Hückeswagen/Wipperfürth Bauhof baut Eisbahn und die FDP ist verärgert

Hückeswagen/Wipperfürth · Eine spontan zusammengezimmerte Eisbahn in Wipperfürth hat die hiesigen Liberalen auf den Plan gerufen. Im Rat kritisierte die FDP, dass der Bauhof Arbeiten erledigt, die der Bespaßung dienen.

 Diese Eisfläche haben Bauhofmitarbeiter auf dem ehemaligen Aschenplatz Ohler Wiesen angelegt.

Diese Eisfläche haben Bauhofmitarbeiter auf dem ehemaligen Aschenplatz Ohler Wiesen angelegt.

Foto: St. Büllesbach

Hintergrund seiner spitz formulierten Frage: Auf dem Freizeitgelände Ohler Wiesen nahe der Wipperfürther Innenstadt, dem ehemaligen Aschenplatz am Radweg, haben Mitarbeiter des Bauhofs am vorigen Donnerstag als zusätzliche Attraktion für Besucher eine provisorische Schlittschuhbahn aufgebaut - mit einfachen Mitteln. Sie legten Kanthölzer zu einem Rechteck aus und dichteten die so eingegrenzte Flächen mit Planen ab. Die Freiwillige Feuerwehr der Nachbarstadt hatte dann Wasser aus der angrenzend vorbei fließenden Wupper in den abgedichteten Bereich gepumpt, das bei den Minustemperaturen der vorigen Tage schnell zur tragfähigen Eisdecke gefroren ist. Und fertig war die Eisbahn als winterliches Freizeitvergnügen für jedermann. Was Kloppenburg daran stört: Auch der Einsatz des städtischen Bauhofs kostet Geld. Der FDP-Politiker sieht es als fragwürdig an, wenn die Mitarbeiter zu Arbeiten herangezogen werden, "die letzlich nur der Bespaßung dienen" und keine Pflichtaufgaben sind wie zum Beispiel der Winterdienst oder die Pflege von Grünanlagen im Sommer. Hinter seiner Anfrage im Rat steckte letztlich also eine Aufgaben-Kritik und ein grundsätzliches Thema: Was muss der Bauhof für die beiden Städte leisten und was darf das kosten?

Tatsächlich werde das in den Rathäusern von Hückeswagen und Wipperfürth durchaus diskutiert, unterstrich Bürgermeister Dietmar Persian. Im konkreten Fall habe die Stadt Wipperfürth entschieden, die Schlittschuhbahn auf den Ohler Wiesen vom Bauhof anlegen zu lassen, sie trage also auch die Kosten für den Einsatz. Es sei aber nicht so, dass nur die Nachbarstadt den gemeinsamen Bauhof für Aktionen einsetze, die jenseits der Pflichtaufgaben liegen. Persian: "Wenn bei uns vor Weihnachten der ,Hüttenzauber' aufgebaut wird oder in den Sommerferien das Kinderdorf am Jugendzentrum, sind auch Mitarbeiter des Bauhofs im Einsatz. Auch das nimmt Zeit weg von den Pflichtaufgaben, die zu erledigen wären." Es müsse darüber nachgedacht werden, welche Alternativen zum Bauhof-Einsatz es gebe. Das sei den Städten auch bewusst. Persian: "An diesem Thema müssen wir weiter arbeiten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort