Bergische Energie- und Wasser GmbH Smartphone als nützliches Werkzeug

Wipperfürth · Radikale Änderung im Vermessungsverfahren: Seit zwei Jahren erfasst die BEW auch Hausanschlüsse in Hückeswagen mit der App NAVA. So ist eine papierlose und durchgängige digitale Arbeit im Hausanschlussprozess möglich.

 Die Hausanschlüsse auch in der Schloss-Stadt werden seit geraumer Zeit über eine App erfasst.

Die Hausanschlüsse auch in der Schloss-Stadt werden seit geraumer Zeit über eine App erfasst.

Foto: BEW/Sonja Gerrath

Es geht um eine nachhaltige und bezahlbare Energiezukunft. Deshalb setzt der auch für Hückeswagen zuständige Energieversorger BEW auf die Digitalisierung von Prozessen, um die tägliche Arbeit zu erleichtern. Die Bergische Energie- und Wasser-GmbH in Wipperfürth will dafür sorgen, dass auch abgelegene Regionen an eine zukunftsfähige Netzinfrastruktur angebunden sind – inklusive schnellem Internet. „Damit sind große Bauprojekte verbunden, die viele Ressourcen im Unternehmen langfristig binden“, berichtet Sonja Gerrath, Pressereferentin und Assistentin der Geschäftsführung.

Als „Early Adopter“ sei die BEW sehr früh am Entstehungsprozess von NAVA beteiligt: „Im engen Austausch mit anderen Netzbetreibern konnten wir unsere Praxisanforderungen direkt in die Entwicklung der App einbringen“, sagt Volker Schmitz, der bei der BEW die Dokumentation verantwortet. „Seit 2018 nutzen wir NAVA, um die Hausanschlüsse der Gas-, Wasser- und Stromnetze zu erfassen und teilweise auch die Breitbandanschlüsse direkt mit zu vermessen.“

Bei der Auftaktveranstaltung waren alle wichtigen Unternehmensbereiche vertreten, von der Netzdokumentation über die Arbeitsvorbereitung, die Meister, die Bauabrechnung bis hin zur Geschäftsführung. Zweifel, ob ein Smartphone die professionelle Vermessungsausrüstung ersetzen kann, wurden schnell ausgeräumt – sowohl bei den Verantwortlichen als auch bei den Monteuren vor Ort.

„2018 hatten wir erste Tests durchgeführt und einen ersten Montagetrupp mit NAVA ausgestattet, um Hausanschlüsse digital zu vermessen. Schnell entstand auch bei den anderen Teams der Wunsch, die App einzusetzen. Denn zum einen ist die Smartphone-Vermessung viel einfacher und schneller als eine konventionelle Einmessung, und zum anderen treten deutlich weniger Fehler auf“, erklärt Schmitz.

Durch das Smartphone als modernes Werkzeug habe auch die Einmessung an sich eine enorme Akzeptanzsteigerung erfahren: „Natürlich zählt für die Monteure im Rohrbau oder im Kabelbau in erster Linie, dass die Leitungen dicht und nachhaltig verlegt sind. Die Einmessung und die Qualität des Bestandsplans sind dabei zunächst sekundär und waren lange Zeit eine lästige Zusatzaufgabe. Heute ist das Smartphone ein fester Bestandteil der Montagefahrzeuge und wird bei Bedarf wie ein Hammer oder eine Zange als Werkzeug aus dem Fahrzeug genommen und eingesetzt“, berichtet Schmitz. Auch in Sachen Genauigkeit wurden Zweifel ausgeräumt. „Wir sind vorsichtig gestartet und haben zunächst sämtliche Hausanschlüsse auch konventionell von einem Vermessungsbüro einmessen lassen“, sagt Schmitz. „Damit hatten wir eine Basis, um Vergleiche anstellen zu können. Die Abweichungen liegen im Bereich von zehn Zentimeter, so dass wir uns mit NAVA deutlich innerhalb der Vorgaben bewegen.“

Durch die App ist eine papierlose und durchgängige digitale Arbeit im Hausanschlussprozess möglich. Auf Seiten der Netzdokumentation entfallen inneffiziente Tätigkeiten wie das Reinzeichnen von Handskizzen und Rückfragen wegen fehlender Messwerte oder unleserlicher Schrift. Als besonders hilfreich hat sich die Fotodokumentation erwiesen: „Bei der Kartierung des Anschlusses steht nicht nur die reine Skizze zur Verfügung, sondern die komplette Situation ist visuell festgehalten“, erklärt Schmitz. Das verbessere sowohl die Performance der Netzdokumentation als auch die Datenqualität, denn die Mitarbeiter haben eine dreidimensionale Vorstellung vom Hausanschluss statt einer abstrakten zweidimensionalen Skizze.“

Hilfreich ist, dass auch der Außendienst bereits die Möglichkeit der visuellen Kontrolle besitzt. Die Monteure sehen im Bestandsplan vor Ort, ob das Hausanschlussobjekt in der Skizze richtig an die Versorgungsleitung angebunden ist. Die Qualität der Skizzen ist demzufolge deutlich höher als zuvor. Fazit und Ausblick „Die App funktioniert gut und wird dabei noch kontinuierlich weiterentwickelt. Künftig wollen wir auch die Formular-Funktion von NAVA stärker nutzen, um zusätzliche Informationen zum Hausanschluss zu erfassen, zum Beispiel Druckproben“, sagt Schmitz.

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