Sonderöffnung der Hückeswagener Kult-Kneipe „Kö 3“ spendet für Ukraine-Hilfe

Hückeswagen · Bei einer spontanen Spendenaktion an einem Sonntag mit Grillwürstchen und Waffeln kam die eindrucksvolle Summe zusammen. Das Geld wurde jetzt an „Weitblick“ zur weiteren Verwendung übergeben.

 „Kö 3“-Wirtin Aferdita Shala (r.) überreichte jetzt die Spende an „Weitblick“-Lotsin Margareta Coenen.

„Kö 3“-Wirtin Aferdita Shala (r.) überreichte jetzt die Spende an „Weitblick“-Lotsin Margareta Coenen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Sonntags hat die Altstadt-Gaststätte „Kö 3“ eigentlich Ruhetag. „Wir haben aber beschlossen, vor zwei Wochen einen Sonntag zu öffnen“, sagt Aferdita Shala, die die Kult-Kneipe im Dezember wiedereröffnet hatte. „Wir wollten eine Spendenaktion mit Waffeln und Grillwürstchen machen, um Geld für die Kinder aus der Ukraine zu sammeln, mit denen dann speziell für sie etwas angeboten oder angeschafft werden kann. Und die Gäste zeigten sich spendabel: 1000 Euro kamen zusammen, und das an nur einem Tag. „Damit hätte ich nicht gerechnet. Wir hatten am Ende des Tages 950 Euro – und dann kamen noch 50 weitere Euro von einem Stammgast, der eigentlich kommen wollte, aber erkrankt war“, berichtet die Wirtin.

Die Spendensumme hat die Gastronomin nun an Mario Moritz von der Stadtverwaltung und „Weitblick“-Lotsin Margareta Coenen übergeben. „Wir möchten, dass das Geld direkt den Kindern in Hückeswagen zukommt und nicht in irgendeinen großen Pool einfließt“, sagt Aferdita Shala. Moritz, der seitens der Stadtverwaltung die Flüchtlingshilfe koordiniert, betont, dass die Spenden für die Ukraine-Hilfe über „Weitblick“ laufen sollten. „Das haben wir in der Verwaltung so entschieden, um im Einzelfall schneller und flexibler agieren können“, erläutert er. Mit dem Spendengeld würden Dinge gekauft, die nicht zur Grundsicherung gehörten. Denn die anzuschaffen sei Sache der Stadtverwaltung. „Dazu gehören etwa Matratzen oder Decken. Mit Spenden können wir Spielzeug oder Bücher anschaffen“, sagt Moritz.

Aferdita Shalas Intention war es, den ukrainischen Kindern die Gelegenheit zu geben, die Erlebnisse in ihrer Heimat und auf der Flucht für zumindest einige Stunden vergessen zu können. „Eine Idee wäre etwa, für sie einen Ausflug in den Klettergarten zu organisieren“, sagt Margareta Coenen.

Derzeit sind etwa 100 Menschen aus der Ukraine in Hückeswagen angekommen – etwas mehr als die Hälfte ist in städtischen Unterkünften untergebracht, der Rest in Privatwohnungen und -häusern. „Die Versorgung und die Spendenbereitschaft in der Stadt ist enorm groß, das ist schön zu sehen“, betont Moritz. Die Flüchtlingsunterkunft an der Peterstraße neu anzumieten und einzurichten sei zwar ein Kraftakt gewesen, „aber den haben wir recht gut gestemmt“. Schwieriger werde da schon die „harte Integrationsarbeit“, gerade auch wenn es um Bleibeperspektiven gehe.

Spenden, wie die von Aferdita Shala und ihrem Team vom „Kö 3“ sind da eine große Hilfe für alle Beteiligten, ergänzt Margareta Coenen. Zwar würden die Helfer in aller Regel ehrenamtlich arbeiten, aber ohne Geld könne man eben auch nicht viel unternehmen oder anschaffen, um den Geflüchteten die neue Situation ein wenig zu erleichtern.

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