Tempokontrollen in Hückeswagen Fachfirma überprüft die demolierte Blitze

Kammerforsterhöhe · Noch steht nicht fest, ob eine Auswertung von Fotodateien möglich ist. Die weiteren Ermittlungen laufen.

 Der Traktor rammte die Blitzeranlage am Karnevalssamstag und demolierte sie. Jetzt wird geprüft, welche Daten gerettet werden können.

Der Traktor rammte die Blitzeranlage am Karnevalssamstag und demolierte sie. Jetzt wird geprüft, welche Daten gerettet werden können.

Foto: Feuerwehr

Diese Anlage zur Kontrolle der Geschwindigkeit hat mittlerweile schon so etwas wie traurige Berühmtheit erlangt und ist auch im Kreis bis nach Gummersbach sehr bekannt. Gemeint ist die Blitze in Kammerforsterhöhe. Sie hat eine unheilvolle Geschichte hinter sich und wurde immer wieder beschädigt – zuletzt am Karnevalssamstag, als ein bislang noch unbekannter Täter mit einem zuvor gestohlenen Traktor samt Anhänger gegen die stationäre Blitzeranlage fuhr und flüchtete. An der Anlage entstand ein Schaden von etwa 2000 Euro.

Doch entgegen der anfänglichen Einschätzung, dass die Daten in der Anlage gesichert und nicht beschädigt wurden, teilt die Kreisverwaltung nun auf Anfrage mit, dass sich die komplette Anlage, also Turm und zwei Kameras, zurzeit bei der Fachfirma Jenoptik befinden. Dort werde geprüft, ob die Kameras und Teile des beschädigten Towers wiederverwendet werden können. „Außerdem überprüft die Firma, ob eine Auswertung von Fotodateien aus den beschädigten Kameras noch möglich ist. Ergebnisse hierzu liegen bisher noch nicht vor“, berichtet Kreispressesprecherin Iris Trespe. Sobald dies der Fall sein sollte, werde sich die Firma unverzüglich mit der Bußgeldstelle in Verbindung setzen. „Sollte es verwertbare Daten geben, werden diese zur weiteren Beweissicherung an das Kriminalkommissariat Wipperfürth weitergeleitet“, schreibt Iris Trespe. Weitere Informationen könne der Kreis aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht liefern.

Die unendliche Geschichte rund um die Blitze in Kammerforsterhöhe nahm ihren Anfang im April 2017, als unbekannte Täter mit brachialer Gewalt die Blitze an der B 237 beschädigten. Sie hatten um den Turm Benzin verteilt und entzündet. Die Feuerwehr löschte die Flammen zwar erfolgreich, der Schaden bewegte sich aber im vierstelligen Bereich. Der Turm wurde durch das Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen, die Gummidichtungen waren teils verschmort, die Fenster blind, bei einem war sogar versucht worden, die Scheibe zu zertrümmern. In dieser Zeit kam verstärkt der mobile Blitzer der Bußgeldstelle des Kreises zum Einsatz.

Bereits das Vorgängermodell, ein „Starenkasten“, war im Oktober 2015 angezündet worden. Die Scheiben der neuen Blitze wurden im Mai 2016 zerkratzt und drei Monate später mit blauer Farbe beschmiert.

Dabei ist die Messanlage sehr erfolgreich: 2017 brachte die Anlage dem Kreis immerhin 380.000 Euro an Buß- und Verwarngeld ein. Dabei wurden 18.000 Verstöße registriert und aufgezeichnet.

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