Parken in Hückeswagen Montanusstraße – Kritik an den Parkplätzen
Hückeswagen · An der Montanusstraße gibt es seit 2015 ganz offiziell Parkplätze in der Kurve. Das sorgt für Kritik und Unverständnis.
Mit großem Interesse hat Robert Bocola den Artikel über den Ärger ums Parken in einer Kurve am Brückenweg in Wermelskirchen gelesen. Sofort fühlte sich der Hückeswagener an die Situation an der Montanusstraße erinnert. Dort gibt es seit 2015 sogar offiziell eingezeichnete Parkplätze in einer Kurve. Das versteht der BM-Leser auch nach vier Jahren nicht und äußert harsche Kritik an der damaligen Entscheidung. „Verkehrsplanerisch ist das total daneben und eine reine Willkürgeschichte“; sagt er.
Als er las, dass das Wermelskirchener Ordnungsamt auf das Parkverbot in einem Kurvenbereich hinweist, erinnerte sich Bocola an lustige Telefonate und einen umfangreichen Schriftverkehr mit der Hückeswagener Stadtverwaltung. „Denn ich habe versucht, dass an der Montanusstraße Halteverbotsschilder aufgestellt werden. Mir wurde aber gesagt, dass das nicht nötig sei, weil Parken in einer Kurve verboten sei“, berichtet er.
Dann aber ließ die Stadt sogar ganz offiziell dort Stellflächen einzeichnen. Zur Begründung meinte die Stadt, der Parkdruck sei in diesem Bereich sehr groß. „Aber eigentlich besteht dieser Parkdruck nur sonntags, wenn in der Kreuzkirche Gottesdienste stattfinden, dann könnten die Besucher aber auch auf dem freien Parkplatz der Firma Klingelnberg parken und die wenigen Meter zur Kirche laufen“, findet der Leser. Zurzeit werden die sechs Parkplätze im Kurvenbereich der Montanusstraße nach Meinung von Bocola überwiegend von Anwohnern des Fürstenberg genutzt, die unten parken und dann nach oben gehen.
Zur Erinnerung: Im Kurvenbereich der unteren Montanusstraße wurde schon geparkt, als es noch nicht legalisiert war, vor allem bei Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen in der Kreuzkirche. Aber auch Besucher des Demenzheims „Wohnwerk“ stellten dort schon mal ihre Autos ab. Nach einem Ortstermin mit Polizei und Straßenverkehrsamt wurden im Oktober 2015 sechs Parkplätze, in zwei Zonen aufgeteilt, am rechten Fahrbahnrand in Richtung Dierl eingezeichnet. Dazwischen ist eine Fläche frei, auf der nicht geparkt werden darf. Sie soll es Autofahrern ermöglichen, den in Richtung Peterstraße fahrenden Verkehr durchzulassen. Robert Bocola fährt als Anwohner die Strecke täglich und erlebt immer wieder, wie gefährlich die Parkplätze sind. „Erst wenn ich am ersten parkenden Fahrzeug vorbeigefahren bin und mich schon im Gegenverkehr befinde, sehe ich, ob mir jemand entgegenkommt“, berichtet der Leser. Und das, obwohl die Montanusstraße breit genug gebaut sei und fast schon dreispurig erscheine.
Aber die Verkehrsteilnehmer, die von oben kommen, würden nur selten ganz rechts fahren. Nur dann wäre ein sicheres und gefahrloses Passieren möglich. Erst nach dem dritten Parkplatz gebe es eine Lücke, in die man fahren könne, um Gegenverkehr passieren zu lassen. Zudem fahre nicht jeder Tempo 50 wie erlaubt, was zusätzlich für gefährliche Situationen sorge. „Bei der Stadt registriert niemand, dass es sich hier um eine wirklich gefährliche Stelle handelt“, sagt Bocola. Man fahre blind in die Kurve rein.
Roland Kissau vom Ordnungsamt hört zwar immer mal wieder Beschwerden über das Parken in der Kurve. „Wir erklären den Bürgern dann aber, dass die Parkplätze in Abstimmung mit Polizei und Straßenverkehrsbehörde eingerichtet wurden, weil es sich eben nicht um eine scharfe Kurve handelt und die Fahrbahn breit genug ist“, sagt er. Außerdem handele es sich bei den Stellflächen auch um eine Art Verkehrsberuhigung, damit nicht so schnell gefahren werde.