Neues Hallenbad in Hückeswagen So sieht die erste Planung aus
Hückeswagen · Der Neubau des Hallenbads steht im Mittelpunkt der Sitzung des Betriebsausschusses Freizeitbad am Donnerstag, 1. Juni. Darin wird über das erste Treffen des Arbeitskreises berichtet und auch über das weitere Vorgehen abgestimmt.
Zumindest eine schlechte Nachricht ist aus den Ausschussunterlagen herauszulesen: Womöglich wird der Neubau des Hallenbads im Brunsbachtal, der bereits beschlossene Sache ist, ohne ein Restaurant auskommen müssen. Das ist ein Ergebnis der ersten Sitzung des Arbeitskreises Hallenbad von Anfang Mai. Die Teilnehmer – Vertreter aus Politik, Verwaltung und Vereinen – hatten darin unterschiedliche Komponenten für das neue Bad aufgelistet und dann alles, was ihnen wichtig war, mit Punkten versehen. Neben den Vorschlägen Besprechungs-/Lehrgangsraum und Wellenbad erhielt auch der für ein Restaurant keinen einzigen Punkt.
Das heiße noch nicht, dass es im neuen Bad kein Restaurant mehr gebe, versicherte Dieter Klewinghaus, Leiter des Gebäudemanagements, auf Anfrage unserer Redaktion. „Das muss erst noch beschlossen werden.“ Große Chancen für ein gastronomisches Angebot dieser Art im Neubau sieht er jedoch nicht. Zwar ist das aktuelle Restaurant „Aquamarin“ seit mittlerweile vier Jahren geöffnet. Davor hatte es aber ständig Probleme mit der Verpachtung gegeben, nachdem die Familie Deckert als erster Pächter in den 1990ern nach mehr als 20 Jahren aufgehört hatte.
Immerhin soll das neue Bad aber einen Imbiss erhalten: Dieser Punkt lag zusammen mit Sauna und Außengelände inklusive Spraypark sogar an zweiter Stelle, nur das Baby- und Kleinkinderbecken hatte mit 18 Punkten noch mehr Zustimmung erzielt. Die weiteren Komponenten mit relativ vielen Punkten sind Lehrschwimmbecken (mit Vario-/Hubboden, 15 Punkte), Großrutsche, Ein-Meter-Brett (jeweils 14), Schwimmbecken (Sport) mit mindestens drei Metern Tiefe (12), Drei-Meter-Brett (9), Lehrschwimmbecken wie aktuell und Dampfbad textil (je 8). Wenige Punkte erhielten die Vorschläge Lagermöglichkeit für Vereine (4), normale Rutsche (3), Gymnastik- und Fitnessraum sowie geneigter Hubboden im Lehrschwimmbecken (je 2).
Bei ihrer Premierensitzung haben die Mitglieder des Arbeitskreises zudem festgelegt, welche Ziele mit dem Neubau eines Hallenbades verfolgt werden sollen. Diese sind: Familienfreundlichkeit (für Eltern, Kinder, Senioren, Behinderte), Erweiterung des Sportstättenangebots in Hückeswagen und damit verbunden, die Möglichkeit für ansässige Vereine, neue Sportangebote zu schaffen, Attraktivitätssteigerung der Stadt, Gewährleistung der Grundversorgung für das Schulschwimmen, Möglichkeiten für Gesundheits- und Rehasport für alle Altersgruppen, Klimaneutralität, Begegnungsstätte, Barrierefreiheit, Wirtschaftlichkeit / Effektivität, Alleinstellungsmerkmal gegenüber Bädern in Nachbarstädten, Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche sowie moderate Eintrittspreise
Die Verwaltung hat sich die Bäder in Werdohl (fertiggestellt 2020) und Leichlingen (2022) angeschaut, die von der Dimension her in etwa die Größe des künftigen Bads im Brunsbachtal haben dürften. Dort wurde in der Vorbereitung mit der Dortmunder Niederlassung des in Bielefeld beheimateten Ingenieurbüros Constrata zusammengearbeitet, das später auch die Projektsteuerung für die Neubauten übernommen hatte. „Die Erfahrungen mit dem Büro waren gut“, heißt es in den Ausschussunterlagen. Der Arbeitskreis habe daher die Verwaltung beauftragt, ein Angebot von Constrata zu seiner Begleitung bei der Festlegung des Ausstattungsbedarfs einzuholen.
In der Sitzung des Betriebsausschusses wird die Stadtverwaltung zudem auf die personellen Probleme im Rathaus eingehen. So stünden einige personelle Kapazitäten für den Badneubau im Gebäudemanagement im Bereich Projektleitung mit baufachlicher Erfahrung derzeit nicht zur Verfügung. Mitarbeiter sind in anderen Projekten gebunden, und Rainer Frauendorf, der den Neubau der Löwen-Grundschule als Architekt für die Stadt betreut hatte, ist mittlerweile im Ruhestand, wie Klewinghaus bestätigte.
Daher soll die Betriebsleitung des Eigenbetriebes durch einen sogenannten Projektsteuerer unterstützt werden. Das ist in der Regel ein Fachbüro, dessen Expertise aber eingekauft werden muss. Zudem steht im Raum, ob ein Generalunternehmen oder sogar ein Totalübernehmer mit dem Neubau beauftragt werden soll. Während ein Generalunternehmer nur für die komplette Bauausführung verantwortlich ist, kümmert sich ein Totalübernehmer auch um die vorgehende Planung.
Sobald das Büro Constrata beauftragt worden ist, soll kurzfristig zur nächsten Sitzung des Arbeitskreises eingeladen werden. Darin wird es vorrangig darum gehen, die Bedarfe für das neue Bad zu konkretisieren.