Ehrung durch das Deutsche Rote Kreuz Hückeswagener Blutspender sind spitze

Hückeswagen · Im Hotel Kniep zeichneten der Blutspendedienst West und der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die treuen Hückeswagener Blutspender für ihren Einsatz aus. Auch den ehrenamtlichen Helfern wurde gedankt.

 Manfred Kaiser (vorne 2.v.l.) und Hildegard Kranenberg (hinten Mitte) ehrten im Hotel Kniep zusammen mit Jürgen Harte (r.) vom Blutspendedienst West die Helfer und treuen Blutspender-Jubilare aus.

Manfred Kaiser (vorne 2.v.l.) und Hildegard Kranenberg (hinten Mitte) ehrten im Hotel Kniep zusammen mit Jürgen Harte (r.) vom Blutspendedienst West die Helfer und treuen Blutspender-Jubilare aus.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Wie wichtig es ist, ausreichend Blutkonserven zur Verfügung zu haben, will man nie am eigenen Leib erfahren müssen – wenn man etwa erkrankt oder Opfer eines Verkehrsunfalls wird. Um die Patienten dann vernünftig versorgen zu können – oder im schlimmsten Fall sogar Leben retten zu können –, müssen jedoch genügend Blutkonserven vorrätig sein. Die Menschen im Oberbergischen Kreis sind im Bereich des DRK-Blutenspendedienstes West schon seit vielen Jahren Spitzenreiter. In einem Bereich, in dem die Spendenbereitschaft über einen längeren Zeitraum insgesamt rückläufig ist, sind die Oberberger eine Art Fels in der Brandung. Darunter besonders die Hückeswagener. Das machte Jörg Harte, beim Blutspendedienst West für Oberberg zuständig, am Donnerstagabend bei der ersten Ehrung seit 2019 im Hotel Kniep deutlich. Wegen Corona hatte die traditionelle Ehrung der Blutspender in den vergangenen Jahren ausfallen müssen.

Die Pandemie ist aber auch in weiterer Hinsicht ein Stichwort. „Die Zahlen sind rückläufig, und durch Corona haben wir noch weitere, deutliche Einschnitte hinnehmen müssen“, hatte Harte festgestellt. So seien kreisweit im vergangenen Jahr nur 14.660 Spenden gesammelt worden, 2021 waren es noch fast 2000 mehr gewesen. „2023 lässt sich besser an, wird aber voraussichtlich auch noch ein Wackeljahr bleiben. Wir werden in 2024 auf jeden Fall wieder richtig durchstarten“, betonte Harte, der die Oberberger Spender nach eigener Aussage „am liebsten klonen und überall verteilen würde“.

Oberberg sei ein wichtiger Standort für die Blutspenden – vor allem auch in den Ferienzeiten oder wenn in den Großstädten Karneval gefeiert werde. Und eine weitere motivierende Zahl gab Harte den Hückeswagenern auch noch mit auf den Weg: „Wir waren mal bei fast 22.000 Spenden. Aktuell hat uns der Niederrhein den ersten Rang abgelaufen, den wollen wir uns zurückholen“, forderte er.

Der Blutspendedienst sei gleichzusetzen mit den Krankenhäusern, was sich in der Corona-Zeit dadurch ausgedrückt habe, dass Blutspenden möglich gewesen seien, auch wenn sonst alles eingeschränkt gewesen sei. „Wir haben in 2022 insgesamt um die 1000 Spenden aus Hückeswagen bekommen, darunter auch nur 107 Rückstellungen. Sie sind hier auch noch dazu sehr gesund“, sagte Harte schmunzelnd in Richtung der Jubilare.

Ein weiterer Punkt, den der Blutspendedienst verstärkt angehen werde, sei die Digitalisierung. „Wir haben die digitale Anmeldung in Corona eingeführt und werden das auch weiterhin so handhaben“, betonte Harte. Ältere Spender will das DRK dabei unterstützen.

Hildegard Kranenberg ist zusammen mit Manfred Kaiser vom DRK-Kreisverband für Oberberg ins Hotel Kniep gekommen. „Ich freue mich sehr, dass Sie heute alle hier sind. Wir hoffen, dass wir den Trend der ersten Monate in 2023 fortsetzen können“, sagte sie. Allerdings lebe die Blutspende nicht nur von den Spendern, sondern auch von den ehrenamtlichen Helferinnen. „Wir bekommen langsam wieder Normalität, das Thema Lunchpakete ist vom Tisch“, versicherte Hildegard Kranenberg. „Ich möchte mich auch ganz herzlich bei den Hückeswagener Helferinnen bedanken, die sich bei jeder Spende herzlich um die Spender kümmern.“ Das lag auch Kaiser sehr am Herzen: „Wir im Kreisverband können wirklich stolz auf Sie alle sein – auf die Helferinnen und auf die langjährigen Spender.“

Gabi Vollbrecht war in zweifacher Funktion zur Spenderehrung gekommen – als Helferin und Spenderin. „Ich habe erst 25 Mal gespendet, bin also noch relativ neu. Und über die Spende bin ich dann vor ein paar Jahren in die Helfer-Schiene gerutscht“, erzählte die Hückeswagenerin. Ihre Schwiegermutter sei selbst aktives DRK-Mitglied gewesen, irgendwann habe sie dann zum ersten Mal Blut gespendet. Die Notwendigkeit für die Spenden sei ihr völlig klar. „Ich denke mir eben, wenn ich selbst mal ins Krankenhaus muss, dann bin ich doch auch froh, wenn Blut für mich da ist“, sagte Gabi Vollbrecht. Es sei ja auch kein Aufwand: „Ein Piks, eine halbe Stunde Zeit, und dann gibt es auch noch lecker Essen bei uns.“

Abgesehen davon, bekomme man auf diese Weise auch vierteljährlich eine komplette Blutuntersuchung. „Das Blut wird komplett durchgecheckt. Wenn etwas auffällig ist, bekommt man direkt Post vom Blutspendedienst“, berichtete Gabi Vollbrecht. Sie selbst habe ein Schreiben zum Glück zwar noch nicht bekommen, aber in ihrem Bekanntenkreis sei das schon vorgekommen. „Das ist Post, die man lieber nicht bekommt. Auf der anderen Seite ist es doch so, dass man auf diese Weise frühzeitig weiß, wenn etwas nicht in Ordnung ist.“ Sie werde auf jeden Fall weiterspenden – und bei der Versorgung der Spender mithelfen sowieso.

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