Evangelische Kirchengemeinde Ein Schweigemarsch für das, was sprachlos macht

Hückeswagen · Etwa 20 Teilnehmer freuten sich bei der zweiten Auflage über frühsommerliche Temperaturen und Sonne. Der Marsch blieb aber dem Tag und Anlass angemessen schweigsam und still. Das Motto lautete „Was uns sprachlos macht“.

 Die Gruppe traf sich vor der Pauluskirche und marschierte dann Richtung Wupper-Vorsperre und Friedenskapelle Voßhagen.

Die Gruppe traf sich vor der Pauluskirche und marschierte dann Richtung Wupper-Vorsperre und Friedenskapelle Voßhagen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

War es beim ersten Schweigemarsch der Evangelischen Kirchengemeinde am Karfreitag vor zwei Jahren noch recht kalt, konnten sich die 20 Teilnehmer bei der zweiten Auflage über frühsommerliche Temperaturen und Sonne freuen. Dennoch blieb der Marsch dem Tag und Anlass angemessen schweigsam und still. Das Motto lautete „Was uns sprachlos macht“.

In der Welt gebe es nach wie vor genügend Dinge, über die lieber der Mantel des Schweigens gedeckt werde, sagte Pfarrer Reimund Lenth, der den Marsch organisiert hatte. „Beim ersten Mal war die Flüchtlingskrise auf dem Höhepunkt, das war der Anlass für die Aktion. Wenn man aber sieht, wie sich politische und gesellschaftliche Meinungen geändert haben, macht das auch heute sprachlos“, sagte er. „Der Brand in Paris, das Busunglück auf Madeira – Geschehnisse wie diese lassen uns sprachlos zurück“, sagte Lenth. Aber auch die Tatsache, dass viele Menschen heute nicht einmal am Karfreitag still sein könnten, wie die jährliche Diskussion um das Tanzverbot zeige, habe eine Rolle bei der Konzeption der Aktion gespielt. Schließlich sei der Karfreitag auch im nichtchristlichen Sinne ein Gedenktag – an das historisch verbriefte Urteil gegen Jesus Christus. „Wir gedenken heute aber nicht nur dem ungerechten Urteil gegen Jesus, sondern auch der vielen Christen, die, etwa in Nord-Korea, alleine wegen ihres Glaubens verfolgt werden“, sagte Lenth, ehe die Gruppe sich auf den Weg an die Wupper-Vorsperre und bis zur Friedenskapelle in Voßhagen machte. Dort fand die Aktion mit einer kurzen Andacht einen würdigen Abschluss.

Erstmals dabei war Beate Völkel. „Ich finde die Aktion sehr schön, und es tut gut, mal eine gewisse Strecke gemeinsam zu gehen, ohne, dass ständig geredet wird“, sagte die Hückeswagenerin. Zudem finde sie es wichtig, als Kirche öfter auch Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen. „Und natürlich ist das Wetter heute wirklich wundervoll und passt perfekt zu einem ausgiebigen Spaziergang“, sagte sie.

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort