Hückeswagener Jäger feiert runden Geburtstag Zum 70. Geburtstag gibt’s mehr Freiraum

Kammerforsterhöhe · Vor seinem runden Geburtstag hat der Hückeswagener Johannes Meier-Frankenfeld mehrere Ehrenämter abgegeben, um weniger gebunden zu sein. Die so entstandene Freizeit möchte er zukünftig mit anderen Aktivitäten und schönen Reisen füllen.

 Johannes Meier-Frankenfeld, langjähriger Hegeringleiter und Mitarbeiter des Bauamts, feiert am 22. März seinen 70. Geburtstag.

Johannes Meier-Frankenfeld, langjähriger Hegeringleiter und Mitarbeiter des Bauamts, feiert am 22. März seinen 70. Geburtstag.

Foto: Jürgen Moll

Wenn man Johannes Meier-Frankenfeld zu den prominenten Persönlichkeiten in Hückeswagen zählt, winkt er heftig ab. Dennoch kennen ihn viele Hückeswagener allein schon durch seine langjährige berufliche Tätigkeit im städtischen Bauamt und über die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten in diversen Vereinen und Organisationen. Die Vollendung seines 70. Lebensjahrs morgen, Mittwoch, 22. März, hat der gebürtige Hückeswagener gut vorbereitet und inzwischen viele Ämter abgegeben. „Jetzt, wo meine Frau ebenfalls im Ruhestand ist, möchten wir nicht mehr so gebunden sein“, erläutert Meier-Frankenfeld. Vor allem die Reisen, bei denen das Ehepaar die Welt am liebsten per Kreuzfahrtschiff oder Bus erkundet, sind dann wesentlich spontaner planbar.

Johannes Meier-Frankenfeld lebt seit seiner Geburt in Kammerforsterhöhe, wo seine Eltern eine Geflügelzucht betrieben hatten. Noch gut erinnern kann er sich an seinen ersten Schultag in der Katholischen Volksschule Westhofen im April 1960. „Ich hatte eine schöne Kindheit, bin behütet aufwachsen und hatte jede Menge Freiheiten in der damals ländlich geprägten Umgebung“, erinnert sich der 69-Jährige. 1968 begann er eine technische Lehre bei der Stadt Hückeswagen (s. Info-Kasten). Nach der Ausbildung besuchte er eine weiterführende Schule und stieg 1973 wieder in den öffentlichen Dienst ein – allerdings in der Planungsabteilung der Nachbarstadt Wipperfürth. Nach sechs Jahren führte der berufliche Weg dann wieder zurück in die Schloss-Stadt, wo er zunächst als technischer Angestellter und später viele Jahre als stellvertretender Bauamtsleiter für die Stadt und ihre Bürger im Einsatz war. Mehr als 1500 Neubauten wurden in seiner Amtszeit beantragt, hinzu kamen unzählige Um- und Erweiterungsbauten, die genehmigt werden mussten. Drei Jahre nach der Hochzeit mit Ehefrau Petra 1983 wurde aus einem der Hühnerställe seiner Eltern das heutige Wohnhaus des Ehepaars – natürlich selbst geplant.

Aber nicht nur vom Bauamt der Stadt kennen die Hückeswagener den bald 70-Jährigen, als ambitionierter Jäger hat er sich auch im Hegering einen Namen gemacht und den Verein 20 Jahre als Vorsitzender geleitet, ehe er das Amt voriges Jahr an Detlef Gaßmann abgab. Seiner Jagdpassion geht er an der Bever-Talsperre in den Wäldern der Familie Hardt nach. Hier ist er mitunter noch vor Sonnenaufgang auf einem der Jägerhochstände anzutreffen.

Weniger bekannt ist seine Tätigkeit im Beirat der Vertreterversammlung der Volksbank Oberberg, der Meier-Frankenfeld seit 2007 angehört. Nach der Pensionierung 2016 kam ein weiteres Ehrenamt als Bürgerbusfahrer hinzu. „Ich hatte die Nachmittagsschicht am Mittwoch. Das war immer sehr lustig, aber genauso traurig, wenn man merkt, dass plötzlich einer der Stammgäste nicht mehr mitfährt“, sagt er. Mit dem 70. Geburtstag vor Augen hat der Hückeswagener seine Fahrertätigkeit ebenso beendet wie den Vorsitz der Jägerschaft im Hegering. „Ich werde auch nicht mehr für den Vorstand im Ortsverein der SPD kandidieren“, kündigt er vor der morgigen Jahresversammlung an. Der Partei bleibt er dennoch treu.

Langweilig wird es dem vielseitigen Ehrenamtler und seiner Ehefrau aber auch ohne Berufs- und Vereinsverpflichtungen nicht. Die Aufgaben im Haushalt werden geteilt, „wer Lust hat, der kocht“, sagt Meier-Frankenfeld. Wenn es Wildgericht gibt, steht natürlich der Jäger am Topf. „Der Hegering hatte früher im ,Justhof‘, zusammen mit dem damaligen Inhaber und Koch Roland Kuhn, einen Kochkursus angeboten, für den die Jäger das Wildbret gestiftet haben“, erinnert er sich.

Eingearbeitet hat er sich mittlerweile in die Bedienung der Drohne, mit der die Jäger mittels Wärmebildkamera die Rehkitze finden und in Sicherheit bringen können, bevor die Bauern ihre Wiesen mähen. Nach dem Erwerb der „Drohnen-Fluglizenz“ beim Bundesluftfahrtamt ist er nun stellvertretender Drohnenbeauftragter im Hegering.

In den vergangenen drei Jahren hat sich vor allem die Umgebung in Kammerforsterhöhe drastisch verändert: Genau an der Grundstücksgrenze des Ehepaars ist das Gewerbegebiet West 3 entstanden, in dem die ersten Neubauten hochgezogen wurden. „Es wurde ein neuer Kanal gebaut, wir haben neue Anschlüsse für Wasser, Telefon und Gas bekommen“, erzählen Petra und Johannes Meier-Frankenfeld. Ungerne denken sie an die unzähligen Staubwolken zurück, die eine feine Staubschicht in den entlegensten Ecken des Hauses hinterlassen haben.

Natürlich ist auch die nächste Reise schon geplant, dann geht’s in die südenglische Region Cornwell. Die Feier zum 70. Geburtstag wird der Hückeswagener erst im Mai nachholen. Sein Wunsch für die Zukunft: „Gesund bleiben – das ist das Wichtigste.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort