Unterricht in Hückeswagen Experimentier-Kisten für Schüler

Hückeswagen · Die Förderschule Nordkreis mit zwei Standorten in Hückeswagen und Radevormwald ist jetzt offizielle TuWaS!-Schule. Gefördert wird das Projekt von der Hans-Hermann-Voss-Stiftung aus Wipperfürth.

 Birthe Rauh, Johanna Holst und Cordula Schneider mit einer der TuWas!-Experimentierkisten.

Birthe Rauh, Johanna Holst und Cordula Schneider mit einer der TuWas!-Experimentierkisten.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Rund 160 Schule im Rheinland sind bereits Teil des TuWaS!-Netzwerks. Die Abkürzung bedeutet: Technik und Naturwissenschaft in Schulen. Und ist ein Projekt, das von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität Berlin nach Vorbildern aus den USA entwickelt wurde. „Wir bieten Grund- und Förderschulen Unterrichtsmaterialien in großen Boxen an. Die Inhalte drehen sich um naturwissenschaftliche Themen – etwa um das Wetter, um Vergleichen und Messen, elektrische Stromkreise, chemische Tests oder auch den Lebenszyklus eines Schmetterlings“, sagt Iris Wirths, Projektleiterin für TuWas! im Rheinland.

Seit Anfang des aktuellen Schuljahres ist auch die Förderschule Nordkreis mit ihren beiden Standorten in Hückeswagen und Radevormwald Teil des TuWas!-Netzwerkes. „Ermöglicht wird das durch die Förderung der Hans-Hermann-Voss-Stiftung aus Wipperfürth“, sagt Förderschul-Leiterin Cordula Schneider. Und die bisherige Rückmeldung aus dem Kollegium sei phantastisch, ergänzt sie. „Es vergeht keine Konferenz hier, in der nicht irgendjemand aus dem Kollegium völlig begeistert von einer TuWas!-Fortbildung oder auch dem Einsatz im Unterricht berichtet.“

Birthe Rauh ist eine Lehrerin, die bereits TuWas!-Erfahrung hat. „Ich habe im Unterricht das Thema Lebenszyklus eines Schmetterlings behandelt – das war eine tolle Sache, weil die Kinder sich handlungsorientiert und direkt mit dem Thema beschäftigen können“ sagt sie. So würden im Unterricht zunächst die Raupen zu lebenden Schmetterlingen großgezogen, der Lebenszyklus bis hin zum finalen Wegfliegen der fragilen Insekten könne somit hautnah am lebenden Objekt beobachtet werden. Die pinken Kisten würden nach dem Besuch der Fortbildung zum jeweiligen Thema durch eine Lehrkraft von TuWas! an die Schule geschickt. „Die Lehrkraft dient als Multiplikator für das Kollegium und kann natürlich die Einheit direkt im eigenen Unterricht halten“, sagt Cordula Schneider. Der Aufwand halte sich entsprechend in engen Grenzen. Das sieht auch Johanna Holst von der Hans-Hermann-Voss-Stiftung so. „Das Tolle an dem Projekt ist ja, dass die Schulen keine eigenen Laborlandschaften aufbauen müssen – das ist alles in den Kisten vorhanden“, sagt sie.

Die Förderung sei zunächst für drei Jahre ausgeschrieben. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass bis dahin auch lokale Unternehmen zur weiteren Unterstützung gefunden werden“, sagt Johanna Holst. Sie freue sich vor allem, dass die Stiftung nun auch im Norden des Oberbergischen Kreises aktiv sei. „Wir unterstützen das Projekt schon seit 2008“, sagt Johanna Holst. Zum Ende des vergangenen Schuljahres habe es einige frei Plätze gegeben, auf die Schulen sich bewerben konnten, ergänzt Iris Wirths. „Wir haben fünf neue Schulen dazubekommen, darunter eben auch die Förderschule Nordkreis“, sagt sie.

Insgesamt gebe es derzeit 16 unterschiedliche Einheiten, die didaktisch jeweils für die Grundschulen ausgerichtet seien.

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