Heilige Drei Könige ziehen wieder durch Hückeswagen Sternsinger freuen sich auf Aussendung

Hückeswagen · Mit Gewändern, Sternen und Kronen werden derzeit die Sternsinger-Kinder ausgestattet. Sie hoffen darauf, Anfang des Jahres wieder persönlich Gottes Segen zu den Menschen bringen zu können. Weitere junge Helfer sind willkommen.

 Erhielten jetzt ihre Sternsinger-Gewänder und sind zum ersten Mal dabei: Lilli (8) und Mats (9).

Erhielten jetzt ihre Sternsinger-Gewänder und sind zum ersten Mal dabei: Lilli (8) und Mats (9).

Foto: Jürgen Moll

Ab dem 6. Januar ist es wieder soweit: Dann ziehen die Sternsinger mehrere Tage durch die Stadt, sammeln Spenden und bringen den Segen von Haus zu Haus. Noch ist die Hoffnung da, dass die kleinen Heilige Drei Könige ihre Lieder wieder persönlich an den Haustüren singen dürfen. Im Januar dieses Jahres war die Aktion wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt worden, stattdessen hatten die Kinder Segenstüten in die Briefkästen geworfen. Gemeindereferentin Jutta Grobe, die das Dreikönigssingen in der katholischen Pfarrgemeinde Hückeswagen seit Jahren organisiert, ist zuversichtlich: „Wir müssen erst die nächste Ministerkonferenz am 21. Dezember und die Entscheidung des Kindermissionswerks abwarten. Aber wir hoffen, dass die Sternsinger-Aktion stattfinden kann.“

An die 30 Kinder – darunter auch die jungen Gemeindemitglieder, die im nächsten Jahr die Erstkommunion empfangen werden – haben sich bereiterklärt, mitzumachen. Sie werden derzeit mit den Königsgewändern, Kronen, Sternen und Geldsammeldosen ausgestattet. Wie Lilli (8) und Mats (9): Die Kommunionkinder sind das erste Mal dabei und werden zu Dritt und in Begleitung ihrer Mütter in der Nachbarschaft die Menschen besuchen. „Leider hat die Vorbereitung nicht stattgefunden“, bedauert Mats‘ Mutter Kirsten Lenders. Bei dem Treffen hätten die Kinder unter anderem die Lieder einstudiert, die an den Haustüren gesungen werden.

Wozu die Sternsinger im nächsten Jahr Geld sammeln und was damit passieren soll, wissen Lilli und Mats aber dennoch, denn ihre Eltern wurden mit reichlich Informationsmaterial versorgt. „Es gibt auch einen Film, den man sich ansehen kann“, fügt Kirsten Lenders hinzu. Diesmal werden mit dem gesammelten Geld Gesundheitszentren in Ghana, Ägypten und im Südsudan gefördert. Dort erhalten Schwangere, Mütter mit Neugeborenen, Kinder und Jugendliche die medizinische Versorgung, die sie benötigen.

Das Motto des Dreikönigssingen 2022 „Gesund werden, gesund bleiben – ein Kinderrecht weltweit“ kann in vielen Ländern Afrikas nicht wirklich gewährleistet werden. Es gibt zu wenige Krankenhäuser oder Gesundheitsstationen, um Malaria, Durchfall, Verbrennungen oder andere Erkrankungen zu behandeln. Die Landbevölkerung ist weit von einer ausreichenden Gesundheitsversorgung entfernt. „Wer sich noch einmal darüber beschwert, dass er auf einen Facharzttermin länger warten muss, sollte sich einmal die Situation in diesen Ländern anschauen“, heißt es im Pfarrbrief der katholischen Gemeinde.

Die Krankenhäuser und die mobilen Gesundheitsgeländewagen, die es gibt, um die Bevölkerung medizinisch zu versorgen, sind oft Gründungen bzw. Anschaffungen von Ordensgemeinschaften. So auch das Mary-Immaculata-Krankenhaus in Mapuordit im Südsudan. Die Sternsinger-Spenden sollen nun in die Ausstattung und die Bezahlung der Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger fließen. Die ärmere Bevölkerung kann auf diese Weise ebenfalls am Gesundheitssystem teilhaben, da auch die Kosten für die Behandlungen teilweise von den Spenden bezahlt werden.

Um möglichst viele Hückeswagener erreichen und besuchen zu können, werden entsprechend viele engagierte Kinder und Jugendliche benötigt. Jutta Grobe hofft daher auf weitere Unterstützung und bietet für kommenden Mittwoch, 22. Dezember, 16 bis 18 Uhr, noch einen dritten Termin für die Gewandausgabe im Gemeindehaus, Weierbachstraße 15, an. Hier können Kurzentschlossene noch mit den benötigten Utensilien ausgestattet werden. Erläutert werden dabei auch die Corona-Schutzmaßnahmen wie ausreichend Abstand und das Tragen von Mundschutz-Masken. Wer noch mitmachen möchte, kann sich im Pfarrbüro oder bei Jutta Grobe melden (s. Info-Kasten). „Wir freuen uns über jeden, der sich darauf einlässt und dabei hilft, die Not in der Welt zu lindern“, sagt die Gemeindereferentin. Gespendet werden kann auch online und völlig kontaktfrei: Die Kontodaten wie auch die Aufkleber für die Haustür befinden sich in den Segenstüten, die die Sternsinger verteilen.

Lilli und Mats sind derweil schon aufgeregt vor ihrem ersten Einsatz als Sternsinger. „Wenn es mit dem Singen nicht klappt, könntet Ihr stattdessen auch einen Spruch aufsagen“, macht Jutta Grobe ihnen Mut für ihren ersten Einsatz im Königsgewand.

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