Hückeswagener Mahnwache gegen Rassismus Bürgergruppierung zeigt Flagge gegen Rechts

Hückeswagen · Mit einer Mahnwache demonstrierten am Donnerstagabend an der Friedensstele auf dem Etapler Platz etwa 50 Hückeswagen vor allem gegen Rassismus. Bis zur Kommunalwahl am 13. September wollen sie sich jeden Donnerstagabend dort treffen.

 Die erste Mahnwache an der Friedensstele am Etapler Platz zog etwa 50 Hückeswagener an.

Die erste Mahnwache an der Friedensstele am Etapler Platz zog etwa 50 Hückeswagener an.

Foto: Heike Karsten

Der Platz an der Friedensstele des Voßhagener Künstlers Bernhard Guski auf dem Etapler Platz war bewusst gewählt. Die Ziele sind, Aufmerksamkeit zu erregen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Ersteres ist der Bürgergruppierung „Wir sind mehr im Bergischen“ am Donnerstagabend bereits gelungen. Etwa 50 Hückeswagener hatten sich mit Schildern und Fahnen zu einer Mahnwache eingefunden, um für die Werte wie Toleranz und Respekt in der Gesellschaft einzustehen. Ausschlaggebend für den Schritt in die Öffentlichkeit war die Ankündigung der Alternative für Deutschland (AfD), bei der Kommunalwahl im Herbst in den Hückeswagener Stadtrat einziehen zu wollen. Für viele Hückeswagener ist das nicht akzeptabel.

 Die Initiative „Wir sind mehr im Bergischen“ geht an die Öffentlichkeit, demonstriert gegen Ausgrenzung, Gewalt und Diskriminierung und stellt sich damit klar gegen eine rechtspopulistische Ausrichtung. „Wir sind die schweigende Mehrheit und müssen uns formieren, um auch in Hückeswagen ein Zeichen setzen zu können“, sagte Gründungsmitglied Shirley Finster. Die Gruppierung ruft die Menschen in der Schloss-Stadt dazu auf, bis zur Kommunalwahl am 13. September jeden Donnerstag von 18 bis 19 Uhr an der Friedensstele Flagge zu zeigen. Über den Zuspruch der ersten Mahnwache freuten sich die Organisatoren sehr. „Die Zahl der Teilnehmer ist größer als erwartet, das steht für unser Motto“, betonte Joachim Kutzner. Nicht nur die Menschenmenge, auch die Schilder und Banner sorgten für Aufsehen. „Kein Veedel für Rassismus“ lautete die Aufschrift der Fahnen, mit denen auch in Köln demonstriert wird. Die bunten Kreise im Logo der Bürgergruppierung stehen für die Vielfalt der Völker und Meinungen.

Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter von CDU, SPD, Grünen und FaB. „Es ist notwendig, ein Zeichen zu setzen und den Anfängen zu wehren“, sagte Hans-Jürgen Grasemann (SPD), während Christian Schütte (CDU) hinzufügte: „Braunes Gedankengut können wir im Stadtrat nicht tolerieren. Daher müssen wir die Menschen jetzt zum Nachdenken anregen, denn in der Wahlkabine ist im Endeffekt jeder allein.“

Die FaB hat mit Frank Mombauer einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen geschickt. „Wir möchten damit den Wählern eine Alternative bieten“, sagte der. Ziel sei es, die Wahlbeteiligung deutlich zu steigern und die Hückeswagener von der Couch zu holen. „Die Initiative, die hier gezeigt wird, finde ich absolut klasse.“

Utz Gessner und Heike Mühlinghaus von den Grünen befürchten durch das Gedankengut der AfD eine Vergiftung der Atmosphäre in der Gesellschaft – insbesondere in einer Kleinstadt wie Hückeswagen. „Es führt dazu, dass Leute nicht mehr miteinander reden“, zeigte sich Gessner überzeugt.

An den kommenden Donnerstagen sollen zusätzlich Wort- und Musikbeiträge mit in die Aktion einbezogen werden.

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