Vernissage im Kultur-Haus Zach Strahlende Farben auf Leinwänden

Hückeswagen · Die Wipperfürtherin Maria Callegari stellt bis Ende September im Kultur-Haus Zach ihre Werke aus. „Ich male, was ich erlebe“, sagt die Künstlerin.

 Maria Callegari vor einem ihrer Bilder: eine Ansicht ihrer ehemaligen Heimatstadt Hückeswagen.

Maria Callegari vor einem ihrer Bilder: eine Ansicht ihrer ehemaligen Heimatstadt Hückeswagen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Maria Callegari rückt den Träger ihres Kleides zurecht. „So bin ich einfach“, sagt sie und deutet auf die vielen bunten Farben auf dem Kleidungsstück. „Ich mag keine dunklen Farben.“ Das gilt nicht nur für ihren Kleidungsstil, sondern auch für ihre Kunst. Seit gestern stellt die Wipperfürtherin ihre Werke im Kulturhaus Zach aus – und ist damit die erste Künstlerin seit Beginn der Corona-Krise. Sie bringt die Farbe zurück und macht dabei keine Kompromisse. Bunt, strahlend, intensiv: Die Bilder der Künstlerin, die lange in Hückeswagen lebte, strotzen nur so vor Farbe.

„Unsere weißen Wände und diese strahlenden Bilder: Das passt einfach toll zusammen“, sagt Stefan Noppenberg während der Vernissage am Sonntagmorgen und ist sichtlich erleichtert, dass mit Maria Callegari nun auch die Kunst zurückkehrt. Wer sich mit der Künstlerin auf einen kleinen Rundgang durch die Ausstellung macht, der lernt schnell: Die größte Inspiration bekommt sie gerade aus Gambia. Zum 50. Hochzeitstag sei sie mit ihrem Mann nach Westafrika gereist und mit vielen Erinnerungen zurückgekehrt, die dann ihren Weg auf die Leinwand fanden. Sie deutet auf das großflächige Bild vom Fischmarkt und dann auf den bunten Löwenkopf gleich nebenan. Reale Motive treffen auf Formen der Phantasie, Pinselstriche treffen auf Spachtelfläche.

Die Künstlerin erzählt von herzlicher Gastfreundschaft, der sie mit ihren Bildern einen Ausdruck verleihen wolle und von Menschen, die zu Freunden geworden seien. Deshalb bittet sie die Besucher schließlich auch um eine Spende. Die Corona-Pandemie habe Gambia und die dort lebenden Menschen sehr hart getroffen. So soll ihre Kunst mit afrikanischen Motiven deshalb am Ende auch den Menschen in Afrika zugutekommen.

Wer dann die Stufen Richtung Empore nimmt, erlebt noch eine andere Welt: Hier hat die Künstlerin frühere Werke platziert – die ebenfalls in intensiven Farben strahlen, aber den Blick eher auf heimische Motive lenken. Ihrer ehemaligen Heimatstadt Hückeswagen hat sie eine abstrakte Stadtansicht gewidmet, ebenso der Sykline von Köln. Auch Wipperfürth hat sie auf einer Leinwand verewigt. Und wer den Rundgang abschließt, befindet sich plötzlich im warmen Abendlicht am Meer, während ein Leuchtturm seine Strahlen über das Wasser schickt. „Ich male, was ich erlebe“, sagt Maria Callegari. Das sei einfach ein Teil von ihr – damals als Kind, aber auch später, als sie Karnevalswagen und Theaterkulissen bemalte. Seit zehn Jahren nimmt sie nun an verschiedenen Malkursen teil, um ihr Talent zu schleifen. Sie habe viel gelernt, sagt die Künstlerin und streicht über die bunte Mähne des Löwen.

Die Ausstellung im Kultur-Haus Zach ist noch bis 20. September zu sehen.

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