Neue Stelle bei der Hückeswagener Verwaltung „Case-Manager“ soll demnächst die Flüchtlinge betreuen

Hückeswagen · Die Stelle ist beim Land angesiedelt, die Stadt muss nur etwa 1000 Euro jährlich zahlen und einen Arbeitsplatz im Rathaus stellen. Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte jetzt einstimmig zu.

Für die Betreuung von Flüchtlingen wird die Stadt jetzt Stelle für einen „Case-Manager“ ausschreiben. Der oder die soll sich dann umdie Geflüchteten kümmern.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Stadt richtet eine unbefristete Vollzeitstelle für einen „Case-Manager“ ein, dafür gaben die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss jetzt grünes Licht. Die Aufgabe des „Managers“ oder der „Managerin“ besteht laut Bürgermeister Dieter Persian darin, „sich von A bis Z um die Belange der in Hückeswagen lebenden Flüchtlinge zu kümmern“. Noch macht das überwiegend Mario Moritz als bei der Stadt angestellter Sozialarbeiter. Sein Aufgabenbereich ist aber so groß und vielfältig, dass für die Betreuung der geflüchteten Menschen deutlich weniger Zeit vorhanden ist als früher und als eigentlich notwendig wäre. „Das ist natürlich für den Integrationsprozess suboptimal“, hieß es in der Vorlage der Verwaltung zur Sitzung.

Die Entscheidung für die Einrichtung der Stelle fiel dem Haupt- und Finanzausschuss leicht, weil das Geld dafür zum größten Teil vom Land kommt. Die Stadt muss laut Verwaltung an Personalkosten nur gut 1000 Euro im Jahr tragen und den Arbeitsplatz im Rathaus einrichten. Erste Erfahrungen mit der Arbeit eines „Case-Managers“ hat sie bereits sammeln können, denn seit dem 1. Januar 2022 war schon eine „Case-Managerin“, angestellt über die Caritas, mit Halbzeitstelle für die Stadt tätig. Mitte des Jahres hatte sie gekündigt, um eine Vollzeitstelle in gleicher Funktion in der Gemeinde Lindlar anzutreten.

Eine Vollzeitstelle, direkt angesiedelt im Rathaus, braucht auch Hückeswagen aus Sicht der Verwaltung, um die Aufgabe bewältigen zu können. Das sieht auch das Kommunale Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises so, mit dem die Stadt zusammenarbeitet, und deswegen ist auch die Finanzierung aus Mitteln des Landes gesichert.

Zum Hintergrund: Nach der ersten großen Zuwanderung im Jahr 2015 sind inzwischen wieder viele Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten neu nach Hückeswagen gekommen, die der Betreuung bedürfen. Aktuell besteht zudem noch die Verpflichtung für die Stadt, rund 100 weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Mit dem vorhandenen Personal im Rathaus ist die Betreuung laut Verwaltung schon jetzt nicht mehr zu leisten.

Eine kritische Nachfrage hatte im Ausschuss Oliver Junginger für die FaB: „Was passiert mit der unbefristeten Vollzeitstelle, wenn wir irgendwann weniger Flüchtlinge in der Stadt und damit weniger Betreuungsbedarf haben?“ Aus Sicht von Bürgermeister Dietmar Persian ist das wohl eher eine theoretische Überlegung: „Es geht hier um eine Aufgabe, die uns noch lange beschäftigen wird. Und wir werden immer Bedarf an guten Mitarbeitern im sozialen Bereich haben.“

Tatsächlich sieht es aktuell so aus, dass Fachkräfte auch aus dem Sozialbereich Mangelware auf dem Arbeitsmarkt sind. Auf befristete Stellen bewirbt sich selten jemand. Ob die neue Vollzeitstelle bei der Verwaltung attraktiv ist für Bewerber, wird sich noch zeigen müssen. Die Stadt will sie nach dem einstimmigen Beschluss im Fachausschuss, den der Stadtrat formal noch bestätigen muss, in Kürze ausschreiben.