Kirchen in Hückeswagen Laut Zensus immer weniger Katholiken und Protestanten

Hückeswagen · Den Kirchen laufen die Menschen weg. Das ergeben die Auswertungen beim Zensus 2022 im Vergleich zu den Ergebnissen von 2011. Diese Entwicklung bestätigen auch die Zahlen in der Schloss-Stadt Hückeswagen.

Hier die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Zensus zum Stichtag 15. Mai 2022 hat errechnet, dass die Zahl der Menschen in der Schloss-Stadt, die einer Religion angehören, immer weiter schrumpft. Laut Landesbetrieb IT NRW gab es demnach von den 14.521 Einwohnern 3756 Frauen und Männer, die bei der römisch-katholischen Kirche gemeldet waren, ein Anteil von 25,9 Prozent. Zum 9. Mai 2011, als der Zensus zuletzt erhoben wurde, waren es noch 15.256 Einwohner, 4445 katholische Mitglieder und ein Anteil von 29,1 Prozent.

Ähnlich verlief die Entwicklung bei der evangelischen Kirche. Hier lag die Zahl der Mitglieder 2011 noch bei 5835, was einem Anteil von 38,2 Prozent entsprach. Die Zahl sank in den Jahren bis 2022 auf 4643, was einem Anteil von 32 Prozent entspricht. Unter „sonstigen“ Religionsgemeinschaften, „keiner Kirche zugehörig“ oder „keine Angaben“ machten 2011 4976 Menschen, ein Anteil von 32,6 Prozent und 2022 6121 Menschen, immerhin 42,2 Prozent – auch hier also ein deutlicher Anstieg.

Damit liegt Hückeswagen im Landestrend. Denn von den etwa 18 Millionen Einwohnern in Nordrhein-Westfalen gehörten 6.090.492 Menschen der römisch-katholischen Kirche an. Dies entspricht einem Anteil von 34 Prozent an der Bevölkerung. 3.902.160 Menschen gehörten der Evangelischen Kirche (Anteil: 21,8 Prozent) an Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilte, sank die Zahl der Katholikinnen seit dem vorherigen Zensus 2011 um 15 Prozent, die Zahl der Protestanten um fast 18 Prozent.

Während die Gemeindemitgliederzahlen sanken, stieg im gleichen Zeitraum das Kirchensteueraufkommen. Wie das Landesamt nach einer Auswertung von Datenquellen der Evangelischen und Katholischen Kirche mitteilt, hatten die (Erz-)Bistümer der katholischen Kirche 2022 ein Kirchensteueraufkommen von etwa 2,06 Milliarden Euro – 40,5 Prozent mehr als 2011 (1,46 Milliarden Euro). Die Evangelischen Landeskirchen erzielten im Zeitvergleich 23,2 Prozent mehr Kirchensteuer. Sie kamen 2022 auf ein Ist-Aufkommen von 1,16 Milliarden Euro (2011: 0,94 Milliarden Euro).

Von den fünf (Erz-)Bistümern der römisch-katholischen Kirche hatte 2023 das Erzbistum Köln das höchste Aufkommen an Kirchensteuer (620 Millionen Euro), gefolgt vom Bistum Münster (467 Millionen Euro) und dem Erzbistum Paderborn (414 Millionen Euro). An der Spitze bei den Evangelischen Landeskirchen stand die Evangelische Kirche im Rheinland mit 582 Millionen Euro.

(rue)