Iren und Bergische haben einiges gemeinsam. Etwa, dass sie mitten im Grünen leben und stets vom Regen begleitet werden. Nur dass die Bewohner der britischen Insel vermeintlich mit viel mehr Lebensfreude auf die Wirren des Lebens reagieren und zu scheinbar jeder Lebenslage ein traditionelles Lied parat haben. Wer sonst kann damit prahlen, warme Ziegenmilch zu besingen? Mit „Skiddeldiday“ (warme Ziegenmilch mit Honig) stieß das Quartett musikalisch auf das neue Jahr an. „Es ist ein köstliches Neujahrsgetränk“, versicherte Andrea Zielke. Ihr Bandkollege David Hutchinson, „der mit der irischen Schafswolle auf dem Kopf“, trinke jeden Morgen zwei bis drei Liter davon. Das öle die Stimme. Weil die Zuhörer im Laufe des Abends in die traditionellen Folklore-Lieder mit einstimmen sollten, wurde ihnen jedoch ein Schluck Guinness ans Herz gelegt.

Das Publikum lachte und klatschte mit, während Hutchinson am Banjo, Zielke an der Gitarre sowie Katja Winterberg-Kleibrink am Bodhrán (irische Rahmentrommel) schnelle Rhythmen und heitere Lieder spielten. Verstärkt wurde das Trio durch Katja Martens an der Geige. An der einen oder anderen Stelle stieg auch das Publikum mit in den Gesang ein und trauten sich gar, mithilfe von Plakaten, auf denen der Refrain geschrieben stand, in gälischer Mundart mitzusingen. Für die Dauer des Konzertes verwandelte sich das Kultur-Haus Zach somit in einen irischen Pub mit bestens gelaunten Gästen. Ein perfekter Jahresstart in der Kulturstätte.