Rückblende Bernhard Lampen wird Rektor der Katholischen Stadtschule

Hückeswagen · Zu seiner Verabschiedung aus dem Schuldienst der Katholischen Grundschule St. Katharina 1978 sagte Rektor Bernhard Lampen: „Ich habe nicht gewusst, dass ich so ein guter Mensch bin!“

 Bernhard Lampen (l.) bei seiner Verabschiedung am 26. Juni 1978.

Bernhard Lampen (l.) bei seiner Verabschiedung am 26. Juni 1978.

Foto: Stadtarchiv

Nur von einem Menschen mit viel Humor kann ein Satz stammen, der der Nachwelt aus Dankesworten überliefert ist. Anlässlich seiner Verabschiedung aus dem Schuldienst der Katholischen Grundschule St. Katharina im Jahr 1978 sagte Rektor Bernhard Lampen in Erwiderung diverser Ansprachen: „Ich habe nicht gewusst, dass ich so ein guter Mensch bin!“ Zwölf Jahre zuvor, am 6. Mai 1964, war er vom Konrektor zum Schulleiter ernannt worden, da sein Vorgänger Alois Neuheuser in Pension gegangen war. Zu der Zeit hieß die Einrichtung noch Katholische Stadtschule – und eine Schulreform stand bevor.

Warum war Bernhard Lampen nun, wie er damals selbstironisch formulierte, offenbar ein guter Mensch? Ein Blick auf sein Lebenswerk führt schnell zu einer Antwort. Am 9. Januar 1915 geboren, trat er 1948 in den Hückeswagener Schuldienst ein. Er arbeitete sich bis zum Konrektor hoch, als er die besagte Berufung an die Spitze der Schulleitung erhielt. Dass seine Arbeit durchaus auf Gegenliebe bei den Schülern stieß, zeigt die Symbolik bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 26. Juni 1978. Ein Journalist der Bergischen Morgenpost berichtete, dass ihm jedes einzelne Kind „als Zeichen der Verehrung und Wertschätzung“ eine rote Rose überreicht hatte.

Es war nicht allein der Schuldienst, vielmehr seine ehrenamtliche Tätigkeit, die 1988 den amtierenden Bürgermeister Helmut Ptock zu folgendem Satz verleitet hatte: „Die Stadt ist stolz darauf, einen Bürger wie Sie in ihren Reihen zu haben!“. Anlass dieser Würdigung war die Verleihung des Ehrenzeichens der Stadt Hückeswagen. Lampen bekam eine goldene Uhr überreicht, in der das Stadtwappen und eine Inschrift eingraviert waren. Schon vier Jahre zuvor, im April 1984, hatte er neben Helmut Herkenrath, Dr. Peter Bode und Otto Winterhager den Silbernen Wappenteller der Stadt erhalten.

Worin genau bestand nun die ehrenamtliche Tätigkeit Lampens? Zum einen war er langjähriger Leiter des Heimatmuseums. Am 1. Juni 1979 wurde er Nachfolger von Siegfried Berg und hatte das Amt bis zum 15. Mai 1988 inne. Viele Jahre engagierte er sich zudem im Bergischen Geschichtsverein, dem er 1965 beitrat. Dort leistete er Vorstandsarbeit, unter anderem als zweiter Vorsitzender. Im Jahr 2000 wurde er in Würdigung seiner Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt.

Und nicht zuletzt war Bernhard Lampen ein politischer Mensch. Für die CDU saß er lange Jahre im Stadtrat und war dessen Fraktionsvorsitzender. Besonders eindrucksvoll ist in diesem Zusammenhang eine Würdigung des BGV in einem Nachruf, in dem es heißt: „In der schwierigen Phase der Vorbereitung der Stadtsanierung stand er wie ein Fels in der Brandung, umwogt von stürmischen Meinungsbekundungen (…), um mit dem ihm eigenen Geschick die Wogen zu glätten.“ Unter anderem sei es ihm zu verdanken gewesen, dass die Sorgen und Nöte der Bürger in Bezug auf die stark in das Stadtbild einschneidenden Pläne gehört worden seien.

Bernhard Lampen starb am 7. Juni 2006 im Alter von 91 Jahren.
NORBERT BANGERT

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