Zweiwöchige Ferienkation für Hückeswagen Erfolgreiches Kinderdorf geht zu Ende
Hückeswagen · Die beiden Leiterinnen des Jugendzentrums, Verena Tönnes und Julia Dormeier, sind mit ihrer Kinderdorf-Premiere mehr als zufrieden. Die Planungen fürs nächste Jahr haben indes schon begonnen. Viel Zeit zur Erholung ihnen bleibt nicht.
Und dann ist es auch schon wieder vorbei: Das Kinderdorf feierte sich selbst und die zwei Wochen seines Bestehens mit einem großen Abschlussfest samt Markttag am Freitagmittag. An den Ständen rund um das Jugendzentrum an der Mehrzweckhalle konnten die letzten Juze-Taler in die Waren umgetauscht werden, die die Kinder in den vergangenen zwei Wochen gebastelt und gefertigt hatten. Es herrschte noch einmal richtig Trubel, aber an diesem Freitagmittag durften auch Personen ohne Kinderdorfausweis ohne Konsequenzen die Begrenzungen des Kinderdorfs passieren – es war sogar gewünscht.
Denn natürlich wollten die Kinder auch zeigen, was sie alles gemacht und erlebt haben. Aber es ging auch ums Abschiednehmen, denn wie Stadtjugendpflegerin und Kinderdorf-Cheforganisatorin Verena Tönnes sagte: „Es sind einige Freundschaften unter den Kindern entstanden. Gerade noch wurde ich auf Papier und Stift angesprochen, weil zwei Kinder Telefonnummern austauschen wollten.“
Zusammen mit ihrer Kollegin Julia Dormeier hatte sie sich das Wochenende redlich verdient. „Wir sind k.o., aber glücklich“, versicherten beide unisono. Verena Tönnes ergänzte: „Am Montag machen wir frei. Aber die Planungen für das nächste Kinderdorf haben schon begonnen, und am Dienstag geht es weiter.“ Im Moment überwiege die große Zufriedenheit über ihr völlig problemlos verlaufenes erstes Kinderdorf. „Es hat natürlich die eine oder andere Sache gegeben, die wir nächstes Jahr anders machen werden. Aber erstens hat insgesamt alles geklappt und zweitens ist auch viel wirklich sehr gut gelaufen“, sagte Verena Tönnes. Das habe sie auch an der Stimmung der Kinder gemerkt. „Sie sind bis zum letzten Tag morgens immer fröhlich und zufrieden erschienen, haben viel erzählt und so gezeigt, dass sie sich über zehn Tage sehr wohl gefühlt haben.“
Für Julia Dormeier hatte es zwei Highlights gegeben. „Das eine war der Ausflug in den Wuppertaler Zoo, weil mich sehr berührt hat, dass danach viele Kinder gesagt haben, dass sie zum ersten Mal im Zoo gewesen seien. Das zweite war die Tatsache, dass die Kinder sich in ihre Tätigkeiten so vollkommen haben fallenlassen können. Da waren sie zwei Stunden im Töpfer-Workshop und ganz überrascht, dass es schon Zeit fürs Mittagessen war.“
Auch ihre Kollegin hat das eine oder andere persönliche Highlight erlebt – auch wenn für Verena Tönnes die kleinen Gespräche mit den Kindern zwischendurch sehr besonders gewesen waren. „Die Kinder haben ja jeden Morgen noch lauter ‚Guten Morgen‘ gebrüllt. Ein Helfer hat sich den Spaß gemacht, dass er ‚vor Schreck‘ von der Bank gefallen ist. Das haben die Kinder natürlich jeden Morgen aufs Neue provozieren wollen“, erzählte sie lachend.
Am vorletzten Tag war ein Kind mit einem Schuhkarton ins Dorf gekommen, auf dem groß ‚Danke‘ geschrieben stand. „Darin waren Süßigkeiten, die es an alle Helferinnen und Helfer verteilt hat. Das fand ich wirklich süß“, sagte Verena Tönnes. Auch, dass die Kinder eine große Gemeinschaft gebildet und sehr zusammengehalten hätten, das habe sie beeindruckt. Das habe sowohl für den Dorfrat gegolten, aber auch im ganzen Dorf.
Nele (11) hatte derweil ihre Bürgermeisterinnen-Kette an den frisch auch dem Urlaub zurückgekehrten „Amtskollegen“ Dietmar Persian zurückgegeben, der somit wieder ganz und ordentlich in Amt und Würden ist. Nele zeigte sich zufrieden mit ihrer Amtszeit. „Mein Höhepunkt war der Tag im Klettergarten für 30 Kinder, den ich ja als Wahlversprechen hatte. Es war aber nicht immer ganz einfach, im Dorfrat auf einen Nenner zu kommen“, sagte das Mädchen.
Am Radiostand stand Phil (9) zusammen mit Helferin Julia, wo gerade CDs vom zusammen mit Babette Braun produzierten Hörspiel „Das schleimige Einbruchsmonster“ und der Podcast „Voll auf Demokratie“ gebrannt wurden. „Ich war sehr oft beim Radio dabei, habe geschnitten und Interviews gemacht“, berichtete der Neunjährige.
Am Aus- und Eingang zum Kinderdorf verkauften die Helferinnen Emilia, Fiona und Susanne die in der Kinderdorf-Bäckerei selbst gebackenen Kekse und selbst gemachte Buttons. „Es war wirklich eine tolle Zeit“, resümierten alle drei.