Natur und Umwelt in Hückeswagen Bäume sollen mit Kindern groß werden

Erlensterz · Christin und Alexander Merk aus Wiehagen haben sich – auch für ihre beiden Kinder – für ein Forstpflanzen-Paket entschieden, das im November im Jubiläumswald in Erlensterz gepflanzt wird. Familie verbringt viel Zeit in der Natur.

 Christin und Ehemann Alexander Merk wollen dem Jubiläumswald Bäume spenden.

Christin und Ehemann Alexander Merk wollen dem Jubiläumswald Bäume spenden.

Foto: Jürgen Moll

Etwa 2000 Hektar groß ist das Waldgebiet – das ehemalige Waldgebiet, wie man genauer sagen müsste – in Erlensterz unterhalb des Drosselwegs und an der K1 in Richtung Remscheid. Als Jubiläumswald soll die gerodete Fläche bald wieder mit vielen kleinen Bäumen bepflanzt sein. Dazu haben die Hückeswagener Parteien Bündnis 90/Die Grünen, Die Partei und die CDU zusammen das Projekt „Jubiläumswald“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Paten für die Wiederaufforstung des etwa 2000 Quadratmeter großen Waldstücks zu gewinnen, das vor allem der Gefräßigkeit des Borkenkäfers zum Opfer gefallen ist. Gemeinsam mit dem Regionalforstamt Bergisches Land hat die Stadtverwaltung die Fläche für den Jubiläumswald auserkoren, der Stadtrat hatte das Projekt beschlossen.

Zwei Pakete stehen den Paten zur Auswahl, Anlässe diese zu erwerben, sind vielfältig. So könne man die gepflanzten Bäume oder Pflanzen einem besonderen Ereignis widmen – etwa der Geburt eines Kindes, einem runden Geburtstag oder auch einem Firmenjubiläum. Etwa 30 Projekte dieser Art gebe es deutschlandweit bereits, der Hückeswagener Jubiläumswald solle künftig nicht nur wieder eine gesunde Mischwaldfläche darstellen, sondern durch die nur knapp 800 Meter entfernt liegenden Kindergärten oder die Grundschule Wiehagen Anlaufpunkt für Kinder sein. Abgesehen davon liege der Wald auch für alle anderen Bürger in Hückeswagens größtem Ortsteil sehr zentral und lade zum Spazierengehen ein. Alle bis Ende Oktober gespendeten Bäume würden beim Pflanzfest, das im November stattfinden soll, eingepflanzt.

Zur Auswahl stehen ein Solitärbaum-Paket für 350 Euro für eine Hainbuche, Spitzahorn, Stieleiche, Vogelkirche oder Winterlinde – oder das Forstpflanzen-Paket für 35 Euro mit fünf gemischten Forstpflanzen, etwa Feldulme, Esskastanie, Eberesche, Robinie, Rotbuche, Stieleiche oder Vogelkirsche. Aktuell seien etwa 40 der Forstpflanzen-Pakete und sechs Solitärbaum-Pakete verkauft worden. „Ersteres entspricht 200 Pflanzen und damit etwa einem Drittel der Fläche, die aufgeforstet werden soll. Am Wanderweg ist Platz für 25 bis 30 Bäume, das heißt, wir haben etwa ein Fünftel der benötigten Bäume“, sagt Shirley Finster, Ortsvorsitzende der Grünen.

Alexander und Christin Merk haben sich für das Forstpflanzen-Paket entschieden. „Wir haben von dem Projekt in der Zeitung gelesen, und es hat uns direkt angesprochen“, sagt der 41-Jährige. Vor dem Hintergrund, dass das Ehepaar zwei kleine Kinder habe, hätten sie sich dann zur Patenschaft entschlossen. „Bäume sind Zeichen für Lebenskraft. Und die Bäume wachsen mit unseren Kindern auf und werden größer. Das ist eine schöne Metapher, wie wir finden“, sagt Christin Merk. Wilma ist zwei Jahre alt, Keke ein gutes halbes Jahr. Noch ein wenig klein, um den Sinn der Pflanzpatenschaft zu verstehen. „Aber wir sprechen mit ihnen schon immer über Bäume, sind viel in der Natur. Und Wilma werden wir vor dem Pflanzfest im November auch versuchen, das Thema kindgerecht etwas näher zu bringen“, sagt Alexander Merk. Sie sei mit den beiden Kindern immer wieder im Wald bei Erlensterz spazieren. „Wir sind hier gerne – und gehen auch zum Spielplatz oder zum Bäcker“, sagt Alexandra Merk. Sie seien erst vor kurzer Zeit nach Wiehagen gezogen, Nachbarn, die schon länger dort wohnten, hätten ihnen aber gesagt, dass es früher mit den damals viel mehr Bäumen wesentlich schöner im Wald gewesen sei. „Und auch ruhiger, denn man hat den Verkehr auf der K1 nicht so laut gehört“, sagt die 34-Jährige.

Über die Aktion hätten sie sich nicht nur im Internet und in der Tageszeitung informiert – sondern auch beim Feierabendmarkt. „Die Aktion wurde dort an einem Info-Stand vorgestellt – und dort sind wir dann auch gewesen. Es ist eine tolle Sache, an der wir uns gerne beteiligen“, betont Alexander Merk. Von den beiden Alternativen hätten sie sich für die günstigere entschieden, weil ihre eigenen Kinder auch noch ganz klein seien und darin kleinere Bäume enthalten seien. Außerdem sei es auch eine Kostenfrage gewesen. „Aber wir wollten uns auf jeden Fall daran beteiligen“, sagt der 41-jährige Hückeswagener und schmunzelt.

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