Hückeswagen vor 20 Jahren Deutschland bekommt den Zuschlag für die WM 2006

Hückeswagen · Hückeswagen feierte mit, als Deutschland am 6. Juli 2000 den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-WM sechs Jahre später erhielt. Es gab aber auch Stimmen, die den unterlegenen Südafrikanern das gegönnt hätten.

 Beim Eröffnungsspiel der WM 2006 Deutschland gegen Costa Rica (4:2) jubelte die Menge beim Public Viewing auf der Bahnhof­straße.

Beim Eröffnungsspiel der WM 2006 Deutschland gegen Costa Rica (4:2) jubelte die Menge beim Public Viewing auf der Bahnhof­straße.

Foto: Körschgen, Jürgen (jko)

Große Ernüchterung allenthalben herrschte im Juni 2000 – da war die deutsche Nationalelf sang- und klanglos mit nur einem Punkt aus drei Spielen bei der Fußball-Europameisterschaft ausgeschieden, die in Belgien und den Niederlanden ausgetragen wurde. Auch viele Hückeswagener sahen den deutschen Fußball bereits am Boden. Die Lethargie dauerte aber lediglich drei Wochen, dann setzte ein neuer Enthusiasmus ein: Am Donnerstag, 6. Juli, 14.07 Uhr, erhielt Deutschland den Zuschlag für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006. Und auch Fußball-Hückeswagen hatte wieder einen Grund zum Jubeln.

 Viele sahen darin einen großen Vorteil. Wie Manfred Vesper, CDU-Fraktionsvorsitzender, Ex-Bürgermeister und Schalke-Fan: „Eine solch große Veranstaltung bringt natürlich auch wirtschaftliche Folgen mit sich.“ Trost hatte er für die unterlegenen Südafrikaner, die letztlich vier Jahre später zum Zug kommen sollten: „So positiv das für unser Land ist, gerade aus diesen wirtschaftlichen Aspekten hätte ich es den Südafrikanern genauso gegönnt“, sagte Vesper damals im Gespräch mit unserer Redaktion.

Timo Pfefferle war 2000 Verteidiger in der A-Jugend des RSV 09. Er sagte: „Die WM bringt neue Motivation für die Jugend. Schließlich will jeder dabei sein.“ Und Stadtkämmerer Rüdiger Bonin, dessen Herz für Bayer 04 Leverkusen schlägt, freute sich vor allem, weil er hoffte, sechs Jahre später das eine oder andere WM-Spiel live sehen zu können. „Für einen Fußball-Fan ist das schon ein großes Erlebnis“, versicherte er.

 Heidelinde Berghaus hätte es gefreut, hätte Südafrika den Zuschlag bekommen. „Wenn so ein Land eine WM hätte ausrichten dürfen, das wäre schon was gewesen“, unterstrich sie. Dass die WM nun in Deutschland stattfinden sollte, fand sie trotzdem „wunderschön“. Allerdings mit einer Einschränkung: „Unser Nationalteam muss dann endlich mal wieder Leistung bringen!“ Dieser Wunsch sollte bei der WM im eigenen Land sechs Jahre später tatsächlich in Erfüllung gehen. büba

(büba)
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