Ansichtssache Große Chancen für den Einzelhandel und den SC Heide

Meinung | Hückeswagen · Na, schon alle Weihnachtsgeschäfte gekauft? Wohl nicht. Deshalb sind die Prognosen des Handelsverbandes auch für Hückeswagen wohl so positiv. Bleibt zu hoffen, dass die Menschen tatsächlich mit ihren Füßen abstimmen und in ihrer Heimatstadt kaufen.

Foto: Jürgen Moll

Einzelhändler dürften sich über diese positiven Prognosen freuen, verheißen sie doch ein gutes Weihnachtsgeschäft. Der Handelsverband geht auch für Hückeswagen von einem deutlichen Plus beim Umsatz aus und schätzt, dass die Hückeswagener reichlich Geld bei den örtlichen Händlern ausgeben werden. Der Umsatz soll um eine Million Euro von zwölf auf 13 Millionen steigen. So jedenfalls die Prognose, die der Verband diese Woche veröffentlicht hat. Bleibt zu hoffen, dass es dann auch tatsächlich so kommt. Geld im Umlauf sei genug, argumentiert der Handelsverband. Muss es also nur noch ausgegeben werden. Dafür setzen sich Werbegemeinschaft und Stadtmarketing seit vielen Jahren ein und bewerben den Einkauf in der Heimatstadt. Um öde Innenstädte mit unansehnlichen Leerständen zu vermeiden, müssen die Bürger begreifen, dass das Geschäft im Internet den Tod der Einzelhändler bedeutet – auch wenn die Preise auf lokaler Ebene oft nicht mithalten können mit den Angeboten der „Riesen“ im Onlinegeschäft. Wenn aber tatsächlich so viel Geld im Umlauf sein sollte, wie es der Handelsverband prognostiziert, dann müsste es den Hückeswagenern möglich sein, auch ein paar Euro mehr für ein Produkt ausgeben zu können, um damit den Händler vor Ort zu stärken. Es bleibt auch künftig so: Die Menschen stimmen mit ihren Füßen über die Zukunft des Handels in der Schloss-Stadt ab.

Dazu passt die findige Idee von Kristina Köhler, die diese Woche einen visuellen Adventskalender vorstellte: Hier öffnen sich ab 1. Dezember 24 Türchen, hinter denen sich Hückeswagener über ihre liebenswerte Stadt äußern. Das soll zugleich den neuen Vorstand des Stadtmarketingvereins stärken. Eine außergewöhnliche Aktion, die aber sicher ihr Ziel nicht verfehlen wird: Die Hückeswagener sollen sich mit ihrer Heimatstadt identifizieren und über ein positives Lebensgefühl für eine lebendige und lebenswerte Stadt sorgen.

Auch für Fußballfans war es eine gute Woche. Denn selbst, wer nicht Fan vom SC Heide ist, wird das, was der Verein auf den Weg gebracht hat, im besten Sinne als gute Werbung für den Sport auf lokaler Ebene verstehen. Die Heimspiele des noch jungen Hückeswagener Fußballclubs werden künftig online live im Internet zu sehen sein. Das ist klasse – vor allem für die, die nicht die Möglichkeit haben, zum Sportplatz Schnabelsmühle zu kommen, um die Fußballer anzufeuern. Wer bislang geglaubt hatte, der aus einer Bierlaune heraus gegründete Verein, der mittlerweile schon erstaunliche sportliche Erfolge zu verzeichnen hat, sei ein reiner Spaßclub, wird nun hoffentlich eines Besseren belehrt.

Dass sich Bürgermeister und Wirtschaftsförderin regelmäßig bei Firmen in Hückeswagen blicken lassen, ist mittlerweile eine gute und vor allem wichtige Tradition. Denn die Unternehmen müssen sich an ihrem Standort ernst- und wahrgenommen fühlen. Ihre Sorgen, Nöte und Erwartungen müssen im persönlichen Gespräch geäußert werden, dann punktet die Schloss-Stadt in der Wirtschaft, was zu einem entscheidenden Standortfaktor wird.

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