Talsperre in Hückeswagen In der Bever schwimmt eine Rotwangen-Schmuckschildkröte

Großberghausen · Ein Spaziergänger hat das Reptil bei Höhe entdeckt. Tierarzt Dr. Stephan Paufler geht davon aus, dass es von seinem Halter ausgesetzt wurde.

 Diese Rotwangen-Schmuckschildkröte wurde vermutlich ausgesetzt und versucht nun in der Bever zu überleben.

Diese Rotwangen-Schmuckschildkröte wurde vermutlich ausgesetzt und versucht nun in der Bever zu überleben.

Foto: Joachim Kutzner

Ihr Lebensraum ist eigentlich Nordamerika, dennoch ist die Rotwangen-Schmuckschildkröte auch in hiesigen Breitengraden zu finden – in Terrarien oder kleinen Teichen von Tierhaltern. In Seen aber kommt sie nicht vor. Eigentlich. Denn ein solches Exemplar schwimmt zurzeit in der Bever-Talsperre. Der Hückeswagener Joachim Kutzner hatte die Schildkröte jetzt bei einem Spaziergang nahe des Wanderparkplatzes in Höhe entdeckt und richtigerweise festgestellt, dass es kein einheimisches Reptil ist.

Das bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion auch Dr. Stephan Paufler. Der Hückeswagener Tierarzt geht davon aus, dass die Bever-Schildkröte zuvor in Gefangenschaft gelebt hat. Vielleicht ist sie ihrem Halter ausgebüxt. Paufler glaubt aber eher, dass sie von einem „Tierfreund“ ausgesetzt wurde. „Das ist wahrscheinlicher“, betont er. Die Rotwangen-Schmuckschildkröte mit dem lateinischen Namen Trachemys scripta elegans ist laut „Zoo Royal“ eine „anpassungsfähige Schildkrötenart aus Nordamerika, die warme Lebensräume bevorzugt“. Ihren Namen hat sie zum einen aufgrund der charakteristischen orangefarbenen bis roten Streifen hinter ihren Augen und zum anderen wegen ihrer Musterung, die ihren Körper und Panzer bedeckt. Bei richtiger Pflege kann dieses Reptil bis zu 30 Jahre alt werden. „Diese Tatsache sollte vor einer Anschaffung grundsätzlich berücksichtigt werden“, heißt es bei „Zoo Royal“. Kurios ist, dass diese Schildkrötenart einerseits vom Aussterben bedroht ist und andererseits zu den am häufigsten gehaltenen Reptilien zählt.

Stephan Paufler hofft derweil, dass das in der Bever schwimmende Tier schnellstmöglich eingefangen und an ein Tierheim abgegeben wird. Die Schildkröte könne momentan zwar überleben. „Wenn es aber Winter wird, schafft sie es nicht“, ist sich der Tierarzt sicher. Badegäste brauchen sich keine Gedanken zu machen, denn zubeißen wird die Bever-Schildkröte wohl nicht. Schließlich handelt es sich laut Paufler nicht um eine Schnappschildkröte.

(büba)
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