Autorenlesung Launige Lesung mit Norbert Bangert und Uwe Ufer
Hückeswagen · Der BM-Mitarbeiter las in der Bergischen Buchhandlung aus seinem Buch über den ehemaligen Bürgermeister vor.
Etwa 30 Interessierte waren Dienstagabend in die Bergische Buchhandlung an der Bahnhofstraße gekommen, um wieder einmal den ehemaligen Bürgermeister der Schloss-Stadt, Uwe Ufer, zu erleben. Ufer war zusammen mit Norbert Bangert, dem Autor der eben erschienenen Quasi-Biografie „Das Ufer-Prinzip“, nach Hückeswagen gekommen, um daraus vorzulesen und ins Gespräch zu kommen. Und trotz der sommerlich-warmem Temperaturen waren die beiden Akteure gut gelaunt und sorgten in gelöster Stimmung dafür, dass der Inhalt des Buchs, die Hintergründe seiner Entstehung und die Gedankenwelt Uwe Ufers auch jenseits der Buchdeckel lebendig wurden.
Ufer selbst wäre wohl ohne Bangert nicht auf die Idee gekommen, ein Buch über sich zu schreiben. „Norbert Bangert hat mich im Jahr 2014 angerufen. Er sagte, er wolle der Frage nachgehen, warum Dinge in manchen Städten funktionierten, in anderen dagegen nicht“, sagte Ufer. Das sei eine gute Idee, habe Ufer geantwortet. „Er sagte aber weiter, dass er eine Biografie über mich schreiben wolle. Das fand ich komisch, da ich ja noch lebe“, sagte Ufer. Dennoch habe er sich darauf eingelassen.
Interessant waren dabei nicht nur die kurzweiligen Episoden, die der Autor, langjähriger freier Mitarbeiter der Bergischen Morgenpost, selbst vorlas. So etwa aus Ufers erster beruflichen Einsatzstelle in Ostdeutschland, als er 1990 die Unterschiede zwischen West und Ost hautnah und direkt nach der Wende erlebte. Oder von seinen Stationen in Morsbach, Reichshof und natürlich Hückeswagen. Immer mit schwangen dabei in den biografischen Episoden die Ideen Ufers, wie man eine Kommune führen sollte – gewachsen aus seinen beruflichen Erfahrungen. So hatte er etwa in Reichshof ein Erlebnis, das ihm zeigte, wie überflüssig manche Verordnungen sind. „Ich habe eine neue Stelle angetreten und wollte mir einen neuen Bürostuhl anschaffen. Nach der Drehstuhlverordnung in der Gemeinde stand mit aber nur einer ohne Armlehnen zu. Ich hatte aber einen mit Armlehnen gekauft, den ich allerdings wieder zurückgeben musste“, schreibt Ufer im Buch. „Die Verordnung habe ich direkt abgeschafft, nachdem ich an der entsprechenden Position war – auch wenn mir da dann ein Bürostuhl mit Armlehnen zugestanden hätte. . .“, ergänzte Ufer launig.
Interessant waren aber auch die Ausführungen der Lektorin Katrin Adam. Sie berichtete davon, wie sie an Bangerts Buch gearbeitet hatte. „Ich hatte zuvor nur Romane lektoriert, das war daher schon eine Herausforderung für mich“, versicherte Katrin Adam. Genau wie es für Bangert eine Herausforderung gewesen sei, ein Buch zu schreiben. „Wer glaubt, weil er bereits Zeitungsartikel veröffentlicht hat, dass er auch ein Buch schreiben könne, dem empfehle ich diese Erfahrung dringlich“, sagte Bangert, der auch als freier Journalist tätig ist.
Einen der Kernsätze, die Ufer auch nach Hückeswagen mitgenommen hatte, habe er in seiner Zeit in Morsbach erfahren: „Wenn der Bürger spürt, dass sich etwas bewegt, dann sind große Dinge möglich“, betonte Ufer.