Bürgermeisterwahl in Hückeswagener Kein Gegenkandidat für Persian aus Politik

Hückeswagen · FDP, UWG und FaB stellen keine eigenen Kandidaten auf, unterstützen den Bürgermeister aber auch nicht.

 Noch will niemand Bürgermeister Dietmar Persian sein Amtsbüro im Schloss streitig machen.

Noch will niemand Bürgermeister Dietmar Persian sein Amtsbüro im Schloss streitig machen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Gut acht Wochen ist es jetzt her, dass Amtsinhaber Dietmar Persian als Erster seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl am 13. September verkündet hatte, wenn auch der Stadtrat neu gewählt wird. Bislang ist der 60-Jährige, der keiner politischen Partei angehört, der einzige Kandidat. Unterstützt wird er dabei von CDU, SPD und Grünen, den drei größten Fraktionen im Stadtrat.

Ob Persian sich einem Gegenkandidaten oder einer Gegenkandidatin stellen muss, steht derzeit noch nicht fest. Offiziell hat sich bislang jedenfalls noch niemand zu einer Kandidatur bekannt. Rein theoretisch ist noch bis zum 16. Juli Zeit – erst an diesem Tag inmitten der Sommerferien läuft die Frist ab, bis zu der ein Bewerber seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters angemeldet haben muss. Praktisch hätte er oder sie dann aber auch nur noch siebeneinhalb Wochen Zeit, um Werbung für sich zu machen.

Dennoch steht etwas Wichtiges fest: Aus den Reihen von FDP, UWG und FaB wird Persian sich keinem Gegenkandidaten stellen müssen. Das bestätigten die Vorsitzenden aller drei Fraktionen auf Anfrage unserer Redaktion. Sowohl die Liberalen als auch die Unabhängige Wählergemeinschaft und die Freien aktiven Bürger würden keinen eigenen Kandidaten aufstellen, versicherten Jörg von Polheim (FDP), Michael Wolter (UWG) und Brigitte Thiel (FaB). Klar machten alle drei aber auch, dass ihre Fraktionen den Amtsinhaber nicht unterstützen werden.

„Für die Liberalen stellt sich die Frage nach einer Unterstützung Persians nicht, so lange der Bürgermeister einziger Kandidat für das Amt in Hückeswagen ist“, sagt von Polheim. Zumal er bereits Unterstützung durch drei Fraktionen habe. Ähnlich äußert sich Wolter: „Wir sind der Auffassung, dass er neben seinem Amtsbonus genug Unterstützer hat.“ Für von Polheim macht Bürgermeister Persian keinen schlechten Job: „Die Verwaltung führt er gut“, sagt er. Allerdings fehlt es den Liberalen an Visionen für eine Entwicklung der Stadt: „Wir haben uns gewünscht, wenn etwa das Neubaugebiet ,Eschelsberg’ viel früher ausgewiesen worden wäre.“ So hatte die FDP bereits 2015 gefordert, den Bolzplatz für eine Wohnbebauung freizumachen – Ratsmehrheit und Verwaltung hatten das aber abgelehnt.

Kein gutes Haar hingegen lässt Brigitte Thiel am Bürgermeister, mit dem die FaB „absolut nicht zufrieden“ ist. „Heute sagt er hü, morgen hott. Er ist wie ein Fähnchen im Wind“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende. Als Beispiel nennt sie den Haushaltsausgleich 2024: Im interfraktionellen Gespräch habe Persian gesagt, der sei bis zu diesem Zeitpunkt doch nicht zu schaffen. Dagegen stünde in den Unterlagen für den Haupt- und Finanzausschuss, der morgen, Donnerstag, 17 Uhr, im Heimatmuseum stattfindet, dass der Ausgleich für 2024 zu schaffen sei. „Und was wir sagen, wird vom Tisch gefegt“, beklagt die FaB-Fraktionschefin.

Im März 2014, bei der vorigen Bürgermeisterwahl, hatte Persian mit CDU-Mann Ulrich Kowalewski noch einen Gegenkandidaten aus der Politik. Das wird im September, Stand jetzt, nicht der Fall sein. Es sei denn, die Satirepartei „Die Partei“, die erstmals bei einer Kommunalwahl in Hückeswagen antreten will, sorgt noch für eine Überraschung. Möglich ist allerdings, dass sich noch ein Einzelbewerber um das Amt des Verwaltungschefs bewirbt – ob der dann aber von FDP, UWG oder FaB unterstützt wird, bleibt abzuwarten.

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