Pflanzaktion in Hückeswagen Baum des Jahres wächst jetzt im Jubiläumswald

Hückeswagen · Mit dem zweiten Pflanzfest am Samstag endete das Projekt „Jubiläumswald“ auf der Waldfläche Erlensterz auf Wiehagen. Vorerst, denn im Jahr 2024 könnte es eine Fortsetzung geben.

 Heiko Schulz-Andres, Shirley Finster, Sabine und Gerd Plückebaum, Egbert Sabelek und Heike Mühlinghaus bei der zweiten Herbstpflanzaktion im Jubiläumswald.

Heiko Schulz-Andres, Shirley Finster, Sabine und Gerd Plückebaum, Egbert Sabelek und Heike Mühlinghaus bei der zweiten Herbstpflanzaktion im Jubiläumswald.

Foto: Jürgen Moll

Wie vielerorts im Bergischen Land hat der Borkenkäfer in den Fichtenbeständen der heimischen Wälder ein Bild der Verwüstung hinterlassen. So auch im Erlensterz auf Wiehagen. Ein Anblick, den viele Bürger offenkundig nicht hinnehmen wollten, denn zahlreich haben sich am Projekt „Jubiläumswald“ von Grünen, CDU und Die Partei beteiligt, sodass die Aufforstung eines rund 2000 Quadratmeter großen Areals in weniger als zwei Jahren erfolgt ist. Über 20 bereits großgewachsene Solitärbäume wurden im Laufe der vergangenen Monate gespendet sowie 45 forstwirtschaftliche Pflanzenpakete mit je fünf Bäumchen. „Wir hatten für das Projekt eigentlich drei Jahre angedacht. Jetzt sind wir ein Jahr früher fertig geworden“, freute sich Heike Mühlinghaus, stellvertretende Ortsvorsitzende der Grünen in Hückeswagen und Mitinitiatorin des Jubiläumswaldes.

Zur zweiten Pflanzaktion vergangenen Samstag ließen die Grünen nicht nur eine Rotbuche als Solitärbaum pflanzen, Baum des Jahres 2022, es erschienen auch viele Wegbegleiter des Projekts, Baumspender und Paten, um der vorerst letzten Pflanzung beizuwohnen und bei ihren Bäumen nach dem Rechten zu schauen, wie beispielsweise Alfons Hörter. Von seiner Tochter hatte er im vergangenen Jahr eine Hainbuche für den Jubiläumswald geschenkt bekommen. Ein tolles Präsent, wie er urteilte. „Ich habe mich dem Wald schon immer verbunden gefühlt und jetzt einen eigenen Baum im Wald zu haben, ist schon etwas Besonderes“, urteilte er. Beim zweiten Pflanzfest schaute er vorbei, um zu erfahren, wo sein Baum überhaupt steht. Grünen-Vorsitzende Shirley Finster studierte mit ihm gemeinsam die Liste und begab sich auf die Suche. Heike Rösner, Tourismusbeauftragte der Stadt und zuständig für die Organisation der alljährlichen Wanderwoche, hatte im vergangenen Jahr im Namen der ehrenamtlichen Wanderführer gleich zwei Solitärbäume für den Jubiläumswald gespendet. „Heute bin ich hier, um zu schauen, ob auch das Täfelchen mit unserem Namen am Baum hängt. Das tut es“, sagte Rösner erfreut. Jedes Jahr spenden die 15 Wanderführer der Stadt die Einnahmen ihrer Führungen an soziale Zwecke.

Margareta Coenen, stellvertretende Vorsitzende der CDU in Hückeswagen, hat sowohl über ihre Partei den Jubiläumswald unterstützt, als auch privat. „Ich habe für meine beiden Kinder jeweils ein Pflanzenpaket samt Urkunde erworben, und mit meinem Kniffelclub haben wir mit insgesamt sechs Damen drei Pflanzenpakete gespendet“, berichtete sie. Ihre Kinder, die mittlerweile in Wuppertal und Wülfrath wohnen, hätten in ihrer Kindheit täglich in diesem Waldstück gespielt. Dass in ihrem Namen nun das für sie mit so vielen Erinnerungen gespickte Waldstück neu aufgeforstet wird, habe sie sehr gefreut, erzählte die Mutter.

„Mich hat es schon überrascht, dass auch die großen Bäume so schnell gespendet wurden. Das ist toll und super, dass das Projekt so gut angenommen wurde“, freute sich Vanessa Grünheit, zweite Vorsitzende der Partei „Die Partei“ und Mitinitiatorin des Projekts.

Sabine und Gerd Plückebau vom gleichnamigen Gartenbaubetrieb in Remscheid, haben den Jubiläumswald fachlich begleitet und erleben immer mehr Menschen, die sich in ihrer Baumschule erkundigen und Bäume pflanzen wollen. „Es gibt einige, die in Afrika waren und als Ausgleich für einen grünen Fußabdruck einen Baum pflanzen wollen“, berichtete Gerd Plückebaum. Andere interessieren sich für klimaangepasste Bäume, die im heimischen Garten Schatten spenden sollen. Wieder andere würden sich vor dem Hintergrund der Selbstversorgung mehr für Obstbäume interessieren. Grundsätzlich werde deutlich, dass die Sensibilität für den Klimawandel steige und die Menschen gerne etwas tun wollen – auch dank Aktionen wie dem Jubiläumswald.

Im kommenden Jahr, sagte Grünen-Vorsitzende Shirley Finster, wolle man eine Pause einlegen. Möglicherweise seien bis 2024 die restlichen Fichtenbestände im Erlensterz aber gefällt, sodass neue Flächen für einen zweiten Aufforstungsabschnitt des Jubiläumswalds entstünden. Das aber sei, wenn es so weit ist, mit der Stadt zu klären.

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