„Zwergenbande“ Hückeswagen Elternverein fertigt das erste Waldorf-Spielzeug aus Holz an

Hückeswagen · Die Mitglieder der Elterninitiative „Zwergenbande“ nahmen Säge und Schleifmaschine in die Hand. Aus Brennholz entstanden Bauklötze, die es nicht zu kaufen gibt.

 Beim Arbeitstreffen des Vereins „Zwergenbande“ bastelten die Eltern  erstes Spielzeug für den Waldorfkindergarten, der 2020 eröffnet werden soll.

Beim Arbeitstreffen des Vereins „Zwergenbande“ bastelten die Eltern erstes Spielzeug für den Waldorfkindergarten, der 2020 eröffnet werden soll.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Bauantrag für den ersten Waldorfkindergarten in der Schloss-Stadt ist gestellt, die Planungen laufen auf Hochtouren, für Oktober ist der Start der Bauarbeiten an der Ewald-Gnau-Straße vorgesehen, im August 2020 könnte die erste Gruppe starten. Die Mitglieder des Vereins „Zwergenbande“ sind dennoch nicht untätig. Zehn Mütter und Väter trafen sich jetzt in der Dachdeckerwerkstatt von Eric Hoffmann an der Peterstraße, um das erste Spielzeug für den neuen Kindergarten herzustellen.

Aus Brennholz wurden mit Säge und Schleifmaschine Bauklötze hergestellt, die in keinem Geschäft zu kaufen sind. „Die Bauklötze sind nicht quadratisch, praktisch, gut, sondern jeder hat eine andere Form zum kreativen Stapeln“, sagte Nicola Nocon, die später einmal die Leitung des Kindergartens übernehmen wird. „Es ist unser erstes Arbeitstreffen“, fügte sie hinzu. Zuvor habe es schon mehrere Sitzungen gegeben, wie zur Planung des Außengeländes und für das Beantragen des Fördergelds. Um Spenden zu akquirieren, möchte der Verein am Sonntag, 8. September, mit einem Stand auf dem Altstadtfest auf sich aufmerksam machen. Dort sollen auch Kartenständer aus Holz verkauft werden, die ebenfalls durch die Vereinsmitglieder entstanden sind.

Nicola Nocon sieht in diesen Zusammenkünften einen Mehrwert. „Das Treffen ist auch zum gegenseitigen Kennenlernen und Austauschen gedacht“, sagt die Erzieherin. Da während der Arbeit mit den lauten Arbeitsmaschinen Gespräche eher schwierig waren, wurde anschließend gemütlich zusammengesessen und gegrillt.

Eric Hoffmann freut sich auf das neue Betreuungsangebot, dessen Sohn bereits den Waldkindergarten „Wurzelkinder“ am Johannesstift besucht. „Für unsere Tochter (2) ist das allerdings nichts“, sagt der Familienvater. Der Waldorfkindergarten sei hingegen ein gutes Konzept und für die Bedürfnisse des eigenen Kindes optimal. Anja Hörters Kind hat bereits einen Platz im Waldorfkindergarten in Bergisch Born, da die Familie zu der Zeit noch in Remscheid gewohnt hatte. Die 35-Jährige unterstützt dennoch den Hückeswagener Verein. „Ich finde das Projekt ganz toll und möchte deshalb gerne helfen“, sagte sie.

Für Johanna Biemann-Rohde, deren Zwillinge Anfang des Jahres zur Welt kamen, kommt das Projekt genau zum richtigen Zeitpunkt. Für ihre Kinder wünscht sie sich einen Platz in der neuen Kita: „Ich bin damals selbst in einen Waldorfkindergarten gegangen, kenne nichts anderes und will auch nichts anderes machen“, betonte die junge Mutter. Ferdi Rockholtz hat sein ungeborenes Kind, das im Oktober zur Welt kommen soll, bereits angemeldet. „Wir hatten schon vor dem Kind einen Platz“, sagte der baldige Vater aus Dürhagen und lacht.

Mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen fiel das Werkeln leicht. Und gemeinsam mache es sowieso viel mehr Spaß, waren sich die engagierten Helfer einig.

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