Etapler Gastgeschenk für Hückeswagen Die Boje, die eigentlich gar keine Boje ist

Hückeswagen · Das 2,5 Tonnen schwere Gastgeschenk aus Etaples ist in Wahrheit eine Freiwassertonne. Was es damit auf sich hat, erläutert die Wahl-Hückeswagenerin Deike Schütte, die in Hamburg geboren wurde.

 Die „Boje“ aus Etaples, die an der Alten Ladestraße nahe des Bergischen Kreisels steht, ist in Wahrheit eine Fahrwassertonne.

Die „Boje“ aus Etaples, die an der Alten Ladestraße nahe des Bergischen Kreisels steht, ist in Wahrheit eine Fahrwassertonne.

Foto: Stephan Büllesbach

Deike Schütte lebt zwar seit 23 Jahren mit ihrem Mann Christian, bis Ende vorigen Jahres Fraktionschef der CDU im Stadtrat, in der Schloss-Stadt. Geboren aber ist sie vor 56 Jahren in Hamburg – und damit ist sie eine Seefrau. Als solche „kann ich nicht anders, als mal kurz etwas zu erklären“. So erläutert die Wahl-Bergische, warum die grüne Boje nahe des Bergischen Kreisels, das Gastgeschenk der Etapler zum Städtepartnerschaftsjubiläum, keine Boje ist.

„Es gibt auf See Tonnen und Bojen“, berichtet Deike Schütte. Bojen seien lediglich Markierungen, zum Beispiel die eines Fischernetzes oder als Begrenzung eines Schwimmerbereichs. Tonnen hingegen seien für die Seeschifffahrt von existenzieller Bedeutung: „Sie definieren Bereiche, die für die Schifffahrt sicher sind, wo also auch große Schiffe ungehindert fahren können.“

Die grüne „Boje“ an der Alten Ladestraße ist eine Fahrwassertonne, solche gibt es auch in Rot. Sie sind so etwas wie eine Fahrbahnmarkierung: Die grünen Tonnen befinden sich – von See kommend – immer am rechten, die roten am linken Rand des sicher schiffbaren Bereiches. „Um die Menschheit zu verwirren, gibt es sie auch rot-grün gestreift, dann befindet man sich an der Kreuzung zweier Fahrwasser“, erläutert die Expertin, die selber häufig auf Segelschiffen auf den Weltmeeren unterwegs ist. Es gibt noch einige andere Farben, zum Beispiel eine Kombination aus Schwarz und Gelb, um Untiefen – also eine wesentlich seichtere Stelle in einem sonst tiefen Gewässer – sichtbar zu machen. Auch Rot-Weiß oder Schwarz-Rot gebe es „im Angebot.“

Mit Blick auf das französische Gastgeschenk im Stadtzentrum meint Deike Schütte augenzwinkernd: „Und so können wir das große grüne Ding – oder Steuerbord-Fahrwassertonne – getrost als Zeichen dafür nehmen, dass die Städtepartnerschaft mit Etaples in ruhigem Fahrwasser läuft, vielleicht auch sich ihrer Grenzen bewusst oder ein leuchtendes Beispiel ist – auch wenn das Licht fehlt, aber das würde den Autofahrer wohl auch verwirren.“

(büba)
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