Vereinsleben in Hückeswagen Imkerverein bekommt Leader-Förderung

Hückeswagen · Durch das Programm „Regionalbudget“ können sich die Imker einen Beamer und eine Leinwand für Schulungen anschaffen.

 Imkern steht hoch im Kurs. Als der Imkerverein 2018 sein 100-jähriges Bestehen feierte, kamen viele interessierte Bürger nach Niederlangenberg, um sich unter anderem über die Tätigkeit eines Imkers zu informieren.

Imkern steht hoch im Kurs. Als der Imkerverein 2018 sein 100-jähriges Bestehen feierte, kamen viele interessierte Bürger nach Niederlangenberg, um sich unter anderem über die Tätigkeit eines Imkers zu informieren.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Das Leader-Programm der Europäischen Union ist geschaffen worden, um im ländlichen Raum Projekte zu fördern, die diesen so attraktiver werden lassen. Dabei handelt es sich meistens um große Projekte, die mit 60 Prozent der Gesamtsumme finanziell großzügig unterstützt werden können – wenn sie es denn durch den Bewilligungsprozess schaffen. Der ist nicht ganz unkompliziert, weshalb es regionale Vereine gibt, die als Ansprechpartner und Hilfestellung fungieren. In den beiden Kreisen Rhein-Berg und Oberberg ist dafür der Verein Bergisches Wasserland ins Leben gerufen worden. Der Verein hat seinen Sitz in Burscheid, Regionalmanager sind Céline Zahn und Martin Deubel.

Neben den großen Projekten gibt es seit diesem Jahr auch das Projekt „Regionalbudget“, mit dem vor allem kleinere Projekte mit einem Volumen von maximal 20.000 Euro gefördert werden. Deubel zeigt sich von dem Projekt begeistert. „Dabei werden 80 Prozent der Kosten von Leader übernommen, gespeist wird der Fördertopf mit GAK-Mitteln. Das Kürzel steht für die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“, sagt der Regionalmanager. Insgesamt hätten in der ersten Förderrunde, den in den kommenden Jahren weitere folgen sollten, 150.000 Euro zur Verfügung gestanden.

„Wir hatten eine sehr gute Resonanz, es wurden 20 Projekte eingereicht, von denen wir 17 ausgewählt haben“, sagt Deubel. Der Verein würde nun die entsprechenden Anträge bei der Bezirksregierung stellen. Sobald das finale Okay von dort gegeben sei, könnten die Antragsteller in die Umsetzung gehen. „Diese muss innerhalb des laufenden Jahres gemacht werden – aber bei den zumeist kleinen Projekten dürfte das auch kein Problem darstellen“, sagt der Regionalmanager, dessen Arbeit übrigens durch Drittmittel der beiden Kreisverwaltungen finanziert wird.

Klaus Müller wohnt zwar in Leichlingen, hat aber sein Berufsleben in Hückeswagen verbracht. Durch Arbeitskollegen sei er zum Imkerverein 1918 gekommen, dessen Vorsitz er nun seit einigen Jahren innehabe. „Wir haben im Moment 33 Mitglieder, es sind auch einige jüngere und noch recht neue Imker mit dabei“, sagt Müller. In Niederlangenberg habe der Verein einen vereinseigenen Bienenstand. Dort werde auch der eigene Nachwuchs aus- und weitergebildet, sagt der Vereinsvorsitzende. „Wir bilden auch unter Corona-Bedingungen aus. Dabei ist aber vor allem auch unabhängig von der Pandemie eines deutlich: Die Themenvielfalt ist enorm“, sagt Müller. Es gebe sehr viele unterschiedliche Arten, wie man Bienen halten könne – das sei letztlich auch abhängig davon, wo in Deutschland die Bienenstöcke stünden. Aber diese Vielfalt, die sich auch im Bergischen schon bietet, wolle man an die Mitglieder vermitteln. Dazu verwende man digitale Schulungsunterlagen, die man derzeit über einen geliehenen Beamer auf eine Leinwand projiziere.

„Dieser Beamer muss spätestens Ende des Jahres zurückgegeben werden – außerdem hat er schon bessere Tage gesehen“, sagt Müller. Daher habe man die Gelegenheit direkt ergriffen, sich im Rahmen des neuen Leader-Regionalbudgets um die Finanzierung eines neuen Beamers und einer Leinwand zu bewerben. „Wir haben den Antrag im Februar gestellt – und Mitte März ist dann auch schon die Zusage gekommen“, sagt Müller. Die Kosten würden bei rund 700 Euro liegen – mit der 80-Prozent-Förderung hielte sich der Eigenanteil entsprechend deutlich in Grenzen. Künftig wolle man mit dem neuen Gerät auch bei den Mitgliederversammlungen einsetzen. „Das hilft uns, die Themen, die wir besprechen wollen, allen deutlicher sichtbar zu machen“, sagt Müller.

Der Schwerpunkt werde allerdings schon bei den Schulungen der Vereinsmitglieder liegen. „Wir haben zwei Bienensachverständige im Verein. Die beschäftigen sich mit unterschiedlichsten aktuellen Themen rund ums Imkern“, sagt der Vorsitzende des Imkervereins. Sie würden sich dann jeweils ein Thema heraussuchen und könnten es entsprechend aufbereiten. „Wir werden nun vor Ort am Vereinsbienenstand die Möglichkeit für Kurzschulungen haben – sie stellen die theoretische Ergänzung zu unseren praktischen Schulungsanteilen dar. Die sind natürlich vom zeitlichen Umfang her deutlich länger, aber die Theorie ist eben auch nicht unwichtig“, sagt Müller.

Nun warte man beim Imkerverein auf das finale Okay von der Landesregierung in Düsseldorf. „Das bekommen wir über den Regionalmanager von Leader Bergisches Wasserland. Und dann können wir den Beamer und die Leinwand einkaufen – entsprechende Angebote haben wir bereits für den Antrag eingeholt“, sagt Müller. Die notwendige Umsetzung noch in diesem Kalenderjahr dürfte somit kein Problem sein.

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