Bergische Zusammenarbeit in Hückeswagen und Wipperfürth Interkommunal kehren neue Besen gut

Hückeswagen/Wipperfürth · Hückeswagen und Wipperfürth arbeiten in vielen Aufgabenfeldern Hand in Hand. Aber manchmal hakt es auch noch.

 Humorvolle Neckerei: Die Bürgermeister Dietmar Persian (2.v.r.) und Michael von Rekowski mit Bauhofleiter Magnus Bernhardt (r.) vor der neuen Kehrmaschine und dem ironischen Aufkleber.

Humorvolle Neckerei: Die Bürgermeister Dietmar Persian (2.v.r.) und Michael von Rekowski mit Bauhofleiter Magnus Bernhardt (r.) vor der neuen Kehrmaschine und dem ironischen Aufkleber.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wenn es um die Stadtkasse geht, ums Regionale Gebäudemanagement, ums Stadtarchiv, um den Bauhof oder den Ausbau des Breitbandes – dann gehen die Schloss-Stadt Hückeswagen und die Hansestadt Wipperfürth interkommunal gemeinsame Wege und arbeiten eng zusammen. Das klappt auch ganz gut, aber an einigen Stellen hakt es. Das war zu Beginn vor allem beim Bauhof so, da hagelte es auf beiden Seiten harsche Kritik. Mittlerweile sind die Probleme zum größten Teil behoben.

Sichtbares Zeichen nach außen, dass es beim Bauhof nun richtig gut klappt mit der Zusammenarbeit ist eine neue Kehrmaschine, die bereits seit Anfang des Jahres im Einsatz ist, nun aber auch entsprechend aufgehübscht wurde – mit einem Aufkleber, der die Neckereien zwischen den beiden Kommunen humorvoll aufnimmt. „Wir bleiben beide eigenständig, wir necken uns, wir lieben uns“, sagte Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski bei der Vorstellung am Schienenbus in Wipperfürth.

Auch Amtskollege Dietmar Persian aus Hückeswagen betonte die jeweils eigene Identität der Kommunen, man arbeite aber als Freunde unter Freunden zusammen. Rekowski betonte, dass man gerne auch bei der Zentralen Vergabestelle interkommunal gemeinsam agieren wolle, das sei zum jetzigen Zeitpunkt aber leider noch nicht der Fall.

Aber zumindest kehren die Besen der neuen Kehrmaschine in beiden Städten gut: Gedacht ist das neue kompakte Kleinfahrzeug für alle Gehwege mit einer Mindestbreite von 1,10 Meter und die Plätze in beiden Städten, berichtete Bauhofleiter Magnus Bernhardt. Bevor die Kehrmaschine angeschafft wurde, kam eine Testmaschine zum Einsatz, die die Strecken abgefahren ist.

Komfortabel ist die Ausstattung, denn das neue Fahrzeug soll nicht nur Laub fegen, sondern kann auch Flaschen einsammeln und mit einem Hochdruckreiniger Graffiti entfernen. Besonderheit ist der dritte Besen, um den Grünbelag durch Wildkräuter zu entfernen. Wenn sich zum Beispiel in Bushaltestellen zu viel Laub sammelt, kommt der Laubsaugschlach zum Einsatz. Deutlich zu erkennen, ist nicht nur der ironische Aufkleber, sondern auch das interkommunale „Und“-Symbol in verschiedenen Farben.

Die Idee für einen witzigen Spruch auf der neuen Kehrmaschine hatte Wipperfürths Stadtsprecherin Sonja Puschmann. Web-Designerin Peggy Brandenburg brachte den Humor schließlich auf den Punkt, kreierte den Aufkleber und setzte den Gedanken inhaltlich um. „Und die Aussage lässt viele Interpretationsmöglichkeiten“, findet von Rekowski. Kann es nur einen Löwen geben? Oder geht es um einen Besen? Die Lösung liegt im Auge des Betrachters. Diese Lösungen werden derzeit vor allem auch für das Regionale Gebäudemanagement der beiden Städte gesucht. „Dort haben wir derzeit richtig viel zu tun, weil in beiden Kommunen riesige Bauprojekte anstehen“, sagte Persian. Immense Kostensteigerungen, Brandschutzaspekte, die Konjunktur, zeitliche Probleme und fehlendes qualifiziertes Personal sorgten für Reibungsverluste. Hinzu kommen Kommunikatiopnsprobleme, die beide Verwaltungen aber nun konkret angehen – und auch schon von ersten Erfolgen berichten können. „Wir sprechen miteinander über das, was nicht gut ist, und alle Verantwortlichen sind sich weiter einig, dass es große Chancen in der interkommunalen Zusammenarbeit gibt“; sagte Persian. Sein Kollege von Rekowski mahnte dazu, künftig Reibungsverluste zu vermeiden. Eine Evaluation habe deutliche Schwächen aufgedeckt. Da gehe es vor allem um die Ausstattung, um Prioritäten, um ein Ticketsystem für eine schnelle Mängelbeseitigung.Ganz wichtig: Das Regionale Gebäudemanagement wurde personell bereits deutlich verstärkt, um die enorme Flut an Aufgaben bewältigen zu können. Im technischen Bereich gab es einige Neuanstellungen. Mehr Personal und mehr Budget – das hatte übrigens auch beim Bauhof für eine deutliche Verbesserung der Arbeitsabläufe gesorgt.

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