Gitarrist Don Alder im Kultur-Haus Zach Extraklasse vor acht Zuschauern
Hückeswagen · Der kanadische Ausnahmegitarrist spielte vor einem fast leeren Haus im Kultur-Haus Zach. Das war schade für ihn, aber vor allem für all jene, die nicht gekommen waren. Sie verpassten ein Konzert der Extraklasse.
Der Musiker, der am Freitagabend im Kultur-Haus Zach zu Gast war, ist in der Schloss-Stadt kein Unbekannter. Der kanadische Ausnahmegitarrist Don Alder hatte bereits vor zwei Jahren seine herausragenden Fertigkeiten an den sechs Saiten präsentiert. Und es war eine wahre Freude, dem sympathischen Gitarristen einmal mehr bei der Arbeit zusehen zu können. Wenn er etwa im beschwingten Instrumental „He Said, She Said“ mit der Hilfe von Tönen, Harmonien und Akkorden wie nebenbei eine komplexe Beziehungsgeschichte zum Leben erweckte.
Dank Pickings, Hammer-ons, Glissandi und Arpeggien – dem Handwerkszeug eines versierten Akustikgitarristen – schien es beinahe, als sei seine Gitarre ein lebendiges Wesen, das stellvertretend den Streit zwischen Mann und Frau ausfocht. Wenn man auch nur ein gering ausgeprägtes Faible für gute Gitarrenmusik hatte, war es der reine Genuss, diesem Virtuosen zuzuhören.
Wegen dieser hohen musikalischen Klasse war es mehr als schade, dass gerade einmal acht Zuschauer ins Kultur-Haus Zach gekommen waren. Ob es am stürmischen Regenwetter gelegen haben mochte? Was es auch war, es war in doppelter Hinsicht schade. Natürlich in erster Linie für den Künstler, der es sich allerdings nicht nehmen ließ, trotz der Atmosphäre einer öffentliche Probe sehr gut gelaunt sein komplettes Programm zu präsentieren.
Zum anderen war es aber auch schade für all jene, die nicht gekommen waren. Denn sie verpassten ein Gitarrenkonzert der Extraklasse. Eine so kurzweilige Werkschau mit einem derart brillanten Musiker in einem solch intimen Rahmen, bekommt man in der Schloss-Stadt nicht alle Tage zu sehen. Präsentiert von einem bodenständigen Musiker, der zwar als „Hendrix der Akustikgitarre“ geadelt wird, aber gleichzeitig kein Problem damit hatte, im kleinen Rahmen seine Musik zu präsentieren. Alder nämlich hatte sichtlich Spaß an seiner eigenen Musik, lächelte ständig, während er die komplexesten Pickings und Läufe spielte, als wären sie das Einfachste der Welt. Die fließenden Melodien und Harmonien, die er etwa in der Hommage an die Filme der „Matrix“-Reihe erklingen ließ, waren nicht nur großartig anzuhören, sie berührten einen auch im Innersten.

