Hückeswagen Der „Fahrplan“ der Löwen-Grundschule

Hückeswagen · Der Bauantrag ist gestellt, doch bis der erste Spatenstich getan werden kann, wird’s wohl noch ein Jahr dauern. Unklar bleibt weiterhin, ob der Grundschul-Neubau bis Ende 2021 fertiggestellt sein wird. Eine Fristverlängerung ist möglich

 Das Luftbild zeigt das Gelände im Brunsbachtal, wo unter anderem die Löwen-Grundschule gebaut werden soll. Oben sind Bürgerbad (l.) und Mehrzweckhalle, unten Gebäude und Tennisplatz an der Kölner Straße zu sehen.

Das Luftbild zeigt das Gelände im Brunsbachtal, wo unter anderem die Löwen-Grundschule gebaut werden soll. Oben sind Bürgerbad (l.) und Mehrzweckhalle, unten Gebäude und Tennisplatz an der Kölner Straße zu sehen.

Foto: Reschke/Assmann

Alles geht außerhalb der Ferien seinen gewohnten Gang: Auf der Kölner Straße ist morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr ein Verkehr fast wie auf der Inneren Kanalstraße in Köln, denn dann werden unter anderem viele der insgesamt 250 Löwen-Grundschüler vom „Eltern-Taxi“ vor dem Schulgelände abgesetzt. Mittags entzerrt sich das Prozedere, aber das Verkehrsaufkommen ist auch dann ziemlich hoch. Nach den Weihnachtsferien 2021/22 soll sich das Ganze ins Brunsbachtal verlagern. Eigentlich. Denn die Löwen-Grundschule hat aktuell nur eine Betriebserlaubnis bis Ende 2021, weswegen zum Jahresbeginn 2022 der Neubau der Löwen-Grundschule in direkter Nachbarschaft des Bürgerbads bezugsfertig sein muss.

Allerdings stehen die Vorzeichen schlecht, dass die Stadt diese Frist einhalten kann. Nur wenn alles optimal läuft, könnte mit dem Bau der Schule Ende nächsten Jahrs begonnen werden. Bürgermeister Dietmar Persian geht jedoch von einer Bauzeit von 15 Monaten aus – zu viel, um bis Fristende fertig zu werden. Dabei hatte der Rat in seiner November-Sitzung den Beschluss gefasst, dass „im Rahmen der weiteren Projektplanung anzustreben ist, dass der ursprüngliche Fertigstellungstermin (31.12.2021) eingehalten wird“. Denn nur so könnten die Vorgaben der Bauaufsicht und die Erwartungen der Bevölkerung aus dem Bürgerentscheid erfüllt werden.

Der Verwaltungschef ist dennoch entspannt, schließlich hat er die Zusage der Bauaufsicht des Kreises, dass die Betriebserlaubnis auch noch einmal verlängert werden könnte. „Ich habe keine Sorge, dass es genehmigungstechnische Probleme geben wird“, versichert Persian im Gespräch mit unserer Zeitung. Vereinbart sei, dass sich beide Seiten Mitte 2021 noch einmal zusammensetzen werden. Dann sei voraussichtlich abzusehen, wann der Neubau fertiggestellt werden könne. Eine Verlängerung bis zu einem halben Jahr scheint möglich.

Dennoch haben Stadtverwaltung und Architekturbüro Assmann aus Dortmund nun ein strammes Programm vor sich. Immerhin sind zwei wichtige Schritte getan: Ende November stimmte der Stadtrat mit großer Mehrheit für den Entwurf inklusive der ermittelten Kosten von 17,3 Millionen Euro sowie für die Ausschreibung der Arbeiten an einen Generalunternehmer (die BM berichtete). Zudem wurde in der zweiten Dezemberwoche der Bauantrag eingereicht.

Für Anfang Januar steht nun ein Gespräch der Verwaltung mit dem Architekturbüro an. In dem geht es laut Persian in der Hauptsache darum, wie in der Ausschreibung das politisch gewollte Ziel untergebracht werden kann. Denn die Krux ist: Wird der Zeitplan in ein so enges Korsett gepresst, dass das Bauunternehmen zum 31. Dezember 2021 den Neubau schlüsselfertig übergeben muss, könnte es laut Persian zu wenige und auch zu teure Angebote geben. „Ich könnte mir daher vorstellen, dass wir mit dem Generalunternehmer einen Bonus vereinbaren, wenn er tatsächlich bis zur vorgesehenen Frist fertig wird“, sagt der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. Das wiederum aber habe den Nachteil, dass die Kosten für den Neubau der Löwen-Grundschule entsprechend steigen werden. Nicht zuletzt angesichts der heißgelaufenen Baukonjunktur sei es ohnehin eine große Herausforderung, ein vernünftiges Angebot zu bekommen. „Das haben die Erfahrungen anderer Kommunen gezeigt“, berichtet Persian.

Derzeit wird die Vergabe durch das Architekturbüro erarbeitet. Noch im Verlauf des ersten Quartals 2020 sollen die Vergabeunterlagen erstellt werden, so dass die europaweite Ausschreibung bis Ende März / Anfang April veröffentlicht werden kann. Dann wird’s spannend, können interessierte Baufirmen doch bis Anfang Juli ihr Angebot abgeben. Nach der Submission – dem Öffnen der digital abgegebenen Angebote – werden diese im Rathaus geprüft, ehe der Zuschlag für ein Unternehmen erfolgt. „Der Preis spielt bei der Entscheidung natürlich eine Rolle“, erläutert der Bürgermeister. „Aber auch die Erfahrung bei solchen Großprojekten.“

Parallel dazu soll die Erschließung des Geländes durch die Stadtentwicklungsgesellschaft HEG starten. Verlegt werden muss der Kanal, muss ein Regenrückhaltebecken gebaut und eine Straße angelegt werden. Als Termin für den ersten Spatenstich der Erschließung nennt Persian den Frühsommer.

 Logo Ausblick 2020

Logo Ausblick 2020

Foto: grafik

Beim Baubeginn geht er von Anfang 2021 aus. „Das hängt im Wesentlichen von der Ausschreibung ab“, betont er. „Aber auch von der Kapazität der Baufirma.“ Mit etwas Glück könnte vielleicht doch schon vor Ende kommenden Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort