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Malkursus im Hückeswagener Johannesstift Mit Farbe gegen den Winterblues

Hückeswagen · Im Altenzentrum Johannesstift sorgt derzeit ein Malkursus unter der Anleitung von Birgit Mostert für eine willkommene und kreative Abwechslung. Die Künstlerin versorgt die Teilnehmer mit vielen wertvollen Tipps.

 Birgit Mostert (r.) gibt Stift-Bewohnern Tipps in Sachen Malerei. Gertrud Ludewig(90) etwa hat ihre alte Heimat Hartkopsbever auf Papier gebannt.

Birgit Mostert (r.) gibt Stift-Bewohnern Tipps in Sachen Malerei. Gertrud Ludewig(90) etwa hat ihre alte Heimat Hartkopsbever auf Papier gebannt.

Foto: Jürgen Moll

Mit Pinsel, Aquarellfarben und Wasser entstehen zwei Landschaftsbilder, die an Wiesen- und Stoppelfelder erinnern. „Abschied vom Sommer“ tauft Birgit Mostert das Stimmungsbild, das Christa Werda erschaffen hat. Der neue Malkursus im Altenzentrum Johannesstift weckt ganz neue Talente bei der 90-Jährigen. „Ich habe noch nie einen Pinsel in der Hand gehabt und hatte früher durch die vielen Ortswechsel zu Kriegszeiten auch nie die Möglichkeit dazu gehabt“, erzählt die Kursteilnehmerin. Umso überraschter ist Christa Werda, welch stimmungsvolle Farbverläufe sie trotz zittriger Hände auf die Leinwand bringt.

Ergotherapeut Christian Denner, der den Kursus begleitet, sieht viele Vorteile im Malen mit älteren Menschen. „Im Alter verliert man die Kreativität, doch sie schlummert in jedem Menschen und muss nur wachgerüttelt werden“, zeigt er sich überzeugt. Beim ersten Corona-Lockdown im Frühjahr hatten Kinder Bilder gemalt und sie ins Altenzentrum Johannesstift geschickt, um den mehr als 130 Bewohnern eine Freude zu bereiten. Jetzt können diese selbst bunte Bilder erschaffen und dabei ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Möglich ist das Kursangebot nur deshalb, weil Kursleiterin Birgit Mostert als Mitarbeiterin der Diakoniestation sowieso im Haus beschäftigt ist. „Externe Angebote können wir aufgrund der Corona-Situation derzeit gar nicht anbieten“, erläutert Anke Weiler, Leiterin der Sozialen Betreuung des Johannesstifts. Von ihr stammt die Idee zu dem kreativen Angebot, das vom Förderverein „Freundeskreis Johannesstift“ finanziert wird. Jeden Dienstag treffen sich derzeit fünf Bewohnerinnen zum gemeinsamen Malen. Die benötigten Utensilien wie Pinsel, Leinwände, Stifte, Acryl- und Aquarellfarben stehen zur Verfügung. Birgit Mostert hilft bei der Motivfindung und gibt zudem wertvolle technische Tipps, damit das Kunstwerk gelingt. Die anfängliche Scheu vor dem Neuen hat sie den Teilnehmerinnen schnell genommen.

Annemarie Raffelsieper versucht sich an einer Winterlandschaft mit Häusern und Bergen. „Ich konnte schon in der Schule nicht malen und wollte zuerst nicht mitmachen“, ist sie anfangs skeptisch, was ihre künstlerischen Fähigkeiten betrifft. Doch nach dem ersten Versuch schöpft sie Mut. „Ich bin begeistert und haben mich vorige Woche schon auf heute gefreut“, fügt Annemarie Raffelsieper hinzu. Gertrud Ludewig malt ein Bild aus ihrer Erinnerung heraus. „Das ist ein Winterweg zur Bever – da steht mein Häuschen“, sagt die 90-jährige Johannesstift-Bewohnerin. Birgit Mostert gibt Ratschläge, wie sich etwa Eis auf einem zugefrorenen See am besten darstellen lässt. „Jetzt werden wir auf unseren alten Tagen noch zu Zeichnern – das gibt es ja nicht“, freut sich Getrud Ludewig über die Hilfe der Hückeswagener Fachfrau.

Mit filigranen Details wie Pfingstrosen und einem Schlitten verschönert derweil Anita Mertinat ihre Winterlandschaft. „Ich staune, was sich mit Farbe so alles positiv verändern lässt“, sagt die Kursteilnehmerin.

Nicht nur die entstandenen Bilder, auch die im Hintergrund laufende Harfenmusik trägt zur positiven Stimmung während des 90-minütigen Malkurses bei. „Je nach Technik hat man auch ein schnelles Erfolgserlebnis“, betont Christian Denner. Insgesamt fünf Mal treffen sich die Kursteilnehmer am Dienstagvormittag zum gemeinsamen Malen. Ob danach weitere Kurse angeboten werden, steht derzeit noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass solche Projekte den Alltag der Heimbewohner verschönern – gerade während der anhaltenden Corona-Krise, die so viele Einschränkungen mit sich bringt.

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