Verein aus Hückeswagen „3-Städte-Depot“ plant Junior-Akademie

Hückeswagen · Der Verein „3-Städte-Depot“ will zur Regionale 2022/2025 eine Einrichtung nach dem Vorbild der Junior-Uni in Wuppertal gründen. Ziel ist es, Experimente mit modernsten digitalen Methoden und Lernprogrammen anzubieten.

 Die Junior-Uni in Wuppertal (hier der Blick auf das Gebäude direkt neben der Schwebebahn) ist Vorbild und Ideengeber für ein großes Projekt in Hückeswagen.

Die Junior-Uni in Wuppertal (hier der Blick auf das Gebäude direkt neben der Schwebebahn) ist Vorbild und Ideengeber für ein großes Projekt in Hückeswagen.

Foto: Junior-Uni Wuppertal

Fachkräftemangel ist immer in erster Linie auch dem Nachwuchsmangel geschuldet. Denn aus interessierten und informierten jungen Menschen werden die Fachkräfte von morgen. Das ist auch dem rührigen Hückeswagener Verein 3-Städte-Depot mit Sitz an der Peterstraße klar. Deswegen planen die Mitglieder um den Vorsitzenden Albrecht Nunn seit einiger Zeit an einem großen Projekt, das sich genau diesem Thema widmen will. „Wir wollen im Städtedreieck Radevormwald, Wipperfürth und Hückeswagen eine Experimentier- und Forschungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene nach Vorbild der Junior-Uni in Wuppertal schaffen: die 3-Städte-Junior-Akademie“, sagt Nunn. Bis zum Jahr 2024 soll diese Akademie in einem repräsentativen und spannenden historischen Umfeld dann tatsächlich Realität geworden sein.

Das neue Projekt solle im Grunde genommen die Fortführung des im Jahr 2014 gegründeten Vereins im Großen sein, sagt Nunn. „Die Akademie soll sich aus dem herausentwickeln, was wir bislang haben.“ Ziel sei es, Experimente mit modernsten digitalen Methoden und Lernprogrammen anzubieten. „Wir haben uns natürlich vom Konzept in Wuppertal inspirieren lassen, schließlich muss man das Rad nicht immer neu erfinden“, sagt Nunn. In der Akademie wolle man Themen ansprechen und anbieten, die im heutigen Schulalltag keinen Platz finden würden. „Etwa Robotik, Maschine-Maschine-Kommunikation, erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz oder Nachhaltigkeit – zukunftsgewandte Themen eben“, sagt Nunn. Integriert in die Akademie solle zudem ein Museum in der Tradition des Depots an der Peterstraße sein. „Das wertet den Standort Hückeswagen auf und macht die Idee auch für den Tourismus attraktiv“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Das 3-Städte-Depot sieht in diesem Kontext natürlich seine Grenzen als ehrenamtlicher Verein. „Wir sind Ideengeber, stoßen Dinge an, suchen die Diskussion“, sagt Vorstandsmitglied Hans Edgar Klein. Die Arbeit in der Akademie müsse dann aber natürlich von ausgebildeten pädagogischen Fachkräften geleistet werden. „Allerdings Praktiker – keine reinen Lehrer. Dozenten mit handwerklicher oder technischer Ausbildung sind da gefragt“, sagt Nunn. Als Partner sollten auch das Hückeswagener Berufskolleg, die Hochschule Gummersbach und die Industrie und das Handwerk vor Ort gewonnen werden, darüber ist man sich im Vorstand des 3-Städte-Depots einig. Und natürlich auch die Schulen, auch wenn die Akademie als außerschulischer Lern- und Bildungsort geplant ist. Es könnten dann natürlich auch Projektwochen während der Schulzeit angeboten werden.

Ohne Unterstützung von Politik und Wirtschaft würde allerdings die beste Idee nur blanke Theorie bleiben, auch das ist dem 3-Städte-Depot klar. Daher habe man bereits bei den Bürgermeistern der drei Städte vorgesprochen. „Sowohl von Herrn Persian, als auch von den Herren von Rekowski und Mans kam positives Feedback zu unserer Idee“, sagt Vorstandsmitglied Artur Krzyzanowski. „Wir haben das Thema auch beim Ideen-Wochenende zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept vorgebracht“, ergänzt Vorstandsmitglied Karl-Heinz Vossenbrecher. Die Bürgermeister seien Türöffner, sagt Klein, in weiteren Schritten sei jedoch die Unterstützung von Firmen und Parteien nötig. „Das ist kein kleines Projekt, wir müssen da auf jeden Fall viele Beteiligte mit an Bord nehmen“, sagt Klein.

Und in gewisser Hinsicht dränge die Zeit auch, sagt Nunn. „Wir müssen bis zum Oktober 2019 ein fertiges Konzept mit allem Drum und Dran vorliegen haben, damit unsere Junior-Akademie im Rahmen des Strukturprogramms Regionale 2022/2025 berücksichtigt werden kann.“ In einem nächsten Schritt müssten nun also Gespräche mit den drei Bürgermeistern zusammen mit politischen Fraktionen, Wirtschaftsvertretern, den Schulen und allen interessierten Bürgern geführt werden. Wichtig ist dem 3-Städte-Depot-Vorstand nämlich vor allem eines: „Es soll ein Projekt aller Bürger für alle Bürger – und besonders die Jugendlichen – sein.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort