Ehemalige Realschüler Virtuelles Jahrgangstreffen mit Selfies

Hückeswagen · Die ehemaligen Realschüler der Abschlussklassen im Jahr 2000 mussten ihr geplantes Jahrgangstreffen wegen der Corona-Situation absagen. Das Treffen fand dennoch statt – per Smartphone. Die Kontakte reichen bis nach Namibia.

 Ein Wiedersehen gab es für die ehemaligen Realschüler nur virtuell. Sie tauschten aktuelle Selbstporträts in einer privaten WhatsApp-Gruppe aus. Ihr Jahrgangstreffen wollen sie auf jeden Fall im Herbst oder im kommenden Jahr nachholen.

Ein Wiedersehen gab es für die ehemaligen Realschüler nur virtuell. Sie tauschten aktuelle Selbstporträts in einer privaten WhatsApp-Gruppe aus. Ihr Jahrgangstreffen wollen sie auf jeden Fall im Herbst oder im kommenden Jahr nachholen.

Foto: Privat

Die sozialen Netzwerke haben die Suche nach ehemaligen Klassenkameraden ein wenig erleichtert. Dadurch war es den Realschülern der ehemaligen Abschlussklassen aus dem Jahr 2000 möglich, fast alle Kontaktadressen ihrer Klassenkameraden ausfindig zu machen. Für den 25. April war das erste klassenübergreifende Wiedersehen nach 20 Jahren geplant. Doch daraus wurde nichts: Aufgrund der Corona-Situation musste das Jahrgangstreffen schweren Herzens abgesagt werden. „Etwa 60 der knapp 90 Jahrgangskameraden hatten zugesagt“, sagt Thomas Konsen, einer der ehemaligen Realschüler. Im Brauhaus Wipperfürth war bereits ein Raum für das Treffen reserviert. Die Informationen zum Treffen und später auch zur Absage erhielten die ehemaligen Realschüler per Smartphone über WhatsApp.

Beata Grund, Miriam Führer und Marisa de Pinto hatten die Organisation übernommen. „Wir haben die meisten über Facebook oder über die Eltern, die noch in Hückeswagen wohnen, ausfindig gemacht“, sagt Beata Grund. Auch einige Lehrer wie Dieter Schruff, Gerda Elsinghorst, Birgit Engels und Regine Jungck hatten bereits zugesagt. Die Rückmeldungen der Klassenkameraden kamen aus allen möglichen Ecken von Deutschland, wie Flensburg, Bremerhaven, Mecklenburg-Vorpommern und München.

Die weiteste Anreise hätte jedoch Lars Pickhardt auf sich genommen. Er ist 2014 in die Heimat seiner Ehefrau Monica nach Namibia ausgewandert, wo er zunächst als Jugendreferent in der Evangelischen Stadtmission Windhoek gearbeitet hat. Seit 2016 leitet er dort das Kinder- und Jugendzentrum an der Deutschen Privaten Hochschule Windhoek. Da seine Familie noch ein Hückeswagen lebt, versucht das Paar alle ein bis zwei Jahre nach Deutschland zu fliegen. „Ich hatte im Vorfeld bereits Kontakt zu einigen Klassenkameraden, auf die ich mich sehr gefreut habe, sie wiederzusehen. Das werden wir bei unserem nächsten Besuch in Deutschland auf jeden Fall nachholen“, kündigt Lars Pickhardt per E-Mail an.

Anstatt den Abend des Treffens ungenutzt verstreichen zu lassen, gab es ein virtuelles Klassentreffen in der privaten WhatsApp-Gruppe. Die Teilnehmer schickten aktuelle Selbstporträts und alte Fotos aus Schulzeiten, wodurch es doch noch ein Wiedersehen gab – wenn auch ganz anders als geplant. Dabei kamen auch viele Erinnerungen hoch. Beata Grund erzählt von einer besonderen Situation: „Meine Schwester, eine Freundin und ich hatten Ratten als Haustiere, die wir im Ärmel versteckt mit in die Schule gebracht haben. Unsere Biolehrerin, Frau Höttermann, hat uns erwischt, einen Vortrag über artgerechte Tierhaltung gehalten und uns nach Hause geschickt“, erinnert sie sich. Die Freundinnen seien jedoch nicht nach Hause gegangen, sondern nach einer Zigarettenpause auf dem Friedhof mit den Tieren zur Schule zurückgekehrt. „Wir mussten dann zum Schulleiter Schruff und bekamen noch einmal einen Vortrag über Tierhaltung, Rauchen und nicht eingehaltene Absprachen“, fügt sie hinzu. Zu den guten Erinnerungen zählt die Abschlussfahrt der Klassen 10b und 10c an den Gardasee. „Wir haben Ausflüge nach Verona und Venedig gemacht. Es war eine schöne Fahrt“, sagt Beata Grund.

 Lars und Monica Pickhardt schickten ein Foto aus Namibia.

Lars und Monica Pickhardt schickten ein Foto aus Namibia.

Foto: Pickhardt

Auf das Treffen hatten sich die ehemaligen Realschüler schon sehr gefreut. Einige Klassen haben sich schon einmal in der Vergangenheit getroffen; die Schüler der 10c haben sich dagegen 20 Jahre lang nicht gesehen. „Wir waren erstaunt, dass so viele Interesse hatten“, freut sich Beata Grund über die vielen Rückmeldungen und Zusagen. Das Treffen wollen sie auf jeden Fall nachholen – entweder im Herbst oder auch erst im kommenden Jahr. Die WhatsApp-Gruppe soll bis dahin bestehen bleiben. „Es sind zwar viele in Hückeswagen geblieben, aber so bleibt man gut in Kontakt“, sagt die Mitorganisatorin.

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