Hückeswagener Helden in der Corona-Krise Lkw-Fahrer sorgen für Nachschub

Hückeswagen · Marc Eilau versorgt die Menschen auch in der Corona-Krise mit den wichtigsten Dingen fürs Leben.

 Marc Eilau ist 43 Jahre alt, ist in Hückeswagen aufgewachsen, kommt jetzt aus Wipperfürth und ist Lkw-Fahrer bei ALDI-Nord.

Marc Eilau ist 43 Jahre alt, ist in Hückeswagen aufgewachsen, kommt jetzt aus Wipperfürth und ist Lkw-Fahrer bei ALDI-Nord.

Foto: Jürgen Moll

Schon um 4 Uhr morgens beginnt die Arbeit für Lkw-Fahrer Marc Eilau im Frühdienst. Dann beginnt er, den blauen 40-Tonner am Zentrallager der Aldi Nord Regionalgesellschaft Radevormwald mit Waren zu beladen. „Priorität hat dabei die Frischware wie Fleisch, Backwaren, Obst und Gemüse, gefolgt von den Kühlprodukten“, sagt der 43-Jährige, der in Hückeswagen aufgewachsen ist und heute in Wipperfürth lebt.

Seit neun Jahren arbeitet der zweifache Familienvater als Berufskraftfahrer für Aldi Nord. Er sorgt dafür, dass auch während der Corona-Krise die Kunden alles finden, was sie zum Leben benötigen. Dass das Toilettenpapier durch anfängliche Hamsterkäufe zwischenzeitlich knapp wurde, lag weder an den Zulieferern noch an den Mitarbeitern in den Märkten. Ganz im Gegenteil: „Die Mitarbeiter haben alles gegeben, um die Waren zu verräumen“, betont Marc Eilau.

Er selbst habe die ersten Wochen der Pandemie beruflich kaum gespürt. Natürlich wurden auch die Lkw-Fahrer zu den Hygiene- und Sicherheitsregeln angehalten. Selbst die Zeitspanne zum Einstempeln wurde ausgedehnt, damit sich die Kollegen nicht vor der Stempeluhr zu nah kommen. Im Lkw sind die Mitarbeiter hingegen immer alleine unterwegs.

Stark angestiegen sei jedoch das Auftragsvolumen, da die Kunden zu Anfang der Pandemie einige Regale in wenigen Stunden leergekauft hätten, wie Eilau berichtet. Die Fahrer sind daher in dieser Zeit einige Zusatztouren gefahren, und einige haben auch mal auf einen freien Tag verzichtet, um die Kollegen zu unterstützen. „Alle haben mächtig Gas gegeben, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten“, sagt der Aldi-Mitarbeiter. Die gesteigerte Nachfrage nach Klopapier haben selbst die Fahrer mitbekommen. „Egal an welcher Verkaufsstelle wir gerade waren, überall wurden wir von Kunden angesprochen, ob wir Toilettenpapier dabei haben“, berichtet er. Teilweise hätten sich die Kollegen in den Märkten einiges anhören müssen, im Wettstreit um die begehrte Ware. „Zum Glück gab es aber auch viele schöne Momente und Gesten, bei denen sich Kunden bei den Mitarbeitern mit selbstgebackenen Keksen und netten Briefen bedankt haben“, fügt der 43-Jährige hinzu.

Das Einsatzgebiet ist groß: „Früher habe ich zweieinhalb Jahre nur die beiden Hückeswagener Aldi-Märkte angefahren“, sagt Eilau. Beliefert werden von Rade aus Aldi-Filialen von Solingen bis Finnentrop und bis an die südliche Grenze von Gummersbach sowie nach Breckerfeld und Altena im Sauerland. Im Januar sind die Städte Ennepetal und Wuppertal hinzugekommen. „76 Verkaufsstellen werden von Radevormwald aus angefahren und beliefert“, sagt Eilau.

Gearbeitet wird in zwei Schichten – Dienstgruppe Früh (4 bis 13/14 Uhr) und Spät (13 bis 22/23 Uhr). Mit seinem Job ist der ehemalige Hückeswagener sehr zufrieden. Nach mehreren anderen Jobs hatte sich der gelernte Energieelektroniker bereits 2001 bei Aldi als Fahrer beworben. „Damals war der Fuhrpark aber gut besetzt“, erinnert sich Eilau. Erst zehn Jahre später kam ein Anruf von ALDI mit einem Stellenangebot – zwei Tage später fand das Vorstellungsgespräch statt.

Anders als bei Fernfahrten weiß Marc Eilau die Abwechslung zu schätzen. „Man sitzt nicht den ganzen Tag hinter dem Lenkrad. Mit dem Be- und Entladen des Wagens komme ich locker auf 10.000 Schritte am Tag“, rechnet er vor. Dass die Krise bisher so glimpflich an ihm vorbeigegangen ist, weiß der Berufskraftfahrer zu schätzen. Statt Kurzarbeit, wie in anderen Branchen, sorgt er mit seinen Kollegen und einigen Überstunden für den ausreichenden Nachschub an Lebensmitteln und Getränken. Er ist damit ein wichtiges Glied in der Versorgungskette – und damit auch ein Held der Corona-Krise.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort