Ausflug Katholische Frauen in koptisch-orthodoxem Kloster

Hückeswagen · Einen interessanten und lehrreichen Ausflug erlebten 46 Teilnehmer einer Fahrt mit der katholischen Frauengemeinschaft. Es ging ins Koptisch-Orthodoxe Kloster nach Höxter-Brenkhausen.

 Die Katholische Frauengemeinschaft aus Hückeswagen auf großer Fahrt: In der Mitte Bischof Damian, zweiter von rechts der Künstler Gunter Schmidt-Riedig.

Die Katholische Frauengemeinschaft aus Hückeswagen auf großer Fahrt: In der Mitte Bischof Damian, zweiter von rechts der Künstler Gunter Schmidt-Riedig.

Foto: KFD

Schon seit vielen Jahren bietet die katholische Frauengemeinschaft St. Mariä Himmelfahrt Tagesfahrten nicht nur für Mitglieder an. 46 Teilnehmer nahmen jetzt an einer Tour ins Koptisch-Orthodoxe Kloster nach Höxter-Brenkhausen teil. Seine Exzellenz Bischof S. E. Anba Damian, Bischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, begrüßte die Hückeswagener Besucher und berichtete in der Klosterkapelle über die Geschichte der Koptischen Orthodoxen Christen und des Klosters.

Der Bischof bat die Gruppe, in der Kapelle ein Lied zu singen. Die Teilnehmer stimmten den Kanon „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn“. Damian war so angetan, dass er noch um zwei weitere Lieder bat, berichtet Monika Wedekind. Die Koptisch- (das heißt die ägyptisch)-Orthodoxe Kirche ist die ursprüngliche Kirche Ägyptens, die bereits im ersten christlichen Jahrhundert von dem heiligen Evangelisten Markus gegründet wurde. Orthodox heißt, dass die Gläubigen streng nach den Regeln ihrer Religion handeln. „Kopten glauben, dass Jesus Christus gleichzeitig Mensch und Gott ist. Wegen dieser Anschauung wurden sie sogar von eigenen christlichen Brüdern verfolgt“, erläutert Monika Wedekind, die für die Öffentlichkeitsarbeit der katholischen Frauen zuständig ist. Doch trotz zum Teil heftiger Unterdrückung hätten die Menschen an ihrem Glauben treu festgehalten und müssten dafür bis in die Gegenwart schwere Nachteile in Kauf nehmen. Dies zu ertragen, bedeute deshalb für Kopten, das Kreuz Christi zu tragen. Sie nennen sich aus diesem Grund auch „Kirche der Märtyrer“. „In Deutschland leben etwa 12.000 Kopten. Weltweit sind es 15 bis 20 Millionen“, berichtet Monika Wedekind. Insgesamt gibt es sechs koptische Klöster in Deutschland. Brenkhausen war ursprünglich ein von Abt. Herman I. gegründetes Zisterzienserinnenkloster und wurde 1601 in ein Benediktinerinnenkloster umgewandelt. Nach der Säkularisierung wechselte es oft die Besitzer und stand viele Jahre leer, bevor es 1993 von der Koptischen Kirche erworben wurde. Unter Leitung von Bischof Anba Damian wird es seitdem mit alter Handwerkskunst und nach den Standards der Denkmalbehörde saniert und renoviert. Das Kloster hat sich seitdem zu einem beliebten Ausflugsziel und zu einer ökumenischen Begegnungsstätte entwickelt. Zudem bieten Tagungsräume die Möglichkeit für Seminare und um so auch das klösterliche Leben kennen zu lernen.

Nach so vielen Informationen ließen es sich die Teilnehmer bei einem ägyptischen Mittagessen schmecken Anschließend wurden sie von Holzbildhauer Gunter Schmidt-Riedig durch seine Engelskulpturenausstellung geführt, die von ihm nach Inspirationen der Heiligen Schrift angefertigt wurden. Er stiftete dem Kloster 50 seiner Werke.

In der Klosterkapelle erhielten die Hückeswagener Gäste dann noch den Segen von Bischof Damian. In Paderborn ergab sich noch die Gelegenheit zu einem kurzen Aufenthalt.

„Die Teilnehmer bedankten sich am Ende Tages mit einem Applaus bei Christel Lütgenau, deren Organisation es wieder einmal zu verdanken war, dass alle einen schönen und interessanten Tagesausflug erleben durften“, schreibt Monika Wedekind.

(rue)
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