Benefizkonzert in Hückeswagen Gartenfest mit Gänsehaut-Momenten

Kleinberghausen · Der Skulpturengarten der Familie Goldstraß in Kleinberghausen verwandelte sich am Sonntag in eine Konzertfläche zugunsten der ukrainischen Flüchtlingshilfe. Am Ende kam dank zahlreicher Spenden ein vierstelliger Betrag zusammen.

 Die Hückeswagener Folk-Band „No. 4 Mill Street“ gab im wunderschönen Garten der Familie Goldstraß ein Benefizkonzert für die Ukrainehilfe der Ehrenamtsinitiative Weitblick.

Die Hückeswagener Folk-Band „No. 4 Mill Street“ gab im wunderschönen Garten der Familie Goldstraß ein Benefizkonzert für die Ukrainehilfe der Ehrenamtsinitiative Weitblick.

Foto: Jürgen Moll

Nach der gelungenen Premiere im vorigen Jahr, bei der Künstler Peter Goldstraß und seine Frau Regina gemeinsam mit den Nachbarn, dem ehemaligen Realschuldirektor Dieter Schruff und dessen Frau Gerda, recht spontan und sehr erfolgreich ein großes Benefizkonzert zugunsten des Kinderdorfes organisiert hatten, haben sie es erneut getan: Für Sonntag hatten sie Freunde, Nachbarn und Unterstützer zu einem erneut gelungenen Sommerfest im Skulpturengarten der Familie Goldstraß in Kleinberghausen eingeladen, um in netter Atmosphäre Spenden zu sammeln. Diesmal für die Ehrenamtsinitiative Weitblick in Hückeswagen und da insbesondere für die Flüchtlingshilfe Ukraine. „Mit dieser Unterstützung und mit diesem Benefizkonzert möchten wir auch ein Zeichen setzen für Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung“, betonte Schruff bei seiner Begrüßung. „Gleichzeitig möchten wir für ein paar Stunden ablenken von den Gedanken an den unvorstellbaren, grausamen Krieg in der Ukraine.“

Von der Grausamkeit knapp 2000 Kilometer östlich der Schloss-Stadt war in Kleinberghausen am Sonntag nichts zu spüren: Bei strahlendem Sonnenschein verweilten dort gut 100 Besucher im prächtigen Garten unter schattenspendenden Bäumen, genossen Ambiente und die wunderbare, handgemachte Musik der Hückeswagener Folk-Band „No. 4 Mill Street“. Diese hatte für diesen Anlass ein bekanntes ukrainisches Volkslied einstudiert, dem sich sechs Ukrainerinnen, die ebenfalls am Fest teilnahmen, als spontan zusammengefundener Chor anschlossen und sangen. Ein Gänsehautmoment für die Zuhörer, diese sechs Frauen, geflüchtet vor dem Krieg, umarmt an einem sicheren Ort zu sehen, die inbrünstig ein bekanntes Lied aus ihrer Heimat singen, so als würden sie ihr gesamtes Land umarmen wollen.

Zu diesem Anlass hatte Gastgeber und Künstler Peter Goldstraß nicht nur sein Anwesen für den Empfang der Gäste nochmals hergerichtet, sondern auch gleich – wie es sich für einen Vollblutkünstler gehört – zu Pinsel und Farbe gegriffen und eine Holzbank sowie einen Stuhl einladend in den ukrainischen Nationalfarben, Gelb und Blau, gestrichen. „Das ist wohl, wie ein Künstler seine ukrainischen Gäste begrüßt“, sagte Schruff schmunzelnd.

Eigentlich sollte das Benefizkonzert bereits im Juni stattfinden, verriet Schruff. „Aufgrund des schlechten Wetters haben wir es aber verschoben und diesmal richtig Glück gehabt.“ Lachende Kinder liefen am Sonntagmittag bei strahlendem Sonnenschein im Garten umher, spielten fangen und verstecken. Ein solches Fest auf die Beine zu stellen, sei mit viel Zeit und Aufwand verbunden. Arbeit, die beide Familien, mit Hilfe von weiteren Nachbarn und Freunden aber sehr gerne in Kauf nähmen, wenn sie damit etwas Gutes tun können, stellte Schruff klar. „Wir haben eine tolle Nachbarschaft, die uns unterstützt und hilft, am Grillstand mit anpackt und später mit aufräumt, sodass alles schnell von der Hand geht“, berichtet der ehemalige Realschulleiter.

Die Idee zu dieser Benefizaktion ist eigentlich einem Zufall geschuldet, als Schruff mit einer ehemaligen Schülerin über den Garten seines Nachbarn sprach. „Wir waren uns gleich einig, dass dieser wunderbare Ort eine schöne Bühne für ein kulturelles Programm wäre.“ Das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, also aus einem reinen Konzert oder Lesung eine Benefizveranstaltung zu kreieren, kam dann fast von allein. Peter und Regina Goldstraß spielten gerne mit und stellten nun schon zum zweiten Mal ihr Gelände für ein Benefizkonzert zur Verfügung. Ob es ein drittes Benefizkonzert im kommenden Jahr geben wird, ist dagegen noch unklar.

Langweilig werde es in Kleinberghausen aber nicht, versicherten Goldstraß und Schruff: „Wir organisieren auch andere Aktionen für unsere Nachbarn, wie etwa das alljährliche Martinssingen oder das Ostereier-Verstecken“, verriet Goldstraß. „Zu tun haben wir also immer etwas.“

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