Städtepartnerschaft in Hückeswagen Ein Gastgeschenk mit Symbolwert

Hückeswagen · Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian und sein Amtskollege Franck Tindiller aus Etaples haben die Fahrwassertonne am Kreisverkehr enthüllt.

 Gastgeschenk: Franck Tindiller, Bürgermeister von Etaples, und Dietmar Persian enthüllen die Fahrwassertonne.

Gastgeschenk: Franck Tindiller, Bürgermeister von Etaples, und Dietmar Persian enthüllen die Fahrwassertonne.

Foto: Jürgen Moll

Der eine trägt die traditionsreiche Bürgermeisterkette, der andere die Schärpe in französischen Nationalfarben: Den Aufwand an der Wasserpumpe scheuen Dietmar Persian und Franck Tindiller am Samstag trotzdem nicht. Schließlich soll die neue Fahrwassertonne am Bergischen Kreisverkehr zur offiziellen Einweihung einen ordentlichen Schwung Wasser abbekommen. Die Jugendfeuerwehr hat Pumpe und Wasser vorbereitet. Die Bürgermeisterkollegen aus Hückeswagen und Etaples machen sich schließlich ans Werk. Als der Wasserschwall die große grüne Tonne trifft, jubeln die Umstehenden. Der kleine französische Musikzug spielt erst die französische und dann die deutsche Hymne und schließlich das Europalied.

Die rund 2,5 Tonnen schwere Fahrwassertonne hat einen langen Weg hinter sich. Mit dem Lastwagen haben die Freunde aus Frankreich ihr Gastgeschenk zum 50. Geburtstag der Partnerschaft auf den Weg nach Hückeswagen geschickt. Und dort hat es, unweit des Bergischen Kreisels, einen Ehrenplatz bekommen – inzwischen hat die Stadt auch für eine Bepflanzung rund um die Tonne gesorgt. „Sie hat ihren Dienst im Hafen in Dünkirchen geleistet“, erzählt Franck Tindiller, neuer Bürgermeister in Etaples. In Hückeswagen habe sie nun vor allem eine Signalkraft in Sachen deutsch-französischer Partnerschaft. „Diese Fahrwassertonne hat den Schiffen im Hafen gezeigt, dass sie in sicheren Gewässern sind“, erinnert Persian, „uns zeigt sie: Wir sind mit unserer Städtepartnerschaft auf dem richtigen Weg.“ Es sei ein „wunderschönes Zeichen der Freundschaft“, ergänzt Persian – „egal, ob nun Boje oder Fahrwassertonne.“

Im Vorfeld hatte es in Hückeswagen humorige Irritationen ob der Bezeichnung gegeben, weil der Begriff Boje in Deutschland weniger für Seezeichen als für andere Markierungen auf See genutzt wird. Am Samstag lachen die Gäste aus Frankreich und die Gastgeber aus Deutschland gemeinsam über die Begrifflichkeiten.

Es geht ohnehin um ganz andere Werte an diesem Festwochenende. „Es lebe die Freundschaft“, ruft Frank Tindiller dann auch, als er gemeinsam mit Persian das kleine Schild am Gastgeschenk enthüllt. Jedes Mal, wenn er am Bahnhof in Etaples die Stele des Hückeswagener Künstlers Bernhard Guski sehe, denke er an die vielen schönen Momente der Partnerschaft. Er wünsche den Hückeswagenern, dass es ihnen künftig am Kreisverkehr genauso gehe. Wer genau hinsieht, entdeckt in der Schloss-Stadt übrigens auch noch andere Gastgeschenke aus der Partnerstadt – wie etwa am Feuerwehrhaus oder im Museum. Die Fahrwassertonne allerdings dürfte an ihrem Standort nun das sichtbarste Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft in Hückeswagen sein.

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