Feuer in Hückeswagen Firmengebäude in West 2 brennt ab

Hückeswagen · Bei einem Großbrand ist am Montag der Gebäudekomplex eines produzierenden Unternehmens an der Carl-Benz-Straße ein Raub der Flammen geworden. Verletzt wurde niemand. Auch für die Bevölkerung bestand keine Gefahr.

Großeinsatz der Feuerwehr bei Fabrik-Brand in Hückeswagen
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Großeinsatz der Feuerwehr bei Fabrik-Brand in Hückeswagen

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Foto: Stephan Büllesbach

Es muss rasend schnell gegangen sein: Als um 14.14 Uhr die Leitstelle den Alarm herausgab, war schon klar, dass es sich um einen größeren Brand handelte. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte des Löschzugs Stadt und aller drei Löschgruppen Holte, Herweg und Straßweg an der Brandstelle an der Carl-Benz- / Bockhacker-Straße im Gewerbegebiet West 2 drang bereits ein breite schwarze Rauchsäule aus dem Dach. Zu sehen war diese schon von weitem, etwa aus Isenburg bei Altenholte. Zu diesem Zeitpunkt waren sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens schon aus dem Gebäude geflüchtet. Den Löscharbeiten sah ein Teil von ihnen später völlig fassungslos zu, einige hatten wegen der heraufziehenden Kälte Decken um die Schultern gelegt.

Was genau passiert ist, darüber hatte Feuerwehr-Sprecher Morton Gerhardus gut zwei Stunden nach der Alarmierung noch keine Kenntnisse. „Das müssen die Brandermittler herausfinden, wofür sich der Einsatzort aber abkühlen muss“, sagte er. Den späten Nachmittag und Abend war die Feuerwehr noch mit Nachlöscharbeiten zugange. Immerhin konnte Gerhardus um kurz nach 16 Uhr mitteilen: „Der Brand ist unter Kontrolle.“

Gut 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. „Hier gibt es nichts mehr zu retten“, betonte er gegen 16 Uhr. Das Feuer hatte sich offenbar im gesamten Gebäudekomplex ausgebreitet, denn es gab keine Stelle, wo der dichte Rauch nicht unter dem Dach hervorquoll. Auch waren Teile des Gebäudes eingestürzt und hatte sich die Außenverkleidung aufgrund der enormen Hitzeentwicklung teilweise verbogen. Die Feuerwehrleute waren direkt mit einem massivem Löschangriff vorgegangen und hatten das Feuer gleich einmal mit vier Rohren bekämpft. Für die Löschangriffe von oben war neben der Hückeswagener Drehleiter auch das gleiche Fahrzeug der Radevormwalder Feuerwehr ausgerückt, so dass das Dach von zwei Seiten aus gelöscht wurde.

Hilfe für die Hückeswagener Wehr gab es zudem aus weiteren Kommunen aus der Umgebung: Von der Berufsfeuerwehr Remscheid und aus Radevormwald war jeweils ein ABC-Ermittler hinzugezogen worden, die die Luftmessungen vornahmen. Die Wipperfürther Wehr hatte ihr Schlauch-Spezialfahrzeug geschickt, weil auch eine längere Wasserversorgung aufgebaut werden musste. Von der Kreisverwaltung kam ein Container für Atemschutzgeräte, damit diese für die Trupps an vorderster Front schneller ausgetauscht werden konnten. Und aus Bergneustadt war das große Einsatzleitfahrzeug angerückt, von wo aus der Einsatz und der Funk unterstützt wurden. Ebenfalls am Einsatzort waren Kreisbrandmeister Wilfried Fischer und sein Stellvertreter Frank Hartkopf, dazu Mitarbeiter der Untern Wasserbehörde des Kreises und des Wupperverbands. Sie entnahmen Proben des kontaminierten Löschwassers. Und das Deutsche Rote Kreuz Oberberg sorgte für die Versorgung der Einsatzkräfte.

Gegen 15 Uhr hatte die Warnapp „Nina“ vor der „Ausbreitung von Rauchgasen“ gewarnt. Allerdings gab der Feuerwehr-Sprecher eine Stunde später Entwarnung: Die beiden ABC-Erkunder hatten Luftmessungen an der Einsatzstelle und etwas entfernt in Richtung Wermelskirchen und Remscheid vorgenommen. „Man riecht zwar noch was, aber das ist nicht gesundheitsgefährdend“, versicherte Gerhardus.

Die Polizei hatte den Einsatzort an der Heinrich-Schicht-Straße im Gewerbegebiet abgeriegelt. Hindurch kamen nur Einsatzkräfte und die Mitarbeiter der benachbarten Firmen, die gegen 16 Uhr Feierabend hatten und mit ihren Autos zwischen den Feuerwehrwagen hindurchfahren mussten.

(Als diese Aufgabe gedruckt wurde, war der Einsatz noch nicht beendet.)

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