Konzert im Kultur-Haus Zach Klassische Gitarrenklänge im Beethovenjahr

Hückeswagen · Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sommernacht der Klassik“ war das „Arriaga Guitar Duo“ im Kultur-Haus Zach zu Gast und verzauberte die Zuschauer mit romantischer Klassik.

 Martina Gruber und Tristan Angenendt spielten auf hohem Niveau.

Martina Gruber und Tristan Angenendt spielten auf hohem Niveau.

Foto: Heike Karsten

Wenn die Schlosskonzerte im Sommer pausieren, springt das Kultur-Haus Zach mit der Veranstaltungsreihe „Sommernacht der Klassik“ ein. Am Samstag waren Martina Gruber und Tristan Angenendt als „Arriaga Guitar Duo“ mit viel außergewöhnlicher Klassik zu Gast. Im ersten Konzertteil leistete das Duo einen Beitrag zum Beethovenjahr – und das, obwohl Beethoven selbst nie für Gitarre komponiert hat. Doch schon zu seinen Lebzeiten haben Gitarristen seine Stücke adaptiert. Ferdinando Carulli gehörte dazu, wie auch Ivan Klinger oder Vincenz Schuster.

Gruber und Angenendt boten dem Publikum eine musikalische Reise durch das Europa des 19. Jahrhunderts, das Raritäten und Meisterwerke der klassischen Gitarrenliteratur zu einem interessanten Potpourri virtuoser und romantischer Klänge verbindet. „Wir freuen uns sehr, heute hier sein zu dürfen. Es ist unser erstes Konzert nach vier Monaten Pause“, sagte Tristan Angenendt. Es war nicht sein erster Auftritt im Kultur-Haus, schon einmal war er als Solist in der Schloss-Stadt zu Gast. Zusammen mit Martina Gruber verzauberte er die Zuschauer mit sensibel gespielten Tönen und harmonischen Klängen.

Ein Dialog auf zwei Gitarren war die dreisätzige Fantasie L´encouragement (Op. 34) von Fernando Sor, wobei das Duo durch sein hervorragendes Zusammenspiel überzeugte. Selbst vor Beethovens Klaviersonate in As-Dur schreckten die Gitarristen nicht zurück. „Wir spielen das Stück aber in C-Dur“, fügte Angenendt lachend hinzu, da die Tonlage angenehmere Gitarrengriffen bietet. Das Opus 18 von Johannes Brahms und eine Sonate des italienischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco honorierten die Zuschauer mit viel Applaus. „Natürlich dürfen bei keinem Gitarrenabend spanische Klänge fehlen“, kündigte das Duo an, bevor es das Stück „Cordoba“ von Isaac Albeniz anstimmte, das mit Glockenschlägen einer Kathedrale von Cordoba beginnt – natürlich erzeugt auf der Gitarre.

Für das Kultur-Haus Zach war die „Sommernacht der Klassik“ die dritte Veranstaltung nach der Corona-Pause. 16 Zuschauer ließen sich das wieder erwachte kulturelle Angebot nicht entgehen. „Es ist eine unglaubliche Bereicherung, endlich wieder Kultur genießen zu dürfen“, sagte Zuschauer Rüdiger Wojewoda. Ihm gefielen die romantischen Klänge, die das Duo den Saiten ihrer Instrumente in allen Höhen und Tiefen entlockte. „Ich bin ein großer Fan von Gitarrenmusik. Bei den sanften Tönen kann man anfangen zu träumen“, fügte er hinzu. Wie ihm ging es offensichtlich auch den anderen Zuschauern, die nach knapp zweistündigem Konzert und zwei Zugaben ganz verzaubert waren und nur ungerne den Heimweg antragen.

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