Apotheker im Oberbergischen Kreis Die Reiseapotheke in der Corona-Krise

Oberberg/Hückeswagen · Auch in der Corona-Krise geht’s jetzt für viele wieder in den Urlaub. Auf was sie in Vorfeld unbedingt achten sollten, dazu hat die Sprecherin der oberbergischen Apotheker eine Reihe von Ratschlägen.

 In Corona-Zeiten gehört unter anderem auch ein Mund-Nasen-Schutz in die Reiseapotheke.

In Corona-Zeiten gehört unter anderem auch ein Mund-Nasen-Schutz in die Reiseapotheke.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Nach der Aufhebung der Reisewarnungen zum 15. Juni für die meisten europäischen Länder dürften viele Menschen die Chance zu einem Tapetenwechsel nutzen und in die Berge oder ans Meer in Deutschland oder Europa reisen. Dabei ist das Corona-Virus noch nicht besiegt, denn es gibt auch weiterhin keine Impfung. Abstandsgebot, Handhygiene und Maskenpflicht im öffentlichen Raum werden daher in allen Reiseländern – wie auch in Deutschland – gelten. „Das sollte man bei seinen Reiseplanungen und auch bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke in diesem Sommer beachten“, rät Martina Dammüller, Pressesprecherin der Apotheker im Oberbergischen Kreis. Sie bieten daher ihren Patienten und Kunden eine individuelle Beratung zur Reisegesundheit an, die auf das jeweilige Urlaubsland abgestimmt ist.

„Eine gut sortierte Reiseapotheke ist insbesondere in Corona-Zeiten unverzichtbar“, stellt Martina Dammüller klar. Je nach Reiseziel falle die Zusammenstellung der geeigneten Arzneimittel unterschiedlich aus. Da sei fachkundiger Rat aus der Apotheke gefragt. „In Corona-Zeiten ist es sinnvoll, an ausreichend viele Mund-Nasen-Schutz-Masken zu denken“, betont die Apothekerin nachdrücklich.

Gerade bei Auslandsreisen sollte man auf Nummer sicher gehen und zusätzlich zu einer selbst gebastelten auf medizinische Masken setzen. „Am besten neben den einfachen Masken auch auf FFP2-Masken“, sagt Pressesprecherin Martina Dammüller. Auch wenn in Deutschland die Maskenpflicht nur für Kinder ab dem Schulalter gilt, sollten Eltern zur Sicherheit auch für die kleineren Kinder Masken bereithalten. Wenn Stoffmasken nicht regelmäßig gewaschen werden können, sollte eine Einmal-Maske pro Tag und Person eingerechnet werden.

Neben den Masken gehören Desinfektionsmittel für die Hände und auch für Flächen in die Reiseapotheke. Sowohl auf der Reise im Handgepäck als auch vor Ort im Hotel, bei Besichtigungen, Wanderungen oder am Strand sind sie in diesen Zeiten nicht wegzudenken. „Um für mehr Sicherheit in der Ferienwohnung, dem Hotelzimmer oder auf sanitären Anlagen unterwegs zu sorgen, sind Flächendesinfektionsmittel in Form von Sprays, Lösungen oder praktischen Tüchern hilfreich“, versichert die Apothekerin.

Wer chronisch krank ist und Medikamente dauerhaft einnehmen muss, sollte den Bestand der für die Urlaubszeit benötigten Medikamente überprüfen. Bei nicht ausreichender Anzahl sei es empfehlenswert, sich die Medikamente dann vor der Abreise nochmal verschreiben zu lassen, damit es nicht zu Engpässen komme, gibt Martina Dammüller den Betroffenen einen guten Rat mit.

Patienten erhalten zudem in en Apotheken wichtige Informationen über geeigneten Insektenschutz, wirksame Mittel gegen Durchfall und die richtige Wundversorgung. Zudem ist in vielen Regionen Deutschlands und Europas ein spezieller Schutz gegen Zecken ratsam. Strandurlauber sollten bei der Einnahme von bestimmten Antibiotika und Rheumamitteln besonders vorsichtig sein, könnten diese doch im Zusammenspiel mit Sonnenlicht gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen, warnt Martina Dammüller.

Während am Reiseziel die Regeln ähnlich wie in Deutschland sein dürften, gibt es auf der Reise je nach Fortbewegungsmittel einiges zu beachten. Bis auf die Fahrt im eigenen Aut, gilt für alle anderen Beförderungsmittel wie Flugzeug, Bahn, Bus oder Schiff zumindest beim Einsteigen oder in öffentlichen Bereichen bis auf wenige Ausnahmen eine Maskenpflicht für alle Passagiere. Bei der Einreise auch in europäische Länder werden Formulare auszufüllen sein, wie man es sonst nur aus Reisen nach Übersee kennt. Gegebenenfalls wird bei der Ankunft die Körpertemperatur kontaktlos gemessen werden. Erkrankte müssen dann in den meisten Fällen sofort wieder zurückreisen. „Deshalb messen Sie sicherheitshalber schon vorher zu Hause Fieber“, rät Apothekerin Dammüller.

Im Auto sollten Arzneimittel vor allem im Sommer möglichst kühl gelagert werden. „Entweder man packt sie in eine Kühlbox oder unter den Beifahrersitz. Dort bleibt es auch bei Sonneneinstrahlung relativ kühl.“ Wer mit dem Zug verreist, packt die Reiseapotheke idealerweise in eine Tasche, die man am Sitzplatz bei sich hat.

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