Kurt Eske aus Hückeswagen Seit einem halben Jahrhundert bei Klingelnberg

Hückeswagen · Der Hückeswagener Kurt Eske ist seit mehr als 50 Jahre bei Klingelnberg angestellt. Am 1. September 1970 hatte er als 15-Jähriger an der Peterstraße seine Ausbildung zum Maschinenschlosser begonnen.

 Jubilar Kurt Eske, hier an seinem Arbeitsplatz im Werkzeuglager der Montage, ist bereist seit einem halben Jahrhundert bei Klingelnberg beschäftigt.

Jubilar Kurt Eske, hier an seinem Arbeitsplatz im Werkzeuglager der Montage, ist bereist seit einem halben Jahrhundert bei Klingelnberg beschäftigt.

Foto: Klingelnberg

Am Tag, als Kurt Eske bei der Firma Klingelnberg seine Ausbildung zum Maschinenschlosser begann, hatte eine Cholera-Epidemie im westafrikanischen Guinea bereits mehr als 100 Menschenleben gefordert. Vier Tage später gab es ein weiteres Unglück: Beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza verunglückte der in der WM-Wertung führende Formel-1-Fahrer Jochen Rindt  tödlich. Das war am 5. September 1970 – der 1. September war Eskes erster Tag bei dem Hückeswagener Maschinenbau-Unternehmen. Er war damals 15 Jahre alt. Jetzt, mit 65, ist Eske immer noch dort beschäftigt. Inzwischen ist er etwas mehr als ein halbes Jahrhundert Teil der Klingelnberg-Belegschaft, und dafür war er im Januar bei der üblichen Jubilarehrung von der Geschäftsführung ausgezeichnet worden.

Nach seinem Abschluss der neunten Klasse an der Hückeswagener Hauptschule begann Eske seine Lehrer zum Maschinenschlosser. „Als junger Mann ich hatte von dem Berufsbild des Maschinenschlossers natürlich erst einmal keine große Vorstellung“, blickt er auf die Zeit vor 50 Jahren zurück. „Was zählte, war, dass man bei Klingelnberg in der Lehre war. Denn das Unternehmen verzeichnete einen sehr guten Ruf.“

Nach der erfolgreich bestandenen Facharbeiterprüfung 1974 startete der Hückeswagener seine Karriere bei Klingelnberg im Maschinenbau in der Abteilung Einzelteilfertigung. Die wurde nur zwischen Juli 1975 und September 1976 unterbrochen, als Eske seinen Wehrdienst in Flensburg und Hamburg leisten musste und als Obergefreiter entlassen wurde. Im Oktober 1976 ging es für ihn wieder zurück zu Klingelnberg. „Fortan war ich im Maschinenbau in verschiedenen Abteilungen innerhalb der Montage als Schlosser beschäftigt“, berichtet der dreifache Vater und Opa eines Enkelkinds, der seit 1979 verheiratet ist.

1983 wechselte er in die Abteilung Vorrichtungen/Werkzeuge. „Zu meinen Tätigkeiten zählten nicht nur die Kontrolle der Messwerkzeuge, sondern auch deren Reparatur“, erläutert er. Gleichzeitig wurden benötigte Vorrichtungen für die Werkzeugmaschinen montiert und bereitgestellt. In den vergangenen Jahren kümmerte sich der Hückeswagener bei Klingelnberg schließlich überwiegend im Werkzeuglager um Bestellungen, Buchungen sowie um die Bereinigung des Sortiments von Werkzeugen.

„In der Montage ist heute vieles leichter geworden“, hat er festgestellt. So seien früher beispielsweise große Bohrungen noch  Handarbeit gewesen, heute erledigten das moderne Bearbeitungscenter und Programme bereits im Vorfeld. Auch sei im Laufe der Jahre die Arbeiten mit Karteikarten oder Papier durch Computer ersetzt worden. Eske: „Positiv finde ich, dass die starren Arbeitszeiten von damals durch Gleit-/Flexizeiten abgelöst wurden.“ Da er 18 Monate Altersteilzeit beantragt hatte, befand er sich von Januar bis September 2020 in Freistellung, seit Oktober ist Eske in der Altersteilzeit.

Seine große Leidenschaft sind die Hunde. „In unserer Freizeit gehen wir täglich mit unseren Hunden spazieren. Sie dürfen auch im Urlaub nicht fehlen, sofern wir mit dem Auto unterwegs sind“, erzählt der 65-Jährige. Einmal im Monat geht’s mit den Bergischen Sheltie-Freunden auf gemeinsame Spaziergänge. Weitere Hobbies sind das Reisen – 2020 fielen coronabedingt gleich drei Touren ins Wasser –, die Besuche von Musicals und der heimische Garten.

Was sich der Jubilar für die Zukunft wünscht? „Dass wir alle gesund durch diese schwierige Zeit kommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort