Politik in Hückeswagen Frank Mombauer kehrt der Politik wieder den Rücken

Hückeswagen · Der 53-Jährige legt sein FaB-Ratsmandat nieder, das er erst mit der Kommunalwahl am 13. September 2020 erhalten hatte. Ausschlaggebend für diesen Schritt seien gesundheitliche Gründe, sagt er.

 So präsentierte sich Frank Mombauer als FaB-Bürgermeister im Wahlkampf. Aus gesundheitlichen Gründen legt er nun sein Ratsmandat nieder.

So präsentierte sich Frank Mombauer als FaB-Bürgermeister im Wahlkampf. Aus gesundheitlichen Gründen legt er nun sein Ratsmandat nieder.

Foto: Sabine Winkler

Es ist gerade einmal elf Monate her, dass sich Frank Mombauer den Freien aktiven Bürgern (FaB) angeschlossen hat. Die wählte ihn Mitte Juli sogar zu ihrem Bürgermeisterkandidat. Bei der Wahl am 13. September unterlag der 53-Jährige, der in verantwortlicher Position bei Thyssenkrupp in Oberhausen arbeitet, zwar Amtsinhaber Dietmar Persian. Seine knapp 32 Prozent waren aber ein achtbares Ergebnis. Immerhin schaffte es Mombauer für die FaB auf Anhieb in den Stadtrat, deren Fraktionsvorsitz er sich mit Brigitte Thiel teilen wollte. Die ist nun wieder alleinige Chefin, denn Frank Mombauer zieht sich aus Rat und Politik zurück. Ausschlaggebend dafür ist seine Gesundheit.

Äußerlich sehe man ihm die Probleme nicht an, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Aber der Betriebsarzt hat mir die Rote Karte gezeigt.“ Als Führungskraft – der gebürtige Westfale und Wahl-Hückeswagener ist verantwortlich für etwa 200 Mitarbeiter – muss er sich regelmäßig untersuchen lassen. Und bei der jüngsten Kontrolluntersuchung habe ihm der Arzt deutlich gemacht: „Wenn ich noch alt werden will, muss ich Stress reduzieren.“ Da das im Beruf nicht möglich sei, sei letztlich nur der Ausstieg aus der Politik geblieben. „Ich musste die Reißleine ziehen“, betont der 53-Jährige.

Zumal 2020 ein stressiges Jahr gewesen war: Mombauer war im Frühjahr von Regensburg wieder zurück nach Hückeswagen gezogen, hatte eine neue Arbeitsstelle begonnen, musste dort im ersten Lockdown Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken und Leiharbeiter freistellen, und dazu kam der Wahlkampf.

Allerdings gibt es einen weiteren Grund, warum Mombauer der Politik nun „Tschüss“ sagt, die ihm so ans Herzen gewachsen war: Im letzten Quartal waren sein Vater und zwei Freunde gestorben. Auch das hat ihn zum Nachdenken gebracht und den Entschluss gefestigt. Dabei kam für ihn auch nicht infrage, sein Ratsmandat für eine gewisse Zeit ruhen zu lassen: „Politik ist für mich zur Leidenschaft geworden. Die muss aber weitergehen, deswegen mache ich jetzt Platz.“ Diese Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen: „Denn wenn ich etwas mache, dann mit Herzblut.“

„Die FaB sowie die Bürger der Stadt Hückeswagen verlieren im Stadtrat eine Persönlichkeit mit hoher Kompetenz und besonderer Wirtschaftsexpertise“, bedauert Brigitte Thiel. „Aber die Gesundheit geht auch an dieser Stelle einfach vor!“ Wer ihm im Rat nachfolgen wird, soll bis zu dessen nächster Sitzung am 19. Januar feststehen. Frank Mombauer dagegen wird sich nun auf Beruf und Familie konzentrieren.

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