Hückeswagen Bever-Talsperre ist der Wasservorrat für die Wupper

Hückeswagen · Die Niederschlagsmengen an den Messstellen im Wuppergebiet waren im Oktober überdurchschnittlich. Aufs ganze Jahr betrachtet, war’s aber eher trocken.

  An der Bever-Talsperre fiel im Oktober mit 133 Litern zwar deutlich mehr Regen als im Durchschnitt, aufs ganze Jahr gesehen war’s aber zu trocken.

An der Bever-Talsperre fiel im Oktober mit 133 Litern zwar deutlich mehr Regen als im Durchschnitt, aufs ganze Jahr gesehen war’s aber zu trocken.

Foto: Stephan Büllesbach

Nach einem trockenen Sommerhalbjahr und einem in der zweiten Monatshälfte nassen September lag der Oktober mit seinen Niederschlägen an den Messstellen im Wuppergebiet über dem Durchschnitt. Insbesondere bis zum 20. Oktober zeigte sich der Herbst in Hückeswagen und den anderen Orten in der Region von der nassen Seite. Dies geht aus den Auswertungen des Wupperverbands hervor.

An der Bever-Talsperre in Hückeswagen wurden im vorigen Monat 133 Liter pro Quadratmeter gemessen – im Oktober-Schnitt sind es dort 109 Liter. In der Wuppertaler Kläranlage Buchenhofen waren es 118 Liter statt der durchschnittlichen 91 Liter, in der Kläranlage Solingen-Burg lag der Wert bei 156 Litern (110 Liter), und an der Großen Dhünn-Talsperre in Wermelskirchen-Lindscheid wurden 126 Liter gemessen und damit 32 Liter mehr als üblich. Am meisten Regen fiel mit 144 Litern an der Brucher-Talsperre in Marienheide. Die niederschlagsärmste Messstelle im Wuppergebiet war die Station Leverkusen, wo lediglich 90 Liter erfasst wurden – 64 sind es im langjährigen Mittel.

Gleich am Monatsanfang hatte es stark geregnet. So wurden zum Beispiel am 1. Oktober in Buchenhofen und in Solingen-Burg jeweils 19 Liter ermittelt. An der Messstelle Lindscheid waren es 17 Liter. Doch auch an der Bever kamen etwa 15 Liter auf den Quadratmeter herunter. Am 4. Oktober (10,8 Liter), 6. Oktober (13,2 Liter), 15. und 20. Oktober (jeweils 15,5 Liter) regnete es erneut heftig. Im letzten Monatsdrittel blieb es dagegen trocken – an drei Tagen fielen gerade einmal vier Liter Regen.

Der 31. Oktober bildet das „wasserwirtschaftliche Silvester“. In seiner Pressemitteilung kommt der Wupperverband zu der Bilanz: „Das Wasserwirtschaftsjahr 2019 war trockener als im Durchschnitt. Markant war vor allem der trockene Sommer.“ An der Messstelle Bever-Talsperre fielen insgesamt 1194 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und damit 103 Liter weniger als im Jahresdurchschnitt.

„Wie schon im Vorjahr war auch im Wasserwirtschaftsjahr 2019 die Verteilung der Niederschläge auffällig“, berichtet der Wupperverband. Nasse Monate gab es überwiegend im Winter (Dezember 2018, Januar und März 2019), der Sommer war hingegen wieder deutlich trockener als der Durchschnitt. Erst in der zweiten Septemberhälfte und im Oktober gab es wieder nennenswerte Regenmengen. „Diese Niederschlagsverteilung im Jahresverlauf ist ein Zeichen dafür, dass durch den Klimawandel Extreme auch in unserer Region zunehmen“, heißt es in der Pressemitteilung. Künftig sei daher häufiger mit längeren Trockenperioden im Frühjahr und Sommer, nassen Wintermonaten sowie Starkregen und Stürmen zu rechnen.

Die Brauchwassertalsperren, etwa die Wupper- und Bever-Talsperre sowie kleinere Talsperren am Oberlauf und an den Nebenbächen, konnten immerhin die ergiebigen Zuflüsse im Winter unter der Berücksichtigung des Freiraums für den Hochwasserschutz als Wasservorrat speichern. In der langen Trockenphase seit April mussten die bergischen Talsperren dann kontinuierlich Wasser an die Wupper abgeben. „Zum Wohl der Ökologie wird durch diese Niedrigwasser-Aufhöhung eine Mindestwasserführung von 3,5 Kubikmeter pro Sekunde am Wuppertaler Pegel Kluserbrücke gewährleistet“, teilt der Wupperverband mit. Die Wupper-Talsperre – mit ihrer Vorsperre auf Hückeswagener Gebiet und die hauptsächlich auf Radevormwalder und Remscheider Stadtgebiet liegt – als größte Brauchwassertalsperre sei dabei der zentrale Baustein. Ab Juni wurde sie durch eine erhöhte Abgabe aus der Bever-Talsperre bei der Niedrigwasser-Aufhöhung unterstützt.

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