Tag des Butterbrotes Gefüllte Brotdosen für die Dierl-Kindergartenkinder

Hückeswagen · Zum Tag des Butterbrots haben sich die Bäcker- und Fleischerinnung zusammengeschlossen, um Kindern ein Frühstück in einer wiederverwertbaren Butterbrotdose zu spendieren.

 Bäckermeister Jörg von Polheim und Metzgermeister Marcel Sachser verteilen die Brotdosen an die Kinder.

Bäckermeister Jörg von Polheim und Metzgermeister Marcel Sachser verteilen die Brotdosen an die Kinder.

Foto: Heike Karsten

Etwas schüchtern stehen die Kindergartenkinder vor Bäckermeister Jörg von Polheim und Metzgermeister Marcel Sachser, um eine der 80 blauen Brotdosen in Empfang zu nehmen. Gefüllt sind sie mit Butterbroten, die mit Wurst und Käse belegt sind. Die beiden Hückeswagener Handwerksbetriebe beteiligen sich an der Aktion der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land zum „Tag des deutschen Butterbrots“. Beliefert werden an diesem Tag mehr als 1000 Kindergartenkinder in 17 Einrichtungen der Region Oberberg, Rhein-Berg und Leverkusen. In Hückeswagen werden die Brotdosen im Margarete-Starrmann-Kindergarten der AWO auf dem Dierl verteilt. „Ich finde die Idee nicht schlecht, da nicht allen Kindern Essen mit in den Kindergarten oder die Schule gegeben wird“, sagte im Vorfeld Metzgerei-Inhaber Dirk Sachser. Er steuerte den Aufschnitt bei, mit dem die Bäckerei-Familie von Polheim die frisch gebackenen Brotscheiben am frühen Morgen belegte.

Im Kindergarten auf dem Dierl kommen die Kinder allerdings nicht in die Verlegenheit, ohne Frühstück zu sein. In den einzelnen Gruppen wird von etwa 7.30 bis 10.30 Uhr ein ausgewogenes Frühstück für alle Kinder angeboten – und das schon seit mehreren Jahren. „Jeder Lösung ging ein Problem voraus“, sagt Kindergartenleiter Bernd Block. Gruppenleiterin Astrid Fahrenberg kann sich noch sehr gut an die Zeit vor dem Frühstücksangebot erinnern. „Viele Kinder kamen mit Milchschnitten, Kuchen oder lieblos geschmierten Nutella-Toasts in den Kindergarten. Da gab es untereinander viel Neid und auch Traurigkeit“, berichtet sie. Durch das Frühstücksangebot, für den die Eltern monatlich einen kleinen Obolus zahlen, kommen alle Kinder in den Genuss eines ausgewogenen Essens. Es gibt Brot, wechselnden Belag, saisonales Obst und Gemüse, Müsli, Milch und Wasser. „Manchmal machen wir die Marmelade selber“, ergänzt die Erzieherin. Das Angebot wird gut angenommen, und die Kinder würden in der Gemeinschaft auch Lebensmittel probieren, die sie zu Hause nicht essen. Das Schmieren der Brote fördert zudem die Selbstständigkeit. „Hier werden die Kinder sehr kreativ und kombinieren auch schon mal Frischkäse mit Salami und Marmelade oder Leberwurst mit Äpfeln“, berichtet Astrid Fahrenberg und schmunzelt.

Für Bernd Block zählt besonders der Auftrag zur Ernährungserziehung. „Wir beziehen unser Brot vor Ort, denn die Qualität ist uns wichtig“, sagt er. Darüber hinaus lernen die Kindergartenkinder den Herstellungsprozess vom Korn zum Brot kennen oder woher eigentlich die Milch kommt. Ziel ist es, dass sich diese Grundkenntnisse der gesunden Ernährung auch in der Schule fortsetzen. Hier sind vor allem die Eltern in der Verantwortung.

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