Bergisches Wasserland Drei Packesel fürs Bergische Wasserland

Hückeswagen · Der Verein Leader Bergisches Wasserland wirbt für die verstärkte Nutzung von E-Lastenrädern und möchte damit einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten.

 Übergabe der ersten E-Lastenräder (v.l.): Ursula Mahler (Leader), Michael Krapp-Felbecker, Albrecht Nunn und Bernhard Werheid vom ADFC Rhein-Berg.

Übergabe der ersten E-Lastenräder (v.l.): Ursula Mahler (Leader), Michael Krapp-Felbecker, Albrecht Nunn und Bernhard Werheid vom ADFC Rhein-Berg.

Foto: Deubel

E-Bikes gehören mittlerweile in allen bergischen Kommunen zum Stadtbild dazu. E-Lastenräder dagegen sieht man selten, obwohl die Zahl ihrer Fans wächst. Bis zu 100 Kilo Zuladung vertragen viele Modelle mühelos, dank Motorisierung sind auch Steigungen kein Problem – und auf dem Fahrradweg fährt man nach dem Einkauf am Stau auf der Straße entspannt vorbei, teilt der Verein Leader Bergisches Wasserland mit. Er möchte den Zugang zu E-Lastenrädern im Bergischen Wasserland vereinfachen und damit einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten.

In einem Wettbewerb hatte der Verein Interessenten für die Anschaffung eines E-Lastenrades gesucht. Jetzt wurden die ersten drei Räder an die künftigen Nutzer übergeben. Sie erhalten 75 Prozent Förderung des Anschaffungspreises, insgesamt werden 21 E-Lastenräder gefördert. Finanziert wird die Anschaffung über das EU-Förderprogramm Leader, aufgestockt mit Vereinsmitteln. Kooperationspartner ist das Zukunftsnetz Mobilität NRW. Das kommunale Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilität ist als Berater eingebunden.

„Aufgrund der Corona-Pandemie möchten wir die Räder in kleinen Gruppen übergeben“, sagte Regionalmanager Martin Deubel vom Verein Leader. Ein E-Lastenrad wird demnach künftig im Dachdeckerbetrieb Krapp & Felbecker aus Radevormwald eingesetzt: „Wir nutzen es als „Mal eben so Rad“ für kleine Reparaturen, zum Beispiel an Rollläden“, sagt Michael Krapp-Felbecker. Der ADFC Rhein-Berg wird mit einem zweiten Rad bei Veranstaltungen in den teilnehmenden Kommunen Codierungen durchführen. Der Hobbyimker Albrecht Nunn aus Hückeswagen möchte anstelle des Autos mit dem Lastenrad zu seinen Bienenstöcken fahren. Auch bei Kristina Eller in Hückeswagen ist die Freude groß: „Auf dem Hückeswagener Wochenmarkt dachte ich, dass ich mich bald dank des E-Lastenrades nicht mehr zurückhalten muss. Auf mein Hollandrad passt nicht so viel drauf. Das E-Lastenrad ist eine fantastische Lösung.“

In Hückeswagens Nachbarstadt Wipperfürth bewarb sich unter anderem die Ökumenische Initiative um zwei Räder, die in Zukunft an Bürger vermietet werden sollen. Die dortige Foodsharing-Initiative möchte bald einen Teil der Lebensmittel mit dem E-Lastenrad transportieren, die noch verwertet werden sollen.

Spannend ist das Projekt auch für Kommunen außerhalb des Bergischen Wasserlandes. Das Institut für Mobilität und Verkehrssysteme an der Hochschule Bochum begleitet und evaluiert die Nutzung der Lastenräder. So sollen allgemeingültige Erkenntnisse wie z. B. das CO2-Einsparpotential aus dem Projekt gezogen werden. Auch die beiden Kreise sind beratend eingebunden.

Kontakt Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.leader-bergisches-wasserland.de oder im Büro, Höhestraße 44, Burscheid, Tel. 02174 7401264.

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