Evangelische Kirchengemeinde Aufgetischt in der Pauluskirche – essen, beten und genießen

Hückeswagen · Die Tische sind reich gedeckt. Salat und Tarte, Lasagne, Weintrauben und Käse – dazu ein Schluck Wein. Fleißige Hände haben gekocht und angerichtet, damit die Gäste genießen können. Als dann die abendliche Sonne ihr besonderes Licht durch die Fenster der Pauluskirche wirft, ist das Menü perfekt. Die Evangelische Kirchengemeinde hat aufgetischt, und etwa 30 Besucher sind an diesem Samstagabend gekommen, um sich für das nächste Halbjahr stärken zu lassen. „Wir haben bewusst einen Abend zum Beginn des neuen Schuljahres gewählt“, erläutert Pfarrer Reimund Lenth. „Jetzt können wir Kraft schöpfen und dann unbeschwert aufbrechen.“

 Birgit Bever (r.) und Bettina Jovy servierten am Samstagabend in der Pauluskirche kulinarische Köstlichkeiten.

Birgit Bever (r.) und Bettina Jovy servierten am Samstagabend in der Pauluskirche kulinarische Köstlichkeiten.

Foto: Theresa Demski

Die Idee ist neu, und sie kommt an. Auf dem Menüplan stehen Musik und Impulse, gemeinsame Lieder und ein Abendessen. „Vor allem geht es darum, Gemeinschaft zu erleben“, sagt Elvira Persian vom Organisationsteam. Die Rückmeldungen aus der Gemeinde seien deutlich: Es gebe ein wahrnehmbares Bedürfnis nach Gemeinschaft. Und deswegen hat sich im Presbyterium ein kleines, engagiertes Organisationsteam gefunden und das neue Konzept entwickelt. „Stärkung für Leib und Seele“, wünscht sich Elvira Persian für die Besucher.

Duette an Klavier und Flöte, geistliche Texte und vor allem Gelegenheit zum Gespräch bietet der Abend unter dem Motto „Essen ist so viel mehr“. Mit alkoholfreien Cocktails hatte das Team um Birgit Bever, Bettina Jovy, Pfarrer Reimund Lenth, Elvira und Dietmar Persian die Besucher vor der Kirche empfangen. Mit den sinkenden Temperaturen war die Abendgesellschaft dann vor den Altar umgezogen. Und genau dort, an gedeckten Tischen, serviert das Team nun Musik und Kulinarisches.

„Ein Abendessen in der Kirche: Das war früher tabu“, erinnert sich Brigitte de Buhr, die sich gut gelaunt die Tarte mit Käse und Tomaten und den Salat servieren lässt. Aber es sei gut, dass Essen und Trinken, dass Musik und Gemeinschaft einen Ort direkt neben dem Altar gefunden habe, ergänzt sie. Genau hier fühle sie sich wohl. Das scheint auch den anderen Gästen so zu gehen – Junge und Ältere, die meisten selbst engagiert in der Gemeinde. „Die Kirche bietet schon noch Platz für einen oder zwei Tische mehr“, sagt Brigitte de Buhr und hofft, dass die Veranstaltung ein fester Bestandteil im Programm der Gemeinde wird. Denn sie ist sicher, dass die Resonanz noch steigen wird.

Für die erste Auflage scheint es genau die richtige Gruppengröße zu sein. Als zum Abschluss des Menüs Käse, Brot und Weintrauben serviert werden, rücken auch die alten Kelche, die bisher zierend auf den weißen Tischtüchern standen, in den Fokus. „Wir wollen zum Ende ganz bewusst gemeinsam Abendmahl feiern“, hatte Elvira Persian zu Beginn erklärt – um Erinnerung und Vergebung, Gemeinschaft, Stärkung und Hoffnung zu hören, zu verstehen und zu schmecken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort