Kulturräume in Hückeswagen Einladung zum Blick hinter die Haustür

Hückeswagen · Die vierten „Kulturräume“ waren wieder ein großer Erfolg. Fast alle Veranstaltungen wurden gut besucht und kamen bei den Gästen bestens an.

 Die beiden Clowndamen Rosine (l.) und Frizzella flanierten über die Marktstraße und zeigten sich vom Angebot in den vielen alten Häusern begeistert. Bei bestem Sommerwetter waren die Veranstaltungen sehr gut besucht.

Die beiden Clowndamen Rosine (l.) und Frizzella flanierten über die Marktstraße und zeigten sich vom Angebot in den vielen alten Häusern begeistert. Bei bestem Sommerwetter waren die Veranstaltungen sehr gut besucht.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Auf den ersten Blick hätte man am Samstagnachmittag denken können: Das ist aber schlecht besucht... Aber es lohnte sich, genauer hinzusehen. Denn dann sah man, dass die Marktstraße – die eigentliche Hauptperson der vierten Aktion „Kulturräume“, die wieder von Stadtkulturverband und Anwohnern gemeinsam veranstaltet wurden – zwar ein wenig leer wirkte. Dafür war in den Häusern der Teilnehmer sowie in der Pauluskirche und im Heimatmuseum umso mehr los.

Bei schönstem Frühsommerwetter hatten zwölf Hausbewohner ihre Türen geöffnet und boten zudem Künstlern die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Das waren etwa Goldschmiedearbeiten bei Marcel Rehn oder abstrakte Arbeiten von Irmgard Hannoschöck, die zudem eine Krimilesung anbot. Bernhard Guski präsentierte in der Pauluskirche Aquarelle und Plastiken, während die Folklore-Gruppe „No. 4 Mill Street“ dort ihre keltischen Lieder spielte.

Die Clownfrauen Rosine und Frizzella aus Köln sorgten auf der sehr breit wirkenden Marktstraße – fast alle Autos, die dort sonst parkten, waren weg, was die Straße gleich doppelt so breit wirken ließ – für humorvoll-bunte Farbtupfer und ließen es sich nicht nehmen, allen offenen Häusern einen kurzen Besuch abzustatten. „Wir bringen ein bisschen Freude und ein bisschen Farbe mit“, sagte Frizzella. Und Rosina mit der Sonnenbrille staunte nicht schlecht: „Beim Konzert von ‚De Köttel’ war es so voll, dass keine weitere Nase mehr reingepasst hätte!“

Bisweilen wurde man vom vielfältigen Angebot fast ein wenig erschlagen, wusste gar nicht, wohin man zuerst gehen sollte. Eine Frau, die sich auf den Stufen eines der Häuser ausruhte, war gar ein wenig bekümmert: „Jetzt sind zeitgleich der Trommel-Workshop, die Krimilesung und der Poetry-Slam – das würde ich gerne alles sehen.“ Begeistert zeigte sich Peter Goldstraß: „Das ist schon toll, was die Anwohner hier auf die Beine stellen – und dass man auch in die Wohnzimmer der Leute darf, ist etwas, das man nicht alle Tage erlebt“, sagte der Hückeswagener, der gerade aus der Pauluskirche kam. In der Kneipe „Alter Markt“ gab es Musik von Michael Borner (Gitarre), Jenny Schmitz (Percussion/Schlagzeug) und Kati Majorek (Gesang, Gitarre) zu hören, während Cellist Nicolas Cousineau eigens aus Kanada nach Hückeswagen gekommen war. Von Anne-Rose Paskam und Renate Weyer gab es Bilder zu sehen, in einem Hinterhof sangen Katja & Freund – und Peter Schauerte-Lüke präsentierte sein Papiertheater im Heimatmuseum. Einzig nicht stattfinden konnte die Lesung von Charlotte Kroker im Schloss. „Ich hatte vorgehabt, Kindergeschichten zu lesen, aber es ist zu keinem der drei Termine jemand gekommen. Es ist aber auch eigentlich keine Kinderveranstaltung“, sagte Kroker und nahm es mit Humor.

Stefan Noppenberger, Vorsitzender des Stadtkulturverbandes, war sehr zufrieden. „Viele Leute haben mir gesagt, dass sie sich schon sehr auf die Kulturräume freuen, als wir bekanntgegeben haben, dass sie wieder stattfinden“, sagte er. Die Planungen für die vierten Kulturräume begannen bereits im Herbst 2018 „Britta Bognanni und Birgit Mostert haben dann vorgefühlt, wer mitmacht. Mittlerweile bekommen wir aber auch Anfragen von Künstlern, die gerne mitmachen wollen“, sagte Noppenberger. Die Kulturräumein Hückeswagen hätten sich mittlerweile fest etabliert im Veranstaltungskalender der Schloss-Stadt.

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