Bienen in Hückeswagen Ein übler Parasit – die Varroamilbe

Hückeswagen · Die Varroamilbe bedroht bereits seit einigen Jahren die Bienenvölker auch im Bergischen. Der Parasit ist eine große Gefahr für die Insekten, weswegen die Imker ihre Völker ständig im Auge behalten müssen.

 Bienen auf einer Wabe bei der Pflege der Brut. Die Varroamilbe hat unter einheimischen Bienenvölkern aber ein Massensterben ausgelöst.

Bienen auf einer Wabe bei der Pflege der Brut. Die Varroamilbe hat unter einheimischen Bienenvölkern aber ein Massensterben ausgelöst.

Foto: dpa/dpaweb/Andreas Lander

Es könnte so schön sein – die Bienen summen, arbeiten dabei, und irgendwann kann der Mensch den köstlichen Honig ernten. Wenn da nicht die Varroamilbe wäre, ein Parasit, der sich in der Brut der Bienen vermehrt und sich von den Larven ernährt. Da sich die Milben nicht nur vermehren, sondern die Bienen später an den Viren sterben, die der Parasit verbreitet, ist es nicht vermessen zu sagen, dass die Milbe eine der größten Herausforderungen der Imkerei darstellt.

Ursprünglich stammt der Parasit aus Asien, wanderte dann aber über die ehemalige Sowjetunion schließlich nach Europa. In Deutschland ist er erstmals Ende der 1970er Jahre entdeckt worden. Mit Ausnahme der Antarktis und Australien sind die Varroamilben heute weltweit verbreitet. Die Viren, die von der Milbe verbreitet werden, sind etwa Akute Bienenparalyse-Virus oder das Flügeldeformationsvirus. Je nachdem, wie hoch die Infektionsrate ist, sterben die Bienen bereits im Brutstadium ab oder leben später kürzer.

Da durch den Parasiten ganze Bienenvölker sterben können, was nicht nur ein ökologischer, sondern für den jeweiligen Imker auch ein monetärer Verlust ist, muss die Varroamilbe auf verschiedene Arten bekämpft werden. „Man kann den Parasiten nicht verschwinden lassen. Man kann nur darauf achten, dass er möglichst gering und klein gehalten wird, damit das Volk damit umgehen kann“, sagt Uwe Söhnchen, Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Hückeswagen 2010. Die Bekämpfung funktioniert entweder auf chemischem Weg durch natürliche Säuren wie Ameisen- oder Oxalsäure. Oder Imker verwenden biologische Verfahren, um die Parasiten einzudämmen.

Mittlerweile gibt es aber auch Bestrebungen, durch gezielte Zucht Bienenvölker zu vermehren, die sich durch sogenannte Varroa-sensitive-Hygiene auszeichnen. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit der Bienen, infizierte Brut zu erkennen und auszuräumen. Tatsache ist jedoch, dass die Arbeit des Imkers durch den Parasiten deutlich erschwert wird.

(wow)
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