Schützenfest Händler wollen mit Schützen über die Kirmes-Zukunft sprechen

Hückeswagen · Die Idee von Schützenfest Stefan Lorse, zur Attraktivierung der Kirmes einen verkaufsoffenen Sonntag anzubieten, lehnt Uwe Heinhaus, Sprecher der Werbegemeinschaft, ab. Die Händler seien aber gesprächsbereit, wenn es um die Zukunft des Schützenfestes ginge, versichert er.

Immer weniger besuchen die Hückeswagener Kirmes. Das bekommt selbst der Autoscooter zu spüren.

Immer weniger besuchen die Hückeswagener Kirmes. Das bekommt selbst der Autoscooter zu spüren.

Foto: Körschgen, Jürgen (jko)

Das Schützenfest und die Kirmes fit für die Zukunft machen – das ist das erklärte Ziel von Schützenchef Stefan Lorse und dem Vorstand des Schützenvereins. „Wir wissen, dass eine Kirmes in einer Kleinstadt immer schwierig ist“, sagt Lorse im Gespräch mit unserer Redaktion. Aber sie sei nicht schlechter gewesen, als in den Vorjahren, stellt er klar. Auch die Schausteller seien durchaus zufriedengewesen, „wenn sie bei uns auch nicht so bombig verdienen können wie etwa in Großstädten“.

Der Vorstand des Schützenvereins hat aber schon ein Strategiepapier entwicklelt, damit das Schützenfestund vor allem die Kirmes zukunftssicher bleiben. Denn Lorse hat schon den Trend in anderen Städten beobachtet, wo die Schausteller deutlich größere Schwierigkeiten haben. Deshalb hatte er auch beim Insignienempfang für Schützenkönigin Bärbel Danielsen im Heimatmuseum die Idee eines verkaufsoffenen Sonntags zum Schützenfest aufgebracht.

Diese kommt bei Uwe Heinhaus, Sprecher der Werbegemeinschaft, zwar nicht wirklich an. Aber auch dem Einzelhandel ist ein funktinonierendes Schützenfest wichtig, weswegen Heinhaus im Gespräch mit unserer Redaktion ankündigt, dass die Werbegemeinschaft sich einmal mit dem Schützenverein und auch dem Stadtmarketing zusammensetzen will, um über die Zukunft von Fest und Kirmes zu sprechen.

Geöffneten Läden am Schützenfest-Sonntag erteilt er eine Abfuhr: „Eher nicht“, stellt Heinhaus klar und hat dabei vor allem die Kollegen aus der Modebranche im Blick. „Denn mit dem Schlussverkauf sind sie durch, und die Herbstware ist noch nicht da.“ Für die Modegeschäfte sei ein verkaufsoffener Sonntag am dritten Juli-Wochenende nicht passend. Denn die Kunden wollten die alten Sachen nicht mehr, und die neuen könnten sie noch nicht anschauen.

Eventuell könne man über eine Terminänderung nachdenken, bringt der Sprecher der Werbegemeinschaft eine andere Idee ins Spiel. Heinhaus geht sogar noch einen Schritt weiter und schlägt vor: „Vielleicht könnten die Schützen aus Hämmern (die eine Woche früher ihr Schützenfest feiern; Anm. d. Red.) und Hückeswagen gemeinsam an einem Wochenende feiern – im jährlichen Wechsel in Hämmern und Hückeswagen.“

Auch wenn es ein klares Meinungsbild innerhalb der Hückeswagener Händler zur Ablehnung eines weiteren verkaufsoffenen Sonntags gibt – Heinhaus hält die vier Sonntage zum Frühlingsfest, Altstadtfest, Martinsmarkt und Weihnachtsmarkt für ausreichend –, so zeigt sich die Werbegemeinschaft doch offen für Gespräche mit den Schützen.

So wollen verschiedene Beteiligte jetzt in Hückeswagen zumindest versuchen, dem Trend hin zu den Großveranstaltungen wie der Düsseldorfer Rheinkirmes oder der kommenden Cranger Kirmes in Herne und weg von der Kirmes in den Kleinstädten und auf den Dörfern entgegenzuwirken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort